- Theo Sommer
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Theo Sommer (* 10. Juni 1930 in Konstanz) ist ein deutscher Journalist und ehemaliger Herausgeber der Zeitung „Die Zeit“.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Ausbildung
Sommer wurde als Sohn Berliner Eltern in Konstanz am Bodensee geboren. Er war Schüler an der Adolf-Hitler-Schule (AHS) auf der Ordensburg Sonthofen (August 1942 bis Mai 1945).[1] Zu seinen Schulkameraden gehörten u.a. Hardy Krüger und Jakob Muth. 1949 legte Sommer in Schwäbisch Gmünd die Abiturprüfung ab. Anschließend studierte er Geschichte und politische Wissenschaften, an der Åsa Folkhögskola, Schweden, an der Universität Tübingen, am Manchester College in Indiana, USA, und an der University of Chicago. Sommer promovierte bei Hans Rothfels in Tübingen zum Dr. phil. mit einer Arbeit über Deutschland und Japan zwischen den Mächten, 1935–1940. Anschließend, im Sommer 1960, nahm er an Henry Kissingers Internationalem Seminar an der Harvard-Universität teil.
Journalist
Sommer arbeitet seit 1949 als Journalist. Seine Karriere begann bei der Rems-Zeitung in Schwäbisch Gmünd, wo er von 1952 bis 1955 als Lokalredakteur tätig war. 1958 wurde Sommer durch Vermittlung von Marion Gräfin Dönhoff politischer Redakteur bei der Zeit, deren Chefredakteur er vom 1. Januar 1973 bis zum 30. September 1992 war. Danach fungierte er vom 1. Oktober 1992 bis zum 31. März 2000 als Herausgeber. Seit 1. April 2000 ist Sommer Editor-at-Large bei der Zeit.
Seit 2004 ist Theo Sommer Herausgeber im Verlagshaus Times Media. Er ist Herausgeber der The Atlantic Times, The German Times, The Asia-Pacific Times und der African Times.
Außerdem arbeitete Sommer für ausländische Presseorgane. So war er langjähriger Kolumnist bei Newsweek International, Yomiuri Shimbun (Tokio), Jong Ang Ilbo (Seoul).
Weitere Ämter und Tätigkeiten
Sommer hatte von 1967 bis 1970 einen Lehrauftrag für Politische Wissenschaften an der Universität Hamburg. Im Wintersemester 1972 lehrte er am Center for European Studies an der Harvard University.
1969/70 war Sommer unter Bundesverteidigungsminister Helmut Schmidt Leiter des Planungsstabes im Bundesministerium der Verteidigung. Von 1970 bis 1972 war er Mitglied der Wehrstrukturkommission der Bundesregierung.
Von 1992 bis 2004 war Sommer im Vorstand der Welthungerhilfe.
Darüber hinaus war er in den Jahren 1999 und 2000 stellvertretender Vorsitzender der Weizsäcker-Kommission „Gemeinsame Sicherheit und Zukunft der Bundeswehr“ und von Januar 2001 bis Juni 2001 Leiter des „Arbeitsstabes Dr. Sommer“ zur Untersuchung des Umgangs der Bundeswehr mit Gefahrstoffen und Gefährdungen wie Uranmunition, der Röntgenstrahlung aus Radaranlagen sowie Asbest.
Sonstiges
Sommer ist der Onkel von Ariane Sommer. Er lebt in Hamburg-Volksdorf.
Auszeichnungen (Auswahl)
- 1966: Theodor-Wolff-Preis[2]
Werke
- ZEIT-Geschichte der Bonner Republik 1949-1999, Rowohlt Verlag, Reinbek 2000, ISBN 3-49960-939-8
- Leben in Deutschland. Anatomie einer Nation. Ein ZEIT-Buch, RKiepenheuer & Witsch Verlag, Köln 2004, ISBN 3-46203-414-6
- Die Zeit: Geschichte einer Wochenzeitung - 1946 bis heute, Siedler Verlag, Köln 2004, ISBN 3-88680-847-5
- Unser Schmidt, Hoffmann und Campe, Hamburg 2010, ISBN 3-45550-176-1
- 1945 - Biographie eines Jahres, Rowohlt Verlag, Reinbek 2005, ISBN 3-49806-382-0
- Reise ins andere Deutschland, Rowohlt 1986, ISBN 3498062107
Weblinks
- Literatur von und über Theo Sommer im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Otto Schily: Der Lord von der ZEIT. Ein Glückwunsch aus der Politik. In: Die Zeit 24/2010 vom 10. Juni 2010
- Josef Joffe: »Eingewiesen von Dr. Sommer« Die Wahrheit über »Ted« – eine Gratulation aus der Redaktion . In: Die Zeit vom 10. Juni 2010
Einzelnachweise
- ↑ Vgl. Setzen, Sechs! - Schulgeschichten aus Deutschland (1/3). Verlorene Kindheit. Dokumentarfilm von Dora Heinze im Auftrag des SWR. Deutsche Erstausstrahlung am 8. Dezember 2005
- ↑ [1]
Vorgänger Amt Nachfolger — Leiter des Planungsstabes im Bundesministerium der Verteidigung
1969–1970Ministerialdirektor Dr. Hans-Georg Wieck Chefredakteure der Wochenzeitung Die ZeitErnst Samhaber (1946) | Richard Tüngel (1946–1955) | Josef Müller-Marein (1957–1968) | Marion Gräfin Dönhoff (1968–1972) | Theo Sommer (1973–1992) | Robert Leicht (1992-1997) | Roger de Weck (1997–2001) | Josef Joffe und Michael Naumann (2001–2004) | Giovanni di Lorenzo (seit 2004)
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