Theodore Stevens

Theodore Stevens
Ted Stevens

Theodore Fulton „Ted“ Stevens (* 18. November 1923 in Indianapolis, Indiana) ist ein US-amerikanischer Politiker und ehemaliger US-Senator für Alaska. Nach ihm ist der Ted Stevens Anchorage International Airport in Anchorage benannt.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Der in Indianapolis geborene Stevens diente während des Zweiten Weltkrieg in der Army Air Force und flog dort eine C-47 im Gebiet China-Burma-Indien. Nach dem Krieg studierte er an der UCLA und der Harvard Law School. In den frühen 1950ern zog Stevens nach Alaska. Er arbeitete als Anwalt in Fairbanks und wurde dort 1953 zum Staatsanwalt ernannt. Im Jahr 1956 ging er nach Washington, wo er im Innenministerium arbeitete. Unter anderem setzte er sich dafür ein, dass Alaska und Hawaii US-Bundesstaaten wurden, was 1959 auch geschah.

Nachdem er nach Alaska zurückgekehrt war, arbeitete er wieder als Anwalt, diesmal in Anchorage. Im Jahr 1964 wurde er ins Repräsentantenhaus von Alaska gewählt und stieg in seiner zweiten Amtszeit zum Fraktionsführer der republikanischen Mehrheitsfraktion auf. Als der US-Senator von Alaska, Edward Bartlett, starb, ernannte ihn der damalige Gouverneur Walter Hickel im Dezember 1968 zu dessen Nachfolger. Bis 2008 wurde er bei jeder Wahl in seinem Amt bestätigt, was ihn zu dem am längsten amtierenden Senator der Republikanischen Partei machte.

Im Juli 2008 wurde Stevens wegen des Verschweigens von Spendengeldern in Höhe von ca. 250.000 $ angeklagt.[1] Stevens plädierte auf nicht schuldig und drängte auf ein schnelles Verfahren, um mit einem Freispruch in die Wahl am 4. November 2008 gehen zu können. Am 27. Oktober 2008 wurde er jedoch von einer Jury in allen sieben Anklagepunkten für schuldig befunden und wegen Korruption verurteilt.[2] Seine Anwälte legten Rechtsmittel gegen den Schuldspruch ein. Der damalige republikanische Präsidentschaftskandidat und Senatskollege John McCain legte ihm seinen Rücktritt nahe.[3] Stevens entschied sich jedoch, den Wahlkampf gegen Mark Begich fortzusetzen. Er verlor die Senatswahlen am 4. November 2008 knapp gegen Mark Begich und schied im Januar 2009 nach 40 Jahren aus dem Senat aus.[4] Im April 2009 ersuchte das Justizministerium das Gericht die Verurteilung fallen zu lassen, weil der Verteidigung Beweismaterial vorenthalten wurde. Attorney General Eric Holder hat angekündigt kein neues Gerichtsverfahren anzustreben.[5]

Politik

In den über 30 Jahren seiner Senatsmitgliedschieft war Stevens Vorsitzender des Senate Rules Committee, Handels, Wissenschafts- und Verkehrsausschusses, des Senate Governmental Affairs Committee, des Ethikausschusses, dem Joint Committee on the Library of Congress, der Beobachtungsgruppe zur Waffenkontrolle und vor allem des Haushaltsausschusses. Des Weiteren übte er das Amt des Präsidenten pro tempore des US-Senats aus.

Berüchtigt wurde er Ende 2005, als er mit seinem Rücktritt drohte, falls der Senat Gelder, die ursprünglich für zwei Brücken in Alaska vorgesehen waren, in das vom Hurrikan Katrina betroffene Gebiet umleite. Der Senat änderte zunächst die Planungen aufgrund des hohen öffentlichen Drucks. Trotz der Kritik an dem von vielen als sinnlos angesehenen Brückenprojekt wurde das Geld später in einer zusätzlichen Abstimmung doch noch für die allgemeine Infrastruktur Alaskas umdeklariert.

Als Mitglied der moderaten Republican Main Street Partnership unterstützt Stevens Stammzellenforschung an menschlichen Embryonalzellen und ein eingeschränktes Recht auf Abtreibung.

Einzelnachweise

  1. Sen. Stevens Indicted On 7 Corruption Counts, Washington Post vom 30. Juli 2008
  2. Spiegel:Republikanischer US-Senator wegen Korruption verurteilt
  3. http://www.msnbc.msn.com/id/27418037/ Retrieved 2008-10-29.
  4. http://edition.cnn.com/ELECTION/2008/results/individual/#mapSAK (gesichtet 16. November 2008)
  5. U.S. Plans to Drop Case Against Former Senator From Alaska, The New York Times, 1. April 2009

Weblinks


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