- Theologie der Religionen
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Der religionstheologische Pluralismus (auch pluralistische Religionstheologie) ist eine Form der theologischen Beurteilung anderer Religionen.
Während der Exklusivismus nur die eigene Religion für heilsvermittelnd hält und der Inklusivismus zwar eine gewisse Heilsvermittlung anderer Religionen anerkennt, die eigene Religion jedoch als in irgendeiner Weise vorrangig, überlegen oder zentraler betrachtet, sieht der Pluralismus zumindest einige Religionen als prinzipiell möglicherweise gleichwertige Heilswege an. Das heißt jedoch nicht, dass alle Religionen oder religiöse Lehren, Praktiken, etc. letztlich gleich wären und auch nicht, dass alle Religionen theologisch gleichwertig sind. Beispielsweise wird die Möglichkeit offen gehalten, dass für einen bestimmten Menschen eine gegebene Religion tatsächlich einen Heilsweg eröffnet, eine andere gegebene Religion aber nicht. Ebenso können sich manche Religionen oder Kulte auch als destruktiv und nicht heilsvermittelnd erweisen. Religiöser Pluralismus ist also nicht beispielsweise mit Relativismus gleichzusetzen. Die verschiedenen Konzeptionen eines religionstheologischen Pluralismus wurden von unterschiedlichen Seiten her kritisiert.
Während für viele Vertreter einer pluralistischen Religionstheologie die Frage nach dem endzeitlichen Heil zentral ist, wird von anderen eingewendet, dass diese soteriologische Perspektive die Frage nach der objektiven Wahrheit der Religionen ausblende oder verkürze. So beispielsweise Armin Kreiner, Max Seckler u.v.a
Bekannte christliche Theologen, die einen religionstheologischen Pluralismus verteidigen, sind: John Hick, Perry Schmidt-Leukel, Eugen Drewermann, Paul F. Knitter.
Literatur
- Edmund Arens: Gottesverständigung. Eine kommunikative Religionstheologie. Herder: Freiburg 2007
- Christian Augustin, Johannes Wienand, Christiane Winkler (Hrsg.): Religiöser Pluralismus und Toleranz in Europa. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften 2006 ISBN 3-531-14811-7
- Reinhold Bernhardt, Ende des Dialogs? Die Begegnung der Religionen und ihre theologische Reflexion (Beiträge zu einer Theologie der Religionen 2), Zürich 2006
- Reinhold Bernhardt: Der Absolutheitsanspruch des Christentums. Von der Aufklärung bis zur Pluralistischen Religionstheologie. Gütersloher Verlagshaus G. Mohn, Gütersloh 1990
- Reinhold Bernhardt: Literaturbericht "Theologie der Religionen" (I) und (II), in: Theologische Rundschau 72/2 (2007), 1-35 und 127-149
- Werner Gephart, Hans Waldenfels (Hrsg.): Religion und Identität. Im Horizont des Pluralismus. Frankfurt am Main: Suhrkamp 1999 ISBN 3-518-29011-8
- Kessler Hans: Der universale Christus und die Religionen, in: Theologische Quartalschrift 181 (2001), 212-237.
- John Hick et al.: Four Views on Salvation in a Pluralistic World, Zondervan Pub. House: Grand Rapids, 1996, ISBN 0-310-21276-6 Kontradiktorische Behandlung von exklusiver, inklusiver und pluralistischer Sicht.
- Paul F. Knitter : Horizonte der Befreiung. Auf dem Weg zu einer pluralistischen Theologie der Religionen, Bonifatius Verlag Paderborn 1997
- Perry Schmidt-Leukel: Gott ohne Grenzen. Eine christliche und pluralistische Theologie der Religionen. Gütersloh: Gütersloher Verlagshaus 2005 ISBN 3-579-05219-5
- R. Schwager (Hg.): Christus allein? Der Streit um die pluralistische Religionstheologie, QD 160, Freiburg i.Br. 1996.
- Bertram Stubenrauch: Die Theologie und die Religionen, in: Müller, Klaus (Hg.): Fundamentaltheologie – Fluchtlinien und gegenwärtige Herausforderungen, Regensburg 1998, 349-367
Siehe auch
Weblinks
- Saskia Wendel (2002): Jenseits von Absolutheit und Beliebigkeit oder: Zur Möglichkeit, im Pluralismus einen christlichen Standpunkt zu beziehen
- Gerhard Ludwig Müller (2000): Gegen die Intoleranz der Relativisten. Zu der Empörung über die Erklärung der Glaubenskongregation "Dominus Jesus"
- Ulrich Winkler (2006): Perry Schmidt-Leukels christliche pluralistische Religionstheologie, SaThZ 10, 290-318
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