- Thomas Howard, 4. Herzog von Norfolk
-
Thomas Howard, 4. Herzog von Norfolk, 3. Earl of Surrey, 1. Earl von Southampton (* 10. März 1536 in Kenninghall (Norfolk); † 2. Juni 1572 in London) folgte 1554 seinem Großvater Thomas Howard als Herzog von Norfolk nach.
Dank seiner Abstammung genoss er hohes Ansehen, hatte aber nur begrenzten Einfluss auf die Politik Königin Elisabeths I.. Diesen Zustand hielt er für unangebracht, da er Premier Peer of the Realm und der einzige Herzog Englands war.
Leben
Mit dem Tod der Königin Maria Tudor, die keinen Erben hinterließ, kehrte England wieder zum Protestantismus zurück.
Thomas Howard bekannte sich zur Anglikanischen Kirche. Er heiratete jedoch mehrere streng katholische Frauen und liess seine Kinder katholisch erziehen. Sein Sohn Philip Howard, 20. Earl of Arundel wurde später sogar als katholischer Märtyrer anerkannt.
Nachdem er drei Ehefrauen überlebt hatte, verfiel er auf den Plan Maria Stuart, die in England gefangen gehalten wurde, zu heiraten und mit ihr zu für England sehr günstigen Bedingungen auf den schottischen Thron zurückzukehren. Dieser Plan ging von schottischen Politikern aus und wurde von Robert Dudley, 1. Earl of Leicester und weiteren Adligen unterstützt. Elisabeth I. traute der Sache jedoch nicht, zumal Norfolk sich ihr gegenüber sehr ungeschickt verhielt. Anstatt jedoch seine Heiratspläne aufzugeben, liess er sich von Maria Stuart überreden, hinter dem Rücken der englischen Regierung in seinen Plänen fortzufahren. Hierdurch kam es 1569 mit dem Einverständnis des Papstes Pius V. sowie des spanischen Königs Philipp II. zu einem Aufstand Adeliger aus dem Norden Englands, um Elisabeth zu stürzen und sie durch die abgesetzte katholische Königin von Schottland, Maria Stuart, zu ersetzen. Diese besaß als Cousine Elisabeth I. ein Anrecht auf den englischen Thron und wurde deshalb von einigen Katholiken als rechtmäßige Königin angesehen.
Nachdem dieser Aufstand erfolglos war, wurde der Herzog im Tower of London gefangengesetzt. Mit Mühe konnte er die Königin von seiner Unschuld überzeugen und wurde unter Hausarrest gestellt. Doch etwa ein Jahr später wurde Thomas Howard in die Ridolfi-Verschwörung verwickelt, die in seinem Londoner Stadtpalast ausgeheckt worden war, wovon Norfolk nichts mitbekommen haben wollte. Diesmal schenkte Elisabeth ihm keinen Glauben mehr. Er wurde wieder in den Tower gebracht, des Hochverrats angeklagt und 1572 hingerichtet.
Familie
Norfolk war der erste Sohn von Henry Howards, Earl of Surrey und dessen Ehefrau Frances de Vere, Tochter des 15. Earl of Oxford.
In erster Ehe heiratete er Mary FitzAlan, Erbin des 19. Earl of Arundel. Sie brachte 1557 Norfolks ersten Sohn, Philip zur Welt.
Nachdem Mary FitzAlan nach der Geburt des Sohnes Philip gestorben war, nahm sich der Herzog Margaret Audley zur Frau, Tochter des 1. Baron Audley of Walden. Aus dieser Verbindung stammen zwei weitere Söhne, Thomas Howard, 1. Earl of Suffolk und William Howard, Baron de Walden, sowie zwei Töchter. Auch Margaret Audley starb nach der Geburt ihres fünften Kindes.
Eine dritte Ehe ging Howard mit Elisabeth Leyburne ein. Die Witwe Thomas Dacres, 4th Baron Dacre brachte drei Töchter mit in die Ehe, die Howard mit seinen eigenen Söhnen Philipp, Thomas und William vermählte. Auch sie starb nach der Geburt des ersten gemeinsamen Kindes nach einem Jahr Ehe, was Norfolk in Depressionen stürzte.
Literatur
Williams, Neville: Thomas Howard, Fourth Duke of Norfolk London 1964
Personendaten NAME Howard, Thomas, 4. Herzog von Norfolk KURZBESCHREIBUNG 4. Herzog von Norfolk, 3. Earl von Surrey und 1. Earl von Southampton GEBURTSDATUM 10. März 1536 GEBURTSORT Kenninghall STERBEDATUM 2. Juni 1572 STERBEORT London
Wikimedia Foundation.