- Thomas Lehr
-
Thomas Lehr (* 22. November 1957 in Speyer) ist ein deutscher Schriftsteller und Hochschullehrer.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Er studierte 1979 bis 1983 in West-Berlin Biochemie und war danach zunächst als Programmierer an der Universitätsbibliothek der Freien Universität Berlin tätig, ehe er freier Schriftsteller wurde. Er lebt in Berlin und hat seit 2010 an der FU Berlin die Heiner Müller-Gastprofessur für deutschsprachige Poetik inne.
Lehrs bisheriges Hauptwerk Nabokovs Katze (1999) trägt deutlich autobiographische Züge und erzählt, über einen Zeitraum von 25 Jahren, die erotisch-obsessive Beziehung des Helden Georg zu seiner Muse Camille.
Werke
- Zweiwasser oder Die Bibliothek der Gnade. Roman, Rütten und Loening, Berlin 1993, (als TB ISBN 978-3-7466-1443-4)
- Die Erhörung. Roman, Aufbau Verlag, Berlin 1995, (als TB ISBN 978-3-7466-1638-4)
- Nabokovs Katze. Roman, Aufbau Verlag, Berlin 1999, (als TB ISBN 978-3-7466-1741-1)
- Frühling. Novelle, Aufbau Verlag, Berlin 2001, (als TB ISBN 978-3-7466-2184-5)
- 42. Roman, Aufbau Verlag, Berlin 2005, (als TB ISBN 978-3-7466-2342-9)
- Tixi Tigerhai und das Geheimnis der Osterinsel. Aufbau Verlag, Berlin 2008, ISBN 978-3-351-04084-0 (Roman für Kinder)
- September. Fata Morgana. Roman, Hanser Verlag, München 2010, ISBN 978-3-446-23557-1
Auszeichnungen und Ehrungen
- 1993, 1999, 2001: Förderpreis "Buch des Jahres" des Rheinland-Pfälzischen Schriftstellerverbandes
- 1994: Rauriser Literaturpreis
- 1994: Mara-Cassens-Preis des Hamburger Literaturhauses für den Ersten Roman
- 1995: Literatur-Förderpreis Berlin
- 1996: Literaturpreis des Bezirksverbands Pfalz
- 1999: Martha-Saalfeld-Förderpreis des Bundeslandes Rheinland-Pfalz
- 1999: Rheingau Literatur Preis
- 2000 wurde Lehr der Wolfgang-Koeppen-Preis der Hansestadt Greifswald vom vormaligen ersten Preisträger Richard Anders zugesprochen. In Anders' Begründung hieß es:
- „Von seinem Roman Zweiwasser oder Die Bibliothek der Gnade (1992) an hat Thomas Lehr sprachmächtig in der Nachfolge jener Moderne weiter geschrieben, die bei aller Zeitbezogenheit nie Wachträume, Halluzinationen und Gedankenspiele ausgeschlossen hat. In seiner letzten Prosaarbeit 'Nabokovs Katze' erzählt Thomas Lehr die l'amour fou seines Helden in scharf ausgeleuchteten Bildern, wobei seine literarischen Mittel auf Schnitt- und Überblendungstechniken des Films verweisen. Nicht ganz ohne Grund: Der getriebene Held wechselt von der Mathematik zur Regie. Eines seiner Vorbilder ist Luis Buñuel.“
- 2002: Georg-K.-Glaser-Preis des Bundeslandes Rheinland-Pfalz
- 2005: Nominierung des Romans 42 für den Deutschen Buchpreis (Shortlist)
- 2006: Kunstpreis Rheinland-Pfalz
- 2010: Nominierung des Romans September. Fata Morgana für den Deutschen Buchpreis (Shortlist)
- 2011: Berliner Literaturpreis der Stiftung Preußische Seehandlung [1]
- 2011/2012: Stadtschreiber von Bergen[2]
Weblinks
- Literatur von und über Thomas Lehr im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Biographische Angaben, Werke und Hörproben von Thomas Lehr bei Literaturport
- Gespräch mit Thomas Lehr
- Gespräch mit Thomas Lehr über "September. Fata Morgana"
- Ausführliche Buchbesprechung von "September. Fata Morgana"
Einzelnachweise
- ↑ Carsten Wette (FU Berlin): Thomas Lehr erhält den Berliner Literaturpreis 2011 - Berufung der Freien Universität Berlin auf die Heiner-Müller-Gastprofessur, in: Informationsdienst Wissenschaft vom 22. September 2010, abgerufen am 23. September 2010
- ↑ Welten aus Sprache in FAZ vom 9. Juni 2011, Seite 40
Wikimedia Foundation.