- Stiftung Preußische Seehandlung
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Die Stiftung Preußische Seehandlung ist eine 1983 gegründete, deutsche Stiftung mit Sitz in Berlin.
Ihr Zweck ist die Förderung wissenschaftlicher Aufgaben, dazu gehört insbesondere die Förderung der Veröffentlichung hervorragender wissenschaftlicher Arbeiten und die Förderung, ggf. Vergabe, eines Wissenschaftspreises. Zum Stiftungsprogramm gehören u. a. Stipendien für Schriftsteller aus Osteuropa, Unterstützung von Forschungsprojekten und Buchveröffentlichungen, Ankaufhilfen für Berliner Museen, sowie die jährliche Verleihung des Theaterpreises Berlin während des Berliner Theatertreffens; Schwerpunkt der Förderung ist die Aufarbeitung der brandenburgisch-preußischen Geschichte. Die Stiftung vergibt weiterhin den Friedlieb-Ferdinand-Runge-Preis, den Berliner Literaturpreis und seit 1993, zusammen mit der Senatsverwaltung für Wissenschaft, Forschung und Kultur, die Rahel-Varnhagen-von-Ense-Medaille.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
1772 wurde durch Friedrich II. von Preußen die Gründung der preußischen Societé de Commerce Maritime mit eigener Flotte zur Beförderung des Handels veranlasst. Ab den 1790er Jahren entwickelte sich die Handelsgesellschaft langsam zum staatlichen Bankhaus. Zugleich erfüllte sie die Aufgabe einer halbmilitärischen preußischen Staatsreederei, deren Schiffe die preußische Kriegsflagge führten.[1] 1904 erfolgte die Umbenennung in Königliche Seehandlung (Preußische Staatsbank), 1918 in Preußische Staatsbank (Seehandlung).
Seit 1777 war die Seehandlung im ehemaligen Domestikenhaus am Gendarmenmarkt, Ecke Jägerstraße ansässig. 1901/03 wurde das Haus durch einen Neubau ersetzt (heute das älteste Gebäude am Rand des Platzes), 1936/39 durch einen Ergänzungsbau in der Jägerstraße 22/23 ergänzt. 1946 wurde der Bankkomplex der neu gegründeten Deutschen Akademie der Wissenschaften übergeben, heute beherbergt er deren Nachfolgeinstitution, die Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften (BBAW).
Infolge der Auflösung Preußens wurde die Staatsbank 1947 eine sogenannte "ruhende Altbank" und 1983 liquidiert. Ihr verbliebenes Vermögen wurde größtenteils der Landesbank Berlin übergeben, nur ein kleiner Teil bildete den Grundstock der Stiftung Preußische Seehandlung. Aus dem Stiftungsvermögen von 10,7 Mio Euro stehen 400.000 Euro zu Förderzwecken bereit.[2]
Die Stiftung vergibt alljährlich den mit 30.000,-- Euro dotierten Berliner Literaturpreis. Zu den bisherigen Preisträgern gehören die Literaturnobelpreisträgerin Herta Müller, Durs Grünbein, Sibylle Lewitscharoff und Thomas Lehr.[3]
Personen
- Alexander Schoeller, Bankier und Geheimer Seehandlungsrat
- Hermann Kißler, Vizepräsident ab 1921
- Ute Bredemeyer, Geschäftsführerin; zugl. Vorstandsvorsitzende der Internationalen Wilhelm-Müller-Gesellschaft
Siehe auch
Literatur
- Rita Klauscher (Hrsg.): Die Seehandlung, Preußische Staatsbank: Handel, Verkehr, Industrie, Bankwesen, Stiftung Preußische Seehandlung, Berlin 1993 ISBN 3-923579-03-9
- Heinz Burmester: Weltumseglung unter preußischer Flagge. Die Königlich Preussische Seehandlung und ihre Schiffe. Kabel 1988. ISBN 3-822500623
- Wolfgang Radtke: Die preußische Seehandlung zwischen Staat und Wirtschaft in der Frühphase der Industrialisierung (= Einzelveröffentlichungen der Historischen Kommission zu Berlin, Bd. 30); Berlin: Colloquium 1981. ISBN 3-7678-0526-X
Weblinks
- Literatur von und über Stiftung Preußische Seehandlung im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- http://www.stiftung-seehandlung.de (offizielle Webseite)
Einzelnachweise
- ↑ Die preußisch-deutsche Marine in Lateinamerika 1866 - 1914 : eine Studie deutscher Kanonenbootpolitik / von Gerhard Wiechmann. - 2000. - 473 Bl. - Oldenburg, Univ., Diss., 2000; Kap. 2, S. 23f [1]
- ↑ http://stiftungen.stifterverband.info/s018_preussische/
- ↑ FAZ vom 24. September 2010, Seite 31: Singulär verbunden
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