Deutscher Buchpreis

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Logo des Deutschen Buchpreises 2011

Der Deutsche Buchpreis (dbp) zeichnet seit 2005 jährlich den „besten Roman deutscher Sprache“ aus. Gestiftet wurde er vom Börsenverein des Deutschen Buchhandels, unterstützt von den Partnern 1822-Stiftung der Frankfurter Sparkasse (seit 2008), Florian und Gabriele Langenscheidt (bis 2007), Paschen & Companie (seit 2008), Spiegel-Verlag (bis 2007), der Frankfurter Buchmesse und der Stadt Frankfurt am Main. Die Deutsche Welle und der Deutschlandfunk kooperieren mit dem Börsenverein. Der Autor des Siegertitels erhält 25.000 Euro, die fünf anderen Finalisten bekommen je 2.500 Euro.

Inhaltsverzeichnis

Idee

Die Auszeichnung verwirklicht für den deutschsprachigen Raum einen hochrangigen Literaturpreis, vergleichbar mit dem Prix Goncourt oder dem Man Booker Prize. Anders als beim Deutschen Bücherpreis und dessen Nachfolger, dem Preis der Leipziger Buchmesse, werden neben dem Hauptpreisträger fünf weitere Romane als Finalisten in besonderer Weise hervorgehoben. Entsprechend ausgestattet ist die Dotierung.

Das Auswahlverfahren zieht sich, begleitet von ausführlichen Medienberichten, über mehrere Monate hin. So wird für die rund 20 Titel eine erhöhte Publizität erreicht.

Auswahlverfahren

Verlage aus Deutschland, Österreich und der Schweiz bewerben sich mit jeweils maximal zwei Titeln aus ihrer Produktion, die im Zeitraum von Oktober des Vorjahres bis September des Vergabejahres erschienen sein müssen. Die Akademie Deutscher Buchpreis, der neben dem Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien neun bis zehn Vertreter der Buch- und Medienbranche angehören, wählt die jährlich wechselnde Jury. Diese besteht aus zwei Schriftstellern, vier Journalisten und einem literarischen Buchhändler.

Die Jury sichtet alle Einsendungen und stellt eine rund 20 Titel umfassende Longlist zusammen, die im August des Preisvergabejahres veröffentlicht wird. Aus dieser Auswahl ermitteln die Juroren sechs Finalisten, die sie im September veröffentlichen, die sogenannte Shortlist. Am Montag vor der Frankfurter Buchmesse im Oktober wird der preisgekrönte Roman im Kaisersaal des Frankfurter Römers bekannt gegeben.

Kritik

2008 entwickelte sich eine Debatte über den Sinn des Preises und dessen Modalitäten.[1] Mehrere Schriftsteller kritisierten eine willkürliche Auswahl nach „außerliterarischen“ Kriterien[2] sowie die Anwesenheitspflicht der Nominierten. Dem entgegengehalten wurde eine Notwendigkeit zur Popularisierung von qualitativ anspruchsvoller Literatur.

Der Journalist Wolfram Schütte sprach dagegen in Übereinstimmung mit Monika Maron dem Preis ab, ein Buchpreis zu sein. Vielmehr handele es sich um einen Marketingpreis, der „vor allem den bestsellersüchtigen Buchhandelsketten“ nütze. Dabei verlöre man die weltweit einmalige Qualität des deutschsprachigen Verlagswesens aus dem Blick, da hier die meiste Weltliteratur übersetzt worden sei.[3]

Nominierungen und Preisträger

2005

2006

2007

2008

2009

Am 16. September 2009 wurden die Finalisten 2009 um den Deutschen Buchpreis bekanntgegeben. Die Jurymitglieder wählten diese aus 154 Titeln aus,[5] die von über 70 Verlagen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz vorgeschlagen wurden.[6] Am 12. Oktober 2009 wurde der Hauptpreis 2009 bekanntgegeben.

  • Hauptpreis:
  • Finalisten (Shortlist):
  • Longlist (ohne Shortlist):
  • Jury 2009
    • Richard Kämmerlings, Literaturredakteur (Frankfurter Allgemeine Zeitung)
    • Michael Lemling, Buchhandlung Lehmkuhl München
    • Martin Lüdke, Literaturkritiker
    • Lothar Müller, Feuilletonredakteur (Süddeutsche Zeitung)
    • Iris Radisch, Literaturredakteurin (Die Zeit)
    • Daniela Strigl, Literaturwissenschaftler (Universität Wien)
    • Hubert Winkels, Literaturredakteur (Deutschlandfunk) und Sprecher der Jury

2010

Am 8. September 2010 wurden die Finalisten um den Deutschen Buchpreis bekanntgegeben. Die Jurymitglieder wählten diese aus 135 Titeln aus,[7] die von 84 Verlagen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz vorgeschlagen wurden. Am 4. Oktober 2010 wurde der Gewinner des Preises bekanntgegeben.

  • Hauptpreis:
  • Finalisten (Shortlist):
  • Longlist (ohne Shortlist):

2011

  • Hauptpreis
  • Finalisten (Shortlist):
  • Longlist (ohne Shortlist):

Weblinks

Einzelnachweise

  1. „Forum: Was taugt die Shortlist zum Deutschen Buchpreis 2008?“ Frankfurter Allgemeine Zeitung, 17. September 2008
  2. Daniel Kehlmann: „Entwürdigendes Spektakel“, FAS, 21. September 2008
  3. Wolfram Schütte: Kritik(er) und der Deutsche Buchpreis. Zur Verkaufsförderung von deutschsprachiger Literatur., Titel - Kulturmagazin, 29. September 2008, abgerufen am 9. Oktober 2011.
  4. Börsenblatt 09/2008
  5. vgl. Deutscher Buchpreis 2009: Jury nominiert sechs Romane für die Shortlist bei deutscher-buchpreis.de, 16. September 2009 (aufgerufen am 16. September 2009)
  6. vgl. Deutscher Buchpreis 2009: Verlage reichen 132 Romane ein bei deutscher-buchpreis.de, 16. April 2009 (aufgerufen am 16. September 2009)
  7. vgl. Pressemitteilung bei deutscher-buchpreis.de, 13. April 2010 (aufgerufen am 8. September 2010)

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