- Thomas Rung
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Thomas Rung (* 3. Januar 1961) gilt als der gefährlichste Serienmörder Berlins seit Kriegsende.
Leben
Rung wurde am 3. Januar 1961 als eines von sieben Kindern geboren. In seiner Familie herrschten Gewalt und Strenge. Seine Mutter verließ die Familie, als er zwei Jahre alt war. Rung besuchte die Sonderschule und fiel schon während seiner Schulzeit durch Einbrüche und Körperverletzung auf. Vor seiner Festnahme im Jahr 1995 befand sich Rung schon viele Male vorher wegen verschiedener Delikte in Haft.
Zwischen 1983 und 1995 brachte er insgesamt sechs Frauen und einen Mann um. Seine Opfer wurden von ihm vergewaltigt, erwürgt, ertränkt oder erstickt. Wegen der unterschiedlichen Vorgehensweisen konnte lange Zeit kein Zusammenhang zwischen den einzelnen Taten hergestellt werden. Zwei der Opfer – seine 77-jährige Vermieterin sowie eine 22-jährige Studentin – wurden 1983 in der Silbersteinstraße in Berlin-Neukölln ermordet. Für Rungs ersten Mord an seiner Vermieterin wurde ein anderer Verdächtiger irrtümlich verurteilt und sechs Jahre lang inhaftiert.
Rung wurde 1995 festgenommen und ein Jahr später zu zweimal lebenslänglich mit anschließender Sicherungsverwahrung verurteilt. Er wurde in der Justizvollzugsanstalt Berlin-Tegel inhaftiert. Dort misshandelte er 2001 einen Mithäftling und wurde deshalb zu zusätzlichen zwei Jahren und acht Monaten Haft verurteilt. Weil Rung 2003 erneut einen Mithäftling – diesmal lebensgefährlich – verletzte, verhängte das Berliner Landgericht 2004 zehn weitere Jahre Haft und eine zweite Sicherungsverwahrung wegen versuchten Totschlags. Rung wurde anschließend in Berlin-Moabit inhaftiert, da die Vollzugsanstalt Tegel sich weigerte, ihn noch einmal aufzunehmen. Zur Zeit sitzt Thomas Rung in Niedersachsen in der JVA Celle ein.
Literatur
- Peter Niggl: Ich bin ein Untier. Die Geständnisse des Thomas Rung. Das Neue Berlin, 1999. ISBN 978-3-360-00889-3.
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