Timox

Timox
Strukturformel
Allgemeines
Freiname Oxcarbazepin
Andere Namen

10-Oxo-10,11-dihydro-5H-
dibenz[b,f]azepin-5-carboxamid

Summenformel C15H12N2O2
CAS-Nummer 28721-07-5
PubChem 34312
ATC-Code

N03AF02

DrugBank DB00776
Arzneistoffangaben
Wirkstoffklasse

Antiepileptikum

Fertigpräparate
  • Timox® (D)
  • Trileptal® (D)
  • Apydan® (D)
Verschreibungspflichtig: Ja
Eigenschaften
Molare Masse 252,3 g·mol−1
Sicherheitshinweise
Gefahrstoffkennzeichnung [1]
keine Gefahrensymbole
R- und S-Sätze R: keine R-Sätze
S: keine S-Sätze
Bitte beachten Sie die eingeschränkte Gültigkeit der Gefahrstoffkennzeichnung bei Arzneimitteln
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Oxcarbazepin zählt chemisch zur Klasse der Dibenzazepine und ist ein Abkömmling des Carbamazepins. Es ist ein Arzneistoff, der zur Dauerbehandlung bestimmter Formen der Epilepsie als Antikonvulsivum verwendet wird. Es wird von der Firma Novartis unter dem Handelsnamen Trileptal sowie von der Firma Desitin als Timox und – in retardierter Form – als Apydan extent vertrieben.

Inhaltsverzeichnis

Pharmakologie

Oxcarbazepin wird rasch und nahezu vollständig zu 10-Hydroxycarbamazepin metabolisiert, welches die eigentlich wirksame Substanz darstellt. Durch diesen anderen Stoffwechselweg gibt es weniger Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln.[2]

Anwendungsspektrum

Entsprechend dem Wirkspektrum von Carbamazepin ist Oxcarbazepin bei Epilepsien mit fokalen und sekundär generalisierten Anfällen bei Erwachsenen und Kindern angezeigt. Wegen der gegenüber Carbamazepin besseren Verträglichkeit wird es mittlerweile vielfach als Mittel der ersten Wahl bei diesen Anfallsleiden eingesetzt.

Nebenwirkungen

Zu den häufigsten Nebenwirkungen zählen[3]:

  • Schläfrigkeit (tritt bei 22,5% der Patienten ein)
  • Kopfschmerzen (14,6%)
  • Benommenheit (22,6%)
  • Schwindel (22,6%)
  • Doppeltsehen (13,9%)
  • Übelkeit (14,1%)
  • Erbrechen (11,1%)
  • Schwächegefühl (12%)

Es kann eine vorübergehende leichte Erhöhung der Leberenzyme ohne klinische Bedeutung auftreten. Idiosynkratisch/allergisch (also dosisunabhängig) können, ebenfalls seltener als bei Carbamazepin, Hautausschläge auftreten. Allerdings gibt es in etwa einem Viertel der Fälle eine sogenannte Kreuzallergie. Das heißt, Patienten, die auf Carbamazepin mit einem Hautausschlag reagieren, bekommen diesen auch nach Gabe von Oxcarbazepin. Bei längerfristiger Einnahme kann es zu einer Hyponatriämie (Elektrolytverschiebung mit Verminderung des Gehaltes an Natrium-Ionen im Blut) kommen, die allerdings in den seltensten Fällen zu klinischen Symptomen führt.

Wechselwirkungen

Oxcarbazepin kann die Antibabypille und andere hormonale Kontrazeptiva unwirksam machen.[3]

Wirkung auf die Fahrtüchtigkeit und auf das Bedienen von Maschinen

Oxcarbazepin kann die Fahrtüchtigkeit und die Fähigkeit zum Führen von Maschinen einschränken.[3]

Quellen

  1. Sigma-Aldrich Co.: Sicherheitsdatenblatt Oxcarbazepin
  2. H. Siemes, B. F. D. Bourgeois: Anfälle und Epilepsien bei Kindern und Jugendlichen. Thieme, Stuttgart-New York 2001;259
  3. a b c Fachinformation des Arzneimittel-Kompendium der Schweiz: Trileptal
Gesundheitshinweis
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