- Tin Shield
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Die ST-68U (NATO-Code: Tin Shield, russische Bezeichnung: 19Ж6, Koroljeva (Königin)) ist ein Luftverteidigungsradargerät in den Ländern des ehemaligen Warschauer Paktes. Es wurde 1981 entwickelt und befindet sich heute noch in vielen Staaten des ehemaligen Ostblocks im Einsatz.
Die ST-68U ist ein 3D-Radar mit einer frequenzgesteuerten Phased-Array-Antenne. Durch insgesamt vier verschiedene Sendefrequenzen werden durch das Antennendiagramm vier unterschiedliche Höhenwinkel überstrichen. Durch die Überlappung der einzelnen Diagramme können die Höhenwinkel zwischen diesen vier Einzelwinkeln interpoliert werden.
Es werden 127 Einzelstrahler durch einen Hohlleiter mit Umwegleitungen gespeist. Bei der Frequenz F1 sind alle Umwegleitungen so dimensioniert, dass im Höhenwinkel 0° abgestrahlt wird. Wird die Frequenz erhöht (F2) stimmt die Länge dieser Umwegleitungen nicht mehr mit der Wellenlänge überein. Die Einzelstrahler werden mit unterschiedlichen Phasenlagen gespeist, der Strahler Nummer 127 erhält die Phase später als der Strahler Nummer 1, somit wird der Höhenwinkel angehoben.
Diese Art der Strahlschwenkung ist zwar sehr einfach aufgebaut, ist aber auf wenige fest installierte Sendefrequenzen beschränkt und hat den entscheidenden Nachteil, dass bei Störungen auf diesen Frequenzen keine Frequenzwechsel möglich sind. Eine Frequenzmodulation des Sendeimpulses (Pulskompressionsverfahren) ist nur eingeschränkt möglich. Zusätzlich besitzt die ST68U ein 2. Strahlergruppe mit der das gesamte Antennendiagramm nach oben geschwenkt werden kann.
Das Radargeräte ist mit einem Plotextraktor mit automatischer Zielerkennung ausgestattet, der bis zu 128 Zielzeichen automatisch verarbeiten kann. Von diesen Zielzeichen werden wiederum nur 32 Ziele dann als echte Ziele erkannt und automatisch gemeldet und begleitet. Als erstes Radargerät aus russischer Produktion besitzt die ST68U ein BITE-System (SUSIK). Durch dieses System sollten Fehler des Radargerätes automatisch erkannt und angezeigt werden. In der Praxis wurden jedoch 80% aller Fehler durch dieses System selbst verursacht. Eine weitere Besonderheit ist der Mode "Kraftkampf". Dabei wird die Sendeenergie nicht auf vier Frequenzen verteilt - und damit Höhenwinkelverteilt -, sondern in nur einer Frequenz und damit in einem Höhenwinkel abgestrahlt. Somit vervierfacht sich die Energiedichte für diesen Höhenwinkel.
Dieses Radar wird seit der Aufnahme der Republik Ungarn auch in der NATO verwendet.
Technische Daten ST-68U „Tin Shield“ Frequenzbereich E-Band Pulswiederholzeit 0,7 und 1,3 ms Pulswiederholfrequenz 750 und 1500 Hz Sendezeit (PW) 6 und 12 µs Empfangszeit 800 µs Totzeit Pulsleistung bis 2,5 MW Durchschnittsleistung 3,5 kW angezeigte Entfernung 150 oder 65 km Entfernungsauflösung 300 m Öffnungswinkel 0,45° Trefferzahl 3 Antennenumlaufzeit 6 s und 12 s
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