Toleranzgemeinde

Toleranzgemeinde
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Toleranzgemeinde ist eine Bezeichnung für Kirchengemeinden, die auf Grundlage des von dem katholischen Kaiser Joseph II am 13. Oktober 1781 in Linz erlassenen Toleranzpatentes für die Nichtkatholiken in Österreich ob der Enns (Oberösterreich) in der Monarchie Österreich-Ungarn existieren konnten.

Das Tolerenzpatent sicherte Protestanten sowie nichtunierten Griechisch-Orthodoxen eine freie Religionsübung unter bestimmten Voraussetzungen zu.

Inhaltsverzeichnis

Errichtung von Bethäusern

In Gegenden, in denen wenigstens 100 evangelische Familien (in Entfernung von einer Gehstunde) von einem Ort lebten, durfte ein Bethaus errichtet werden. Dieses durfte aber von außen nicht als Kirche erkennbar sein und keinen öffentlichen Zugang von der Straße und keine Glocken haben haben. Auch Schulen durften gebaut werden.

Berufungen und Bürgerrechte

Pfarrer und Lehrer konnten berufen werden. Und was für den einzelnen Evangelischen wichtig war: Er konnte Meister werden, Bürgerrechte erhalten und studieren.

Umfang

Zwischen 70.000 und 80.000 Menschen meldeten sich im Gebiet des heutigen Österreich und bekannten, evangelisch zu sein. Zentren für die unter diesem kaiserlichen Patent möglichen Toleranzgemeinden war das oberösterreichische Salzkammergut.

Bedeutung

Die ehemaligen Geheimprotestanten wurden in Verbindung mit den Möglichkeiten, die das Toleranzpatent eröffnete, zum Fundament der neuen Evangelischen Kirche in Österreich. Nunmehr konnten sich die Mitglieder der Toleranzgemeinden zu ihrer Kirche bekennen, - und sie tun es noch heute mit einem Stolz und Selbstbewusstsein, der auf eine über zweihundertjährige Geschichte zurückblickt.

Beispiele für Tolerenzgemeinden in Österreich

Einzelnachweise

  1. Johannes-Mathesius-Gesellschaft
  2. „Mitterbach“ - Die einzige Toleranzgemeinde Niederösterreichs auf ORF vom 24. 08. 2003
  3. Geschichte der Evangelischen Pfarrgemeinde Pinkafeld

Weblinks


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