Tom Regan

Tom Regan
Tom Regan

Tom Regan (* 28. November 1938 in Pittsburgh, Pennsylvania, Vereinigte Staaten) ist ein amerikanischer Philosoph und ein Aktivist in der Tierrechtsbewegung. Er studierte an der University of Virginia und promovierte dort 1966. Von 1967 bis 2001 war er Philosophieprofessor an der North Carolina State University.

Inhaltsverzeichnis

Theorie

In The Case for Animal Rights behauptet Regan, dass viele nicht-menschliche Tiere moralische Rechte besäßen. In seiner Philosophie bezieht er sich auf den Ideen Immanuel Kants, obwohl er dessen These, Würde greife nur auf rational begabte Wesen, vollständig ablehnt. Regan unterstreicht, dass normalerweise allen Menschen - einschließlich Kleinkindern und geistig Schwerstbehinderten - ein gewisser inhärenter Wert zugeschrieben werden muss, der dazu führt, dass man diesen Menschen auch das Recht zuspricht, mit Würde behandelt zu werden.

Laut Regan ist das entscheidende Faktum, das allen Menschen gemein ist, nicht die Vernunftbegabung, sondern die Tatsache, dass jeder Mensch ein Leben hat, welches ihn selbst betrifft, d. h. was mit uns geschieht, geht uns etwas an, ganz gleich ob es jemand anderen betrifft oder nicht. In Regans Sprache ist jeder Mensch ein erfahrenes "Subjekt eines Lebens".

Dies ist Regan zufolge die Grundlage dafür, Individuen inhärente Werte zuzuschreiben, also müssten allen "Subjekten eines Lebens" inhärente Werte zugestanden werden, und sie müssten moralische Rechte haben, unabhängig davon, ob es sich um menschliches oder nicht menschliches Leben handelt.

Das Grundrecht aller Wesen, denen er solche Rechte zuspricht, ist das Recht, nicht als Mittel zum Zweck für Andere zu dienen.

Anhänger seiner Theorie verstehen diese nicht als neu entdeckte radikale Ethik, sondern als eine Art praktische Anwendung moralischer Grundsätze und Einsichten, die für Menschen als gültig betrachtet werden.

Schlussfolgerungen

Regan fordert, dass aufgrund seiner These, Menschen müssten Tieren moralische Grundrechte zugestehen, die Zucht von nicht menschlichen Tieren zu Zwecken der Nahrungsmittelproduktion, Tierversuche und die kommerzielle Jagd abgeschafft werden müsste. Regan selbst bekennt sich aus moralischen Gründen zum Veganismus.

Rezeption und Kritik

Für den theoretischen Ansatz Regans spricht nach Auffassung von Helmut F. Kaplan vor allem dessen Subjekt-eines-Lebens-Kriterium. Dieses sei jedenfalls ein wesentlich plausibleres „kategoriales Wertkonstituierungskriterium“ als es die Eigenschaft, zur Spezies Homo sapiens zu gehören, sei. Denn: „Wesen mit einem individuellen Wohlergehen, das unabhängig ist von den Interessen anderer, mit Gedächtnis, Zukunftsvorstellungen und Wünschen, die sie selbst und aktiv verfolgen können und wollen, eben Subjekte eines eigenen Lebens, unterscheiden sich ja tatsächlich von allen anderen Entitäten im Universum in moralisch höchst relevanter Weise.“[1]

Kritiker merken an, dass Regans Termini intrinsische Werte und Subjekt eines Lebens nicht mit Gewissheit feststellbar oder gar messbar seien. Allerdings fällt auf, dass herkömmliche ethische Termini wie z.B. Vernunft auch nicht objektivierbar bzw. messbar sind. Außerdem seien die hinreichenden Bedingungen, die er für solche Wesen aufzählt (wie zum Beispiel sinnliche Wahrnehmung, Erwartungen, Wünsche, Erinnerung) auch wiederum als "menschenähnlich" zusammenfassbar.

Literatur

  • Regan, T. "Die Tierrechtsdebatte", Tierrechte - Eine interdisziplinäre Herausforderung. Erlangen 2007. ISBN 978-3-89131-417-3
  • Regan, T.: All that dwell therein : animal rights and environmental ethics, Berkeley, California, University of California Press, 1982, ISBN 0-520-04571-8.
  • Regan, T. [Hrsg.]: Animal rights and human obligations, Englewood Cliffs, New Jersey, 1989, ISBN 0-13-036864-4.
  • Regan, T.: The case for animal rights, Berkeley, University of California Press, 2000, ISBN 0-520-04904-7.
  • Cohen, C., Regan, T.: The animal rights debate, Lanham, Md., Rowman & Littlefield, 2001, ISBN 0-8476-9662-6.
  • Regan, T.: Defending animal rights, Urbana, Illinois, University of Illinois Press, 2001, ISBN 0-252-02611-X.
  • Regan, T.: Animal Sacrifices: Religious Perspectives on the Use of Animals in Science, Temple University Press, Philadelphia, 1986, ISBN 0-87722-511-7.

Quellen

  1. Helmut F. Kaplan: Tierrechte. Echo-Verlag, 2000, ISBN 3-926914-35-1, S. 98.

Weblinks


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