- Topografische Reduktion
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Als topografische Reduktion wird in der Geodäsie und in der Geophysik die rechnerische Beseitigung der Topografie (des Geländes) bezeichnet.
Diese Reduktion ist bei verschiedensten Aufgaben notwendig, um die vom Gelände verursachten Störungen im terrestrischen Schwerefeld zu berücksichtigen bzw. das Feld zu glätten. Im Hochgebirge können sie Lotabweichungen von bis zu +/- 50" verursachen, während die die Schwerkraft z. B. in den Zentralalpen um etwa 200 Milligal verringern.
Üblicherweise wird aber nicht die gesamte Topografie bis herab zum Geoid „abgehoben“, sondern das Gelände im Höhenniveau des jeweiligen Messpunktes „eingeebnet“. Dies erfolgt bis zu Entfernungen von einigen Dutzend Kilometern
- entweder mittels einer großmaßstäbigen topografische Karte und einer Schablone mit Kreisringsektoren, um die Geländehöhen rund um den Messpunkt ablesen zu können,
- oder durch ein digitales Geländemodell aus einer Datenbank.
- Näherungsmethoden – z. B. mit Massenpunkten oder Massenlinien, der Zweipunktmethode, mit Flächenbelegungen oder mit dem Potential der einfachen Schicht.
Die erste Methode erfordert einen relativ hohen Zeitaufwand, ist allerdings theoretisch vorzuziehen. Die zweite Methode hat den Vorteil der Automatisierung, doch muss sie einige potentialtheoretische Stufeneffekte im Computerprogramm berücksichtigen.
Mit den Näherungsmethoden kann man sich – je nach Aufwand – den streng ermittelten Werten bis auf wenige Prozent annähern.
Siehe auch
Literatur und Weblinks
- K.Ledersteger: Astronomische und Physikalische Geodäsie (Erdmessung), JEK Band V, Kapitel 4 (Lotabw.,Geoidbestimmung) und 11 (Schwerereduktionen), J.B.Metzler-Verlag, Stuttgart 1968
- Berechnung der topografischen Anteile von Lotabweichungen (UniBw München)
- High precision Geoid Determination using Astro & Gravimetric Data (N.Kühtreiber, TU Graz) (PDF-Datei; 1,56 MB)
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