- Torosaurus latus
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Torosaurus Zeitraum Obere Kreide 68-66 Mio. Jahre Fundorte Systematik Marginocephalia Ceratopsia Neoceratopsia Ceratopsidae Chasmosaurinae Torosaurus Wissenschaftlicher Name Torosaurus Marsh, 1891 Art - T. latus Marsh, 1891
Torosaurus ist eine Gattung von Vogelbeckensauriern aus der Gruppe der Ceratopsidae innerhalb der Ceratopsia. Er lebte in der späten Oberkreide in Nordamerika.
Inhaltsverzeichnis
Merkmale
Mit einer geschätzten Länge von 7,6 Metern und einem Gewicht von 7 bis 8 Tonnen war Torosaurus einer der größten Ceratopsidae, jedoch etwas kleiner als sein Verwandter Triceratops. Sein Schädel erreichte einschließlich des Nackenschildes eine Länge von über 2 Metern und ist damit einer der längsten Schädel aller landbewohnenden Tiere. Die Schnauze war zugespitzt und papageienschnabelähnlich, die Wangenregion jedoch breit und ausladend.
Das Nasenhorn war klein, die beiden Überaugenhörner jedoch sehr lang. Der Nackenschild bestand wie bei allen Ceratopsidae aus dem Scheitel- und dem Schuppenbein, er war sehr lang und mit großen, paarigen Öffnungen versehen.
Vom übrigen Körperbau von Torosaurus ist nichts bekannt, vermutlich glich er dem der übrigen Ceratopsidae. Demzufolge war es ein stämmiger Dinosaurier mit kräftigen Gliedmaßen, der sich auf allen Vieren fortbewegte. Wie alle Ceratopsidae fraß er Pflanzen, wofür er mit seinen Zahnbatterien (reihenförmig angeordneten Zähnen, die bei Abnutzung durch den nachfolgenden Zahn ersetzt wurden) gut ausgerüstet war.
Fundorte und Datierung
Fossile Überreste von Torosaurus wurden in Kanada (Saskatchewan) und mehreren Orten der USA (Wyoming, Montana, North Dakota, South Dakota, Utah, New Mexico und Texas). Die Funde werden in die Oberkreide (spätes Maastrichtium) auf ein Alter von 68 bis 66 Millionen Jahre datiert. Torosaurus war damit wie sein Zeitgenosse Triceratops einer der letzten Dinosaurier, die vor dem Massenaussterben am Ende der Kreidezeit lebten.
Namensgebung und Arten
Der von Othniel Charles Marsh 1891 vergebene Name leitet sich von den griechischen Wörtern toreo (=„durchbohrt“, „durchlöchert“) und sauros („Echse“) ab und spielt auf die Anatomie des Nackenschildes an. Dieses ist nicht massiv wie bei dem wenige Monate zuvor von ihm beschriebenen Sterrholophus (heute ein Synonym von Triceratops[1]), sondern mit einem Paar großer Öffnungen versehen („"the posterior crest," which "is perforated by a pair of large openings." Marsh explains: "The open perforations in the parietal, which have suggested the name Torosaurus, readily separate this genus from all the gigantic species hitherto known in the Ceratopsidae."“[2]). Damit hat eine etymologische Herleitung des Namens vom spanischen Wort „toro“ für „Stier“ keine Grundlage.
Typusart und einzige heute anerkannte Art ist Torosaurus latus. Die später beschriebenen Arten T. gladius und T. utahensis gelten als Synonyme von T. latus.
Äußere Systematik
Torosaurus wird innerhalb der Ceratopsidae in die Chasmosaurinae eingeordnet, die durch große Überaugenhörner und einen langen Nackenschild charakterisiert waren. Er wird zur Triceratops-Torosaurus-Klade gezählt und ist nach kladistischen Untersuchungen am nächsten mit Diceratus verwandt.
Literatur
- Peter Dodson, Catherine A. Forster und Scott D. Sampson: Ceratopsidae. In: D. Weishampel, P. Dodson und H. Osmólska (Hrsg.): The Dinosauria. University of California Press, 2004, ISBN 0520242092, S. 494-513
Weblinks
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