- Trage
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Der Begriff Trage (oder umgangssprachlich Tragbahre) bezeichnet eine Vorrichtung, mit der eine nicht gehfähige Person in zumeist liegendem Zustand von – je nach Ausführung – einem oder mehreren Helfer(n) transportiert werden kann.
Verwendung finden Tragen insbesondere im Rettungsdienst und Katastrophenschutz, aber z. B. auch im Sanitätswesen des Militärs. Dort dienen sie zur einfachen und dennoch schonenden Verlegung von Patienten.
Bei Tragen, die mit einem Fahrgestell ausgestattet sind, spricht man auch von „Fahrtragen“.
Der Begriff Bahre bezeichnet zwar speziell diejenigen Gestelle, auf denen Tote transportiert werden, jedoch werden „Trage“ und „Bahre“ umgangssprachlich oft synonym verwendet.
Inhaltsverzeichnis
Rettungsdienst
Moderne Tragen verfügen über ein abnehmbares Fahrgestell (mit Rollen versehen), welches die Fortbewegung der Trage durch nur einen Helfer ermöglicht und die körperliche Belastung für die Helfer verringert. Zum Transport über Stiegen oder in unwegsamem Gelände sind jedoch nach wie vor stets mehrere Personen nötig. Generell sind Tragen dazu mit vier Haltegriffen für die Helfer versehen.
Im modernen Rettungsdienst ist es notwendig, Tragen zu verwenden, welche gesteigerten Ansprüchen nicht nur an die Robustheit des Materials, sondern auch den Komfort und die Sicherheit des Patienten genügen. Zudem muss die Möglichkeit gegeben sein, den Kopfteil gegenüber dem Rumpf des Patienten erhöht zu lagern. Nach Möglichkeit soll das Fahrgestell durch unterschiedliche mögliche Stellungen verschiedenen typischen Situationen gerecht werden, etwa der Patienten-Umlagerung, der Bekämpfung eines Volumenmangelschocks durch Hochlagerung des Fußendes etc. Diese Tragen sind generell mit Polstermaterial versehen und erlauben auch die zusätzliche Verwendung einer Vakuummatratze oder anderer Immobilisationssets. Unterschiedliche Gurte tragen zur Sicherheit des Patienten beim Transport bei. Des Weiteren gibt es bereits für viele Tragen zusätzliche Infusionsständer oder auch Gerätehalterungen für Defibrillatoren, Beatmungsgeräte, Perfusoren etc.
Wichtig und innerhalb Deutschlands durch Ländergesetze vorgeschrieben ist die bedarfsgerechte Desinfektion und Reinigung der Trage. Nur durch die Umsetzung der entsprechenden Hygienemaßnahmen können Schädigungen des nächsten Patienten vermieden werden.
Normen
Es gibt für manche Bereiche genormte Ausführungen von Tragen, so schreibt die DIN 13024 die Basisanforderungen an Krankentragen im Zivil- und Katastrophenschutz vor. Dies erhöht die überregionale Kompatibilität des Hilfsgeräts der Einheiten. Tragen für militärische Sanitätsdienste entsprechen der Norm STANAG 2040. Fahrtragen sollen den Normen DIN EN 1865, 1789, 4002 und 4003 entsprechen.
Andere Formen
- Für die schonende, patientengerechte Rettung und Umlagerung von Traumapatienten (verletzte Personen, insbesondere bei Verdacht auf Wirbelsäulentrauma) kommen Schaufeltragen zum Einsatz.
- So genannte Kombitragen vereinen Schaufeltrage und Tragestuhl. Eine solche Trage kann sowohl im ausgestreckten als auch im geknickten Zustand geteilt werden. Somit können Patienten sitzend aufgenommen und transportiert werden.
- Letzi-Mobil, motorisierte Fahrtrage
Hersteller
Bekannte Hersteller von Tragen für den Rettungsdienstbedarf sind unter anderem die Firmen Ferno, Stryker sowie Stollenwerk.
Dt. Entwicklung zwischen 1871 und 1914
Der Fortentwicklung im Sanitätswesen widmeten sich in Lübeck mehrere Militärs außer Dienst. Sie hatten die Mängel in den Jahren 1870/71 erlebt und bemühten sich um Verbesserungen. So tat sich u. a. Heinrich Kühne hierbei hervor.
Jährlich wurde die Kompetenz der Kolonne und deren Entwicklung mit Unterstützung des heimischen Regiments öffentlich mit einer Sanitätskolonnen-Uebung demonstriert.
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Auffindung eines am Kopfe Verwundeten und erster Verband[1]
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Die markierten Verwundeten auf dem Lübecker Bahnhofsperron[2]
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Abfahrt des Lazarettzuges am 27. Oktober 1914[3]
Auf dem mittleren Bild steht rechts hinter dem hockendem Sanitäter jener Heinrich Kühne. So wurde beispielsweise ein Traggestell entwickelt, das bei der Übung von 1914 - der Transport erfolgte erst per Schiff dann per Bahn - zuletzt öffentlich in Lübeck zu Friedenszeiten demonstriert wurde. Dieses wusste soweit zu überzeugen, dass die Lazarettzüge und -schiffe in den Ersten Weltkrieg mit Traggestellen des sogenannten Systems Lübeck zogen.[4]
Weblinks
Commons: stretcher – Album mit Bildern und/oder Videos und AudiodateienEinzelnachweise
- ↑ Sanitätskolonnenübung auf der Palinger Heide. In: Vaterstädtische Blätter. 28. Juli 1907.
- ↑ Die Übungsfahrt der Sanitätskolonne. In: Von Lübecks Türmen. 30. Mai 1914.
- ↑ Die Einrichtung des Vereinslazarettzuges. In: Von Lübecks Türmen. 7. November 1914.
- ↑ Was die Lübecker Zeitungen stolz zu betonen wussten.
Kategorien:- Patientenrettung und Immobilisation
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- Muskelkraftbetriebenes Fahrzeug
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