Trofaiacher Becken

Trofaiacher Becken

Der Begriff Trofaiacher Becken wird in zweifacher Bedeutung gebraucht. Einerseits ist es ein geografischer Begriff für ein nördlich des Murtales gelegenes inneralpines Becken, und zwar eine am südöstlichen Rand der Eisenerzer Alpen gelegene Talsenke zwischen dem Liesing- und dem Vordernbergertal. Im östlichen Teil des Beckens liegen die Orte Hafning und Trofaiach, In dem durch den Kehrwald getrennten westlichen Teil liegt die Gemeinde Gai. Hier ist das Becken teilweise zum Liesingtal hin offen und zum Teil durch den Veitscherwald begrenzt. Das Becken liegt zum größten Teil in der Grauwackenzone. Die nördliche Umrahmung der Grauwackenzone stellen die Nördlichen Kalkalpen dar. Die Entwässerung des Trofaiacher Beckens erfolgt durch die beiden Durchbruchstäler des Vordernberger- und Veitscherbaches. In seinem Bereich leben zirka 11000 Einwohner.

Andererseits wird mit diesem Begriff auch eine Klimazone bezeichnet. Die Klimazone Trofaiacher Becken, im Sinne der Einteilung des österreichischen Bundeslandes Steiermark in Klimazonen, geht über das eigentliche geographische Gebiet hinaus und bezieht auch das Vordernbergertal mit Vordernberg bis knapp vor dem Präbichl und Sankt Peter-Freienstein mit ein.

Die klimatischen Bedingungen dieser Klimazone sind jenen des Murtales zwischen Kraubath und Bruck an der Mur sehr ähnlich. Gai als kältester Punkt erreicht Durchschnittstemperaturen im Jänner von -4,5°C, im Jahr 7°C und zirka 140 Frosttage. Die Beeinflussung durch den Hochnebelkörper des Murtales ist recht stark. Die Inversionsverhältnisse sind durch die Beckenlage etwas verschärft Besonders bei typischen Inversionswetter kann es zu relativ niedrigen Nachttemperaturen kommen. Als wichtigste Wetter-Charakteristika gelten die relative Schneearmut im Winter (70-80d/a) und die reduzierte Sonnenscheindauer infolge der Hochnebel (im Dez. 25%).

Der Zusammenhang der einzelnen Teile der Niederen Tauern, der Eisenerzer Alpen und des Hochschwabs ist durch mehrere im Tertiär aufgefüllte Becken unterbrochen. Diese bilden das sogenannte „Murparalleltal“, das nördlich der Mur und der Mürz eine aus diesen Becken zusammengesetzte und mit ihr gleichlaufende Furche bildet. Darunter sind unter anderen die Becken von Fohnsdorf, Seckau, Trofaiach und Aflenz.

Siehe auch: Fohnsdorfer Becken und Norische Senke

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