Barockschloss Seußlitz

Barockschloss Seußlitz
Schloss Seußlitz
Detail am Dachgiebel
Kanzelaltar in der von George Bähr erbauten Kirche

Das Barockschloss Seußlitz befindet sich in Seußlitz, einem Ortsteil der Gemeinde Nünchritz in Sachsen.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Eine erste Erwähnung fällt 1205, wonach hier ein Wasserschloss existierte.[1] Um 1250 bis 1265 ließ der Markgraf von Meißen, Heinrich der Erlauchte, in Seußlitz ein Landschloss erbauen. Er soll die Absicht gehegt haben, seine Residenz ganz in Seußlitz aufzuschlagen, was aber nicht verwirklicht wurde. 1268 stiftete er das Schloss den Klarissen als Nonnenkloster St. Afra, worauf es bis 1272 umgebaut wurde. Gleichzeitig überließ der Markgraf die Dresdner Kirche Unserer lieben Frau samt dem Patronat der Pfarrei Dresden sowie das dortige Maternispital dem Klarissenkloster Seußlitz.

Das Kloster wurde wie das Kloster Heilig Kreuz Meißen mediatisiert und fiel nach der Reformation 1541 der Sequestration anheim. 1545 wurde es als Vorwerk vom kursächsischen Kanzler Simon Pistoris erworben und 1552 erstmals als Rittergut beurkundet.

Im Jahr 1722 fiel die Liegenschaft an den Grafen Heinrich von Bünau, der das jetzige Barockschloss ab diesem Zeitpunkt auf den Grundmauern des Klosters nach Plänen des Ratszimmermeisters George Bähr errichten ließ.

1799 wurde der Kaufmann Johann Christian Clauß Eigentümer des Schlosses. Von 1880 bis 1928 waren die Leipziger Kunstsammler Julius Harck und Dr. Fritz von Harck und von 1928 der Fabrikant Willi Böttger Besitzer des Schlosses.

Ab 1945 stand das Schloss in kommunalem Besitz und wurde als Feierabendheim genutzt, 2000 zogen die Senioren aus. Neuer Eigentümer ist der Münchner Architekt Stephan Braunfels, der es 2001 von der Kommune erwarb.

Der Schlossgarten ist frei zugänglich.

Siehe auch

Literatur

  • Georg Dehio: Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler. Sachsen I. Regierungsbezirk Dresden. München, Berlin (Deutscher Kunstverlag) 1996. S. 90-93 ISBN 3-422-03043-3
  • Matthias Donath: Schlösser zwischen Elbe und Elster. Meißen 2007, S. 57.

Einzelnachweise

  1. Dehio, Sachsen I, 1996, S. 91

Weblinks

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