Nünchritz

Nünchritz
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Gemeinde Nünchritz
Nünchritz
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Nünchritz hervorgehoben
51.313.4105
Basisdaten
Bundesland: Sachsen
Direktionsbezirk: Dresden
Landkreis: Meißen
Verwaltungs-
gemeinschaft:
Nünchritz
Höhe: 105 m ü. NN
Fläche: 31,24 km²
Einwohner:

6.115 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 196 Einwohner je km²
Postleitzahl: 01612
Vorwahl: 035265
Kfz-Kennzeichen: MEI
Gemeindeschlüssel: 14 6 27 190
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Glaubitzer Straße 10
01612 Nünchritz
Webpräsenz: www.nuenchritz.de
Bürgermeister: Gerd Barthold (CDU)
Lage der Gemeinde Nünchritz im Landkreis Meißen
Coswig (Sachsen) Diera-Zehren Ebersbach (bei Großenhain) Glaubitz Gröditz Großenhain Hirschstein Käbschütztal Ketzerbachtal Klipphausen Lampertswalde Leuben-Schleinitz Lommatzsch Meißen Moritzburg Nauwalde Niederau Nossen Nünchritz Priestewitz Radebeul Radeburg Riesa Röderaue Schönfeld Stauchitz Strehla Tauscha Thiendorf Triebischtal Weinböhla Weißig am Raschütz Wülknitz Zeithain Sachsen Dresden Landkreis Bautzen Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge Landkreis Mittelsachsen Landkreis Nordsachsen BrandenburgKarte
Über dieses Bild
Überreste der Wasserburg Zschaiten
Kirche Zschaiten
Turmdrehkran in Merschwitz

Nünchritz ist eine Gemeinde im Landkreis Meißen in Sachsen und Sitz der Verwaltungsgemeinschaft Nünchritz, zu der auch die Gemeinde Glaubitz gehört.

Inhaltsverzeichnis

Geografie, Wirtschaft und Verkehr

Die Gemeinde liegt am Rande der Großenhainer Pflege am östlichen Ufer der Elbe in der Elbaue. Nächste Kreisstädte sind Großenhain (10 km), Meißen (10 km) und Riesa (8 km). Die B 98 und die Bahnstrecke Leipzig–Riesa–Dresden verlaufen durch den Norden der Gemeinde. Im Ortsteil Grödel mündet der Elsterwerda-Grödel-Floßkanal in die Elbe.

Ortsgliederung

Zur Gemeinde gehören die Ortsteile:

  • Grödel,
  • Roda,
  • Weißig,
  • Zschaiten,
  • Naundörfchen,
  • Neuseußlitz,
  • Nünchritz.

Geschichte

Geschichte von Nünchritz

Nünchritz wurde erstmals im Jahr 1312 als Nucharicz urkundlich erwähnt. Die Gegend war aber schon zur Steinzeit (um 4000 v. Chr. ) besiedelt, was Bodenfunde belegen. In historischer Zeit war dort ein Weinanbaugebiet und auch die Elbe bestimmte die Entwicklung der Gegend. Im Mittelalter führte die Hohe Straße (Salzstraße) durch das Gemeindegebiet. Zwischen 1900 und 1905 wurde in Nünchritz eine chemische Fabrik errichtet. Auch heute noch ist der Ort Standort einer chemischen Fabrik. Das heute zu Wacker Chemie gehörende Werk beschäftigt etwa 900 Mitarbeiter (Stand: 31. Dezember 2009) und ist damit größter industrieller Arbeitgeber im Landkreis Meißen. Durch einen voraussichtlich 2011 abgeschlossenen Ausbau sollen etwa 450 weitere Arbeitsplätze entstehen.[2]

Geschichte von Seußlitz

Ältester Gemeindeteil ist Seußlitz, das im Jahr 1205 erstmals urkundlich erwähnt wurde. Am Ort war damals eine Burg (Besitzer Otto von Suselitz). Sie wurde 1226 abgebrochen und vom Markgraf von Meißen Heinrich der Erlauchte zu einer Jagdresidenz umgebaut. 1268 stiftete er den Besitz mit 17 zugehörigen Dörfern den Klarissen als Nonnenkloster. Nach der Reformation im Jahr 1546 kaufte der Geheime Rat des Kurfürsten Moritz von Sachsen, Simon Pistoris der Jüngere, das Kloster und baute es zu seinem Wohnschloss um. Im Jahr 1722 erwarb Heinrich von Bünau den Besitz und das Schloss mit dem Schlosspark und der Schlosskirche baute man im Barockstil nach Entwürfen von George Bähr um.

Geschichte der anderen Ortsteile

Grödel wurde 1324 als Gredil, Zschaiten 1408 als Czscheiten, Roda 1365 als Rode und Weißig im 1378 als Wizzok erstmals urkundlich erwähnt.

Eingemeindungen

Am 1. Januar 2003 wurde die Gemeinde Diesbar-Seußlitz mit den Ortsteilen Diesbar-Seußlitz, Goltzscha, Leckwitz, Merschwitz, Naundörfchen und Neuseußlitz eingemeindet.[3]

Politik

Am 16. September 2007 fand eine Bürgermeisterwahl statt, um einen Nachfolger für Bürgermeister Udo Schmidt (SPD) zu bestimmen. Dabei erhielt Anett Wendler (SPD) 36,8 % der Wählerstimmen und Gerd Barthold (CDU) 34,3 %. Daher fand am 30. September eine Nachwahl statt, die Barthold mit 47,8 % gewann. Die Wahlbeteiligung lag bei 56,8 % im ersten bzw. 52,2 % im zweiten Wahlgang.

Ortspartnerschaften

Kultur

Sehenswürdigkeiten

  • Kanalbrücke und Kanalkopf des Elsterwerda-Grödel-Floßkanal zwischen 1740 und 1748 erbaut bei Grödel
  • Alter Wall-Graben, der Rest der vermutlich im 12. Jahrhundert errichteten Wasserburg in Zschaiten
  • Kirche in Zschaiten (vor 1503 errichtet)
  • Kirche Merschwitz
  • Turmdrehkran Merschwitz (errichtet 1921)
  • Barockschloss Seußlitz
  • Schlossgarten im französischen und englischen Gartenbaustil mit Skulpturen, welche die Jahreszeiten bzw. die Monate versinnbildlichen.
  • Heinrichsburg, ein schlichtes zweigeschossiges Gartenhaus (in den Jahren 1725/26 nach Plänen von George Bähr erbaut) in Seußlitz
  • barockes Winzerhaus, die Luisenburg in Seußlitz
  • Mühle in Grödel

Regelmäßige Veranstaltungen

  • Seußlitzer Heiratsmarkt

Es handelt sich um ein über 500 Jahre altes Volksfest, das alljährlich zu Himmelfahrt stattfindet. Bei diesem Volksfest ist eine Trauung für einen Tag möglich. Als Ursprung dieses Brauches wird die Brautschau der nach Auflösung des Klosters freigewordenen Nonnen angesehen.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen – Bevölkerung des Freistaates Sachsen jeweils am Monatsende ausgewählter Berichtsmonate nach Gemeinden (Hilfe dazu)
  2. Produktionsstandorte Wacker Chemie: Nünchritz, abgerufen am 30. Mai 2011
  3. StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 2003

Weblinks

 Commons: Nünchritz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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