- Tränensackentzündung
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Als Dakryozystitis wird eine Entzündung des Tränensacks (Saccus lacrimalis) bezeichnet. Meist wird sie durch Verschluss und anschließende Infektion des Tränensackes (oder Tränenganges, Ductus nasolacrimalis) hervorgerufen. Die Erkrankung kommt beim Menschen und bei Tieren häufiger bei Hauskaninchen und Chinchillas vor.
Inhaltsverzeichnis
Ursachen
Beim Menschen sind es meist unspezifische Erreger oder ein Primärkomplex der Tuberkulose.
Bei Kaninchen sind vor allem Pasteurellen und Staphylokokken beteiligt. Zahnfehlstellungen sind ein prädisponierender Faktor, da die Zahnwurzeln den Tränengang einengen können.
Symptome
Symptome sind eine schmerzhafte Rötung und Schwellung der Tränensackgegend auf der betroffenen Seite und Eiter, welcher entweder ins Auge oder in die Nase austritt. Nicht selten kann sich im Verlauf ein Abszess bilden. Je nach Schweregrad kann auch das Auge selbst gerötet sein und schmerzen.
Im Vorfeld der Entzündung kommt es durch die Abflussstörung zu Tränenträufeln (Epiphora).
Behandlung
Mensch
Die Behandlung erfolgt mit Antibiotika und desinfizierenden, feuchten Umschlägen. Beim Vorhandensein eines Abszesses muss dieser durch einen Einschnitt eröffnet werden, da eine Verschleppung der Entzündung lebensbedrohliche Ausmaße annehmen kann (→ Gehirnentzündung).
Nach Abklingen der Entzündung bleibt der Tränengang verschlossen und muss operativ wiederhergestellt werden, um eine erneute Erkrankung zu verhindern.
Kaninchen
Beim Kaninchen werden zumeist Spülungen des Tränengangs unter Lokalanästhesie durchgeführt und anschließend ein Antibiotikum in den Tränensack gegeben. Hier haben sich Gentamicin und Enrofloxacin bewährt. Auch bei Kaninchen muss mit Rezidiven gerechnet werden. Häufig liegt der Verlegung des Tränennasenkanals bei Kaninchen eine Veränderung an den Zahnwurzeln des Oberkiefers zugrunde, die mithilfe von Röntgenaufnahmen festgestellt werden können. Bei Zahnfehlstellungen müssen diese korrigiert werden.
Siehe auch
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