- Tussy Marx
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Eleanor Marx (* 16. Januar 1855 in London; † 31. März 1898 ebenda) war eine deutsch-englische Sozialistin und jüngste Tochter von Karl Marx.
Inhaltsverzeichnis
Lebenslauf
Wie zuvor schon ihre Mutter Jenny stellte Eleanor Marx ihr Leben in den Dienst ihres berühmten Vaters Karl Marx. Da dieser während der Krankheit von Jenny eine Sekretärin brauchte, stellte Eleanor ihren eigenen Berufswunsch als Schauspielerin zurück und wurde die Sekretärin ihres Vaters: sie tätigte seine Korrespondenz, ordnete Bücher und Manuskripte, übersetzte seine Texte ins Englische und dolmetschte für ihn. 1882 trennte sie sich von ihrem langjährigen Verlobten Prosper-Olivier Lissagaray. Eleanor war mit dieser Verbindung, die auch von ihrem Vater lange abgelehnt wurde, nicht glücklich, litt zeitweise an Magersucht und ließ sich gegen Schlaflosigkeit behandeln.
Erst nach Karl Marx' Tod im März 1883 trat Eleanor aus dem Schatten ihres Vaters. Sie profilierte sich als politische Aktivistin und sozialistische Agitatorin und spielte bei der Gründung der Zweiten Internationalen und in der englischen Gewerkschaftsbewegung eine wichtige Rolle. Neben ihrem politischen Engagement verwaltete sie den Nachlass ihres Vaters und begann, sich zunehmend mit den Verhältnissen des jüdischen Proletariats im Londoner East End zu beschäftigten, lernte Jiddisch und behauptete schließlich stolz „Ich bin eine Jüdin“.
Friedrich Engels offenbarte kurz vor seinem Tod, dass nicht er, sondern Karl Marx der Vater von Frederick, dem Sohn der Haushälterin Helene Demuth war. Eleanor war zutiefst enttäuscht, war ihrem Halbbruder jedoch schon vorher sehr verbunden und pflegte diese Verbindung danach noch intensiver.
Eleanor lebte lange Jahre mit Edward Aveling zusammen, den sie selbst ihren „husband“ (Ehemann) nannte, obwohl dieser mit einer anderen verheiratet war. Er war bei ihren Freunden und ihrer Familie (mit Ausnahme von Engels) sehr unbeliebt, u. a. weil er ständig Schulden machte. Die Verbindung mit Eleanor war auch nicht immer glücklich, er betrog sie und heiratete sogar unter falschem Namen eine Andere. Dennoch verteidigte Eleanor ihn immer gegen alle Anwürfe.
Eleanor Marx litt an einer Nervenkrankheit. Auch längere Kuraufenthalte brachten keine Linderung. [1] Die Umstände ihres Selbstmordes mit Blausäure im Alter von 43 Jahren sind trotzdem umstritten. Sie hatte schon vorher in Briefen von ihren Selbstmordgedanken gesprochen. Auslöser schien ein Brief gewesen zu sein, den sie kurz zuvor erhalten hatte. Im Nachhinein wurde behauptet, dass sie sich umbrachte, weil sie von der Ehe Avelings unter falschem Namen erfuhr. Ihre Biografin Eva Weissweiler ist jedoch der Meinung, dass sie schon lange vorher davon wusste. Der Brief ist nicht erhalten, er wurde wohl von Aveling vernichtet.
Eleanor Marx pflegte viele Freundschaften, u. a. zu Olive Schreiner, George Bernhard Shaw.
Werke
- 1877 - The Chicago Anarchists (gemeinsam mit Edward Aveling)
- 1883 - Marx's Theory of Value
- 1884 - The Irish Dynamiters
- 1886 - The Woman Question (gemeinsam mit Edward Aveling)
- 1890 - Speech on the First May Day, Hyde park (1. Mai Ansprache)
- 1891 - The Factory Hell, a pamphlet (gemeinsam mit Edward Aveling)
- 1891 - The Working Class Movement in America (gemeinsam mit Edward Aveling)
- 1897 - Biographical notes on Karl Marx
Literatur
- Eva Weissweiler: Tussy Marx. Kiepenheuer und Witsch Verlag, Köln 2002, ISBN 3462031392. (Buchrezension von 2003)
Einzelnachweise
- ↑ Ursula Köhler-Lutterbeck, Monika Siedentopf: Lexikon der 1000 Frauen, Dietz-Verlag, Bonn 2000 - ISBN 3801202763
Weblinks
- Literatur von und über Eleanor Marx im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Biographie bei Spartacus SchoolNet
- Eleanor Marx im Marxists Internet Archive (englisch)
Personendaten NAME Marx, Eleanor ALTERNATIVNAMEN Marx, Tussy (Spitzname) KURZBESCHREIBUNG deutsch-englische Sozialistin und jüngste Tochter von Karl Marx GEBURTSDATUM 16. Januar 1855 GEBURTSORT London STERBEDATUM 31. März 1898 STERBEORT London
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