Type 21

Daten
Verdrängung:	3.250 tons
Länge:	117 m
Breite:	12,6 m
Tiefgang:	6 m
Antrieb:	2 Rolls-Royce Olympus TM3B Gasturbinen + 2 Rolls-Royce Tyne Gasturbinen
Höchstgeschwindigkeit:	32 Knoten
Reichweite:	4000 Meilen bei 18 Knoten
Besatzung:	192
Bewaffnung:	1x MK8 110mm Kanone, 2x 20mm Geschütze, 4x SeaCat Luftabwehrraketen, 6x Torpedorohre
Helikopter:	1x Sea Lynx

Die Amazon-Klasse oder auch die Type 21 war ein Fregattentyp der Royal Navy und wird von der pakistanischen Marine verwendet. Typschiff ist die HMS Amazon (F169).

Die Fregatten der Amazon-Klasse wurden in den 1960er Jahren als Geleitschiffe konzipiert und in den 1970er gebaut. Sie wurden als kostengünstigerer Ersatz für ältere Schiffe aus der Nachkriegsära und Zwischenschritt zu den Typ-22-Fregatten geplant.

Die Royal Navy ließ diese Klasse aus Kostengründen von den Privatwerften Vosper Thornycroft und Yarrow planen und bauen. Somit war dies die erste Klasse von Kriegsschiffen der Royal Navy, die komplett privat gebaut wurde. Insgesamt wurden sieben Schiffe hergestellt. Die Royal Australian Navy hatte Interesse an fünf Schiffen dieser Klasse gezeigt, zog sich später aber wieder aus dem Projekt zurück.

Durch ihre schnittige Linienführung und ihre hohe Geschwindigkeit wurden sie von den Seeleuten bald Porsche genannt.

Im Falklandkrieg 1982 wurden die HMS Ardent (F184) und die HMS Antelope (F170) durch feindliches Feuer versenkt.

Design

Die Schiffe der Klasse waren die ersten der Royal Navy, die Gasturbinen statt Dieselmotoren oder Dampfturbinen erhalten sollten. Im ursprünglichen Entwurf war ein hoher Einsatz von Aluminiumbestandteilen geplant, um eine hohe Topplastigkeit zu vermeiden. Durch den Angriff auf die HMS Ardent (F184) und das dabei entstandene Feuer fingen diese Bauteile (vor allem Leitern u. ä.) an zu schmelzen, daher wurden diese Bauteile nach 1982 entfernt und durch Stahlteile ersetzt.

Die Schiffe hatten eine ausgewogene Bewaffnung aus Sea-Cat-Flugabwehrraketen, Torpedos und Schiffsgeschützen sowie U-Jagd-Hubschraubern. Außerdem verfügten die Schiffe über neue Elektronik wie z.B. dem CAAIS (computerunterstütztes Informationssystem), die alle vorhandenen Sensoren kombinierte.

Die Klasse setzte neue Standards in der Automation und Integration der Systeme sowie dem Wohnkomfort der Mannschaft.

Modifikationen

Bereits vor Indienststellung der Schiffe gab es große Kritik von allen Seiten; so wurde ein Programm ins Leben gerufen, um Exocet-Seezielflugkörper auf den Schiffen sowie Mittel für Elektronische Gegenmaßnahmen zu installieren. Ende der 1980er Jahre wurden die alten Westland-Wasp-Hubschrauber durch Westland-Lynx-Hubschrauber ersetzt. Außerdem wurden neue Torpedos Mark 44 und Mark 46 der US Navy mit den dazugehörigen Torpedorohren eingeführt.

Die Schiffe im Falklandkrieg

Bis auf die HMS Amazon wurden alle Schiffe dieser Klasse im Falklandkrieg eingesetzt. Die HMS Ardent wurde am 21. Mai 1982 von argentinischen Flugzeugen mit Bomben angegriffen, brannte aus und versank.

Die HMS Antelope wurde zwei Tage später von mehreren Bomben getroffen, die aber beim Aufschlag nicht explodierten. Eine der Bomben explodierte, während ein Spezialistenteam versuchte, sie zu entschärfen. Dabei geriet eine der Waffenkammern in Brand, was zu mehreren Explosionen führt. Das Schiff sank am folgenden Nachmittag.

Beide Schiffe konnten noch vor dem Sinken evakuiert werden.

Nach dem Falklandkrieg

Der pakistanische Zerstörer PNS Tippu Sultan (D 185), benannt nach Tipu Sultan

Die Royal Navy war nicht recht zufrieden mit den Schiffen dieses Typs, zwei der Schiffe wurden von Flugzeugen versenkt, obwohl sie eigentlich gegen Bedrohungen aus der Luft konzipiert worden waren. Außerdem kam es durch die verwendeten Aluminiumbauteile zu inakzeptablen Verlusten unter der Mannschaft. Die Fregatten waren durch ihren neuen komplizierten Antrieb aus unabhängig voneinander laufenden Gasturbinen sehr wartungsintensiv und erwiesen sich bei schwerem Seegang als äußerst instabil.

Die Schiffe versahen noch bis 1993 ihren Dienst bei der Royal Navy und wurden danach an Pakistan verkauft. Von der pakistanischen Marine wurden sie in Tariq-Klasse umbenannt, da das erste Schiff, das sie erhielt, die HMS Ambuscade, nun PNS Tariq heißt. In Pakistan wurden die Sea Cat durch chinesische LY-60N-Raketen sowie die Exocet-Starter durch Harpoon-Starter ersetzt.

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