Tyrtäus

Tyrtäus

Tyrtaios (Τυρταῖος, in lateinischer Form Tyrtaeus oder Tyrtäus) war ein griechischer Elegiendichter, der Mitte des 7. Jahrhunderts v. Chr. in Sparta lebte. Gemäß Eusebius von Caesarea erreichte er während der Olympiade von 612 v. Chr. bis 609 v. Chr. den Höhepunkt seines Schaffens.

Tyrtaios’ Herkunft war in der Antike umstritten. Laut der Suda war er ein gebürtiger Spartaner oder ein Ionier aus Milet; in einer sicherlich unzutreffenden Tradition wurde er als Athener bezeichnet.

Tyrtaios soll fünf Bücher Gedichte verfasst haben, die nur in einzelnen Zitaten und einigen Papyrusfragmenten erhalten sind. Thema der Gedichte war vor allem der Kampf der Spartaner gegen die von ihnen unterworfenen Messenier im Zweiten Messenischen Krieg. Er forderte die spartanischen Soldaten zum Durchhalten im Kampf und zur Unterordnung des Einzelnen unter die neue Hoplitenphalanx auf. Tyrtaios gilt als Archetyp eines Kriegsdichters.

„Heimat und sämtliche Bürger schätzen als Kleinod den Helden,
der sich, die Beine gespreizt, standhaft im Vorkampfe hält,
jeden Gedanken auch nur verwirft an schmähliches Fliehen“

Tyrtaios

Weblinks

Fragmente im griechischen Original mit deutscher Übersetzung: http://www.gottwein.de/Grie/lyr/lyr_tyrt_gr.php

Anmerkungen



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