- Türkische Arabeske Musik
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Als Arabeske wird eine orientalische Musikrichtung bezeichnet, deren sentimentale Texte von unerfüllter Liebe, dem Leiden an der Welt sowie den konkreten Sorgen des Alltags handeln. Arabesk ist heute ein Bestandteil der orientalischen Popmusik, so z. B. in der Türkei, wo die Vermischung orientalischer Klänge und westlicher Popmusik zum ersten Mal erprobt wurde. Es ist arabischen Ursprungs, enthält volkstümliche Elemente der Musik und stammt vom Raqs-e Scharqı (arab. für östlicher Tanz) ab – im normalen Sprachgebrauch besser bekannt als Bauchtanz-Musik.
In der Türkei wurde Arabesk in den 1940ern durch Kaydar Tatlıyay und andere Künstler populär. Das 1948 erwirkte Verbot arabischsprachiger Musik war nicht erfolgreich, da viele Türken auf ihren Radiogeräten Radio Cairo empfingen und arabische Musik weiterhin hohe Popularität genoss. Mitte der 1960er wurden Volksmusikelemente in die arabeske Musik bei Musikern wie Ahmet Sezgin, Abdullah Yüce und Hafiz Burhan Sesiyilmaz eingearbeitet. Orhan Gencebay und andere Künstler fügten der arabesken Musik später angloamerikanischen Rock & Roll hinzu. Weitere bekannte türkische Künstler sind Müslüm Gürses, Emrah, Mahsun Kirmizigül, Ahmet Kaya, İbrahim Tatlıses, Ferdi Tayfur. Deutschsprachigen Arabesk singt Muhabbet.
Im Iran und in anderen persischsprachigen Regionen ist die Musik stärker von der traditionellen Sufi-Musik geprägt und die Künstler greifen sehr oft auf Gedichte der mittelalterlichen Sufi-Dichter zurück. Bekannte Musiker dieser Richtung sind Omid, Mehrdad, Mo’in, sowie die afghanischen Sänger Ostad Madadi und Amir Jaan Saboori. In geringeren Maßen greifen auch die in Europa und Amerika bekannt gewordenen iranischen Musiker Afshin (sample: [1]) und Arash auf traditionelle Arabeskmusik zurück. Nennenswert ist in diesem Zusammenhang die persische Untergrund-Rockband O-HUM[2], die Rumi- oder Hafes-Gedichte mit moderner Rockmusik verbindet und auch auf traditionelle perso-arabische Sufi-Musik zurückgreift. Im Iran selbst ist die Gruppe deswegen verboten, erfreut sich jedoch im Westen steigender Beliebtheit.
Im Westen bekannt gewordene arabischsprachige Musiker dieser Richtung sind Cheb Khaled, Alabina, sowie Amr Diab.
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