U-Bahn Mexiko-Stadt

U-Bahn Mexiko-Stadt
Logo der STC Metro

Die U-Bahn Mexiko-Stadt (offizielle Bezeichnung: Sistema de Transporte Colectivo Metro oder STC Metro) ist Teil des öffentlichen Personennahverkehrs im Zentrum und Norden der mexikanischen Hauptstadt und umgebenden Landkreisen. 2004 benutzen im Durchschnitt täglich 3,9 Millionen Fahrgäste die U-Bahn.

Die U-Bahn von Mexiko-Stadt war das erste U-Bahn-System weltweit, auf dem jede Haltestelle mit einem individuellen Symbol gekennzeichnet ist. Der Grund war, der noch beachtlichen analphabetischen Bevölkerungsschicht entgegenzukommen.

Inhaltsverzeichnis

Betrieb

Das Metronetz von Mexiko-Stadt

Liniennetz

Das U-Bahn-Netz von Mexiko-Stadt hat 175 Stationen, davon bieten 24 eine Umsteigemöglichkeit zwischen mindestens zwei Metrolinien. 106 der Bahnhöfe sind unterirdisch, 53 sind oberirdisch und 15 sind in Viaduktlage mit leistungsfähigen Fußgängerbrücken. Das Metronetz hat derzeit eine Länge von 201,4 Kilometer.

Die Züge verkehren täglich von 5 bis 24 Uhr. Der Fahrten-Takt beträgt 10–15 Minuten, 2–3 Minuten während der Hauptverkehrszeiten.

Linie Endstationen Länge Stationen Eröffnung
1 Observatorio ↔ Pantitlán 18,828 km 20 1969–1984
2 Cuatro Caminos ↔ Tasqueña 23,431 km 24 1970–1984
3 Indios Verdes ↔ Universidad 23,609 km 21 1970–1983
4 Santa Anita ↔ Martín Carrera 10,747 km 10 1981/1982
5 Politécnico ↔ Pantitlán 15,675 km 13 1981/1982
6 El Rosario ↔ Martín Carrera 13,947 km 11 1983–1986
7 El Rosario ↔ Barranca del Muerto 18,784 km 14 1984–1988
8 Garibaldi ↔ Constitución de 1917 20,078 km 19 1994
9 Tacubaya ↔ Pantitlán 15,375 km 12 1987/1988
A Pantitlán ↔ La Paz 14,893 km 10 1991
B Buenavista ↔ Ciudad Azteca 23,722 km 21 1999/2000

Eine Linie 12 (Línea del Bicentenario, Kennfarbe Gold) mit 24 km Länge ist seit 2008 in Bau, die Fertigstellung in Teilen für 2011 und 2012 geplant. Sie verbindet Mixcoac (Linie 7) mit Tláhuac im Südosten der Stadt.

Stationen

Die U-Bahn umfasst insgesamt 175 Stationen , von denen auch 24 Umsteigestellen zwischen den Linien sind. 106 Stationen sind unterirdisch (die tiefste befindet sich 35 Meter unter dem Straßenniveau), 53 oberirdisch und 16 befinden sich auf Stelzen. Linie 1 verkehrt ausschließlich im Tunnel, während Linie 4 komplett oberirdisch verläuft. Die anderen Linien weisen sowohl unter- als auch oberirdische Abschnitte auf.

Nur elf Stationen befinden sich innerhalb des engeren Innenstadtgebietes, während die restlichen sich außerhalb im Bundesdistrikt (Distrito Federal) befinden. Eine der vom Fahrgastaufkommen her weltgrößten Umsteigebahnhöfe ist Pantitlán, die Endstation der Linien 1, 5, 9 und A sowie Dutzenden von Buslinien. Auf einigen Linien verkehren Züge, deren erste beiden Wagen nur von Frauen und Kindern benutzt werden dürfen. Diese Vorschrift wird allerdings nur während der Hauptverkehrszeiten durchgesetzt, weil es beim größten Andrang manchmal zu rücksichtslosem Verhalten kam.

Stationslogo: Pino Suárez

Jede Station wird mit einem individuellen Kennzeichen markiert, das in Verbindung mit dem Stationsnamen oder der näheren Umgebung steht. So ist z.B. die Station Zapata nach dem mexikanischen Revolutionär Emiliano Zapata benannt. Das entsprechende Zeichen symbolisiert ihn mit einem Schnurrbart und Sombrero vor grünem Hintergrund. Pino Suárez, ebenfalls nach einem Revolutionär benannt, zeigt aztekische Ruinen, die während des Baus der Station gefunden wurden, als Haltestellenlogo. Die Hintergrundfarbe der Zeichen ist identisch mit den Linienkennfarben. Haltestellen, die von verschiedenen Linien bedient werden, zeigen die jeweiligen Farben in diagonalen Linien.

Fahrkarten

Der Fahrpreis gehört aufgrund hoher staatlicher Subventionen zu den günstigsten weltweit. Dieser beträgt 3 Mexikanische Peso (ca. 0,15 Euro) pro Fahrt. Eine Fahrkarte, die die tatsächlichen Kosten decken sollte, würde jedoch zwischen 4 und 6 Peso kosten. Behinderte und Rentner fahren darüber hinaus kostenlos mit der U-Bahn.

Fahrkarten werden an Verkaufstellen verkauft, die an jeder Station zu finden sind. Die Fahrkarten geben beim Betreten der Bahnsteige die Drehkreuze frei. Entwertete Fahrkarten werden vom Drehkreuzlesegerät einbehalten und vernichtet.

Im Juni 2006 wurde damit begonnen, Chipkarten einzuführen. Passende Lesegeräte wurden bereits seit 2004 installiert. In der ersten Phase werden vorausbezahlte Karten zu 300 Peso für 150 Fahrten angeboten. Der hohe Vorauspreis schreckt jedoch potenzielle Nutzer des Systems ab (obwohl der Preis pro Fahrt von 2 Peso unverändert bleibt), sodass der Betreiber plant, aufladbare Karten gegen 20 Peso Pfand herauszugeben, um die Akzeptanz zu erhöhen.

Andere Verkehrsmittel im Raum Mexiko-Stadt

Volvo-Gelenkbus als Metrobus

Im Anschluss der südlichen Endhaltestelle Tasqueña der Linie 2 verkehrt eine auf Viadukten geführte Stadtbahn. Diese ist ein Umbau einer ehemaligen Straßenbahnlinie und wurde in zwei Phasen in Betrieb genommen: 1986 Tasqueña – Estadio Azteca und 1988 Huipulco – Xochimilco. Ferner wurde ein Metrobus genanntes System eingerichtet, in dem Gelenkbusse als Schnell-Linien auf einer allein ihnen vorbehaltenen Fahrbahn mit speziellen bahnsteigartigen Haltestellen verkehren. Im Jahre 2010 funktionierten zwei beinahe die gesamte Stadt durchquerende Linien, zwei weitere sind in Bau. Die Busse auch einer Linie werden von verschiedenen Gesellschaften betrieben.

Geschichte

Am 19. April 1967 entschied der „Ejecutivo Federal“ von Mexiko-Stadt, ein U-Bahn-System in der immer schneller wachsenden Stadt zu errichten und damit der drückenden Verkehrsprobleme Herr zu werden. Bereits im September 1969 wurde die erste Strecke der ersten mexikanischen U-Bahn zwischen den Stationen Zaragoza und Chapultec mit einer Länge von 11 km und 16 Stationen in Betrieb genommen. Bis 1972 wuchs das Netz auf 40,8 km mit 48 Stationen, womit die erste Phase der Metro von Mexiko-Stadt fertiggestellt war. Durch laufenden Ausbau des Netzes besteht es derzeit aus elf Linien mit insgesamt 201,4 km Strecke.

Fahrzeuge

Metrozug der Linie 2 nahe dem Bahnhof General Anaya

Der Wagenpark der Metro von Mexiko-Stadt besteht aus etwa 2400 Fahrzeugen mit Gummirädern, sowie 160 weiteren Fahrzeugen mit Stahlrädern. Alle Züge der Strecken mit Ausnahme der Linie A sind mit Gummiradreifen ausgestattet, ähnlich der Fahrzeuge einiger Linien der Metro in Paris oder bei den U-Bahnen in Montréal und Santiago de Chile. Man entschied sich für diese Variante, weil sie bei den geologischen Gegebenheiten Mexiko Stadts eine erschütterungsärmere Fahrt gewährleistet. Nur die Fahrzeuge der Linie A benutzen konventionelle Stahlräder. Derzeit sind in dem U-Bahn-Netz vier große Betriebswerkstätten und Depots mit den Namen La Paz, Zaragoza, Ticoman und El Rosario verteilt.

Weblinks

 Commons: U-Bahn Mexiko-Stadt – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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