UIC-Mittelpufferkupplung

UIC-Mittelpufferkupplung
UIC-Mittelpufferkupplung an einer elektrischen Lokomotive der DB-Baureihe 151

Die UIC-Mittelpufferkupplung ist eine vollautomatische Mittelpufferkupplung, die in den 1960er Jahren als Ersatz für die bei den europäischen Eisenbahnen gebräuchliche Schraubenkupplung entwickelt wurde. Aus politischen Gründen - Europa war in zwei politische Blöcke gespalten - entstanden unter Federführung der UIC und der OSShD zwei miteinander kompatible Bauarten.

Sie erspart die aufwändige Kuppelarbeit und kann wesentlich schwerere Züge bewegen. Aus diesem Grund ist sie bis heute bei Erztransporten der DB Schenker Rail Deutschland AG in Gebrauch.

Geschichte

Die Kupplung basiert auf dem Vorbild der sowjetischen SA-3-Kupplung und damit dem Prinzip der Willison-Kupplung. Um eine auch vertikal starre Verbindung zu erhalten und eine gleichzeitige Ankupplung der Luft- und Stromleitungen zu ermöglichen, befindet sich unter der eigentlichen Willison-Kupplung eine Art zweiter Kupplung mit Starrmachungshorn und den Anschlüssen.

Entwickelt wurden zwei Versionen der neuen Kupplung, die miteinander kompatibel waren. In Westeuropa wurde von der Unicupler GmbH, einer Tochtergesellschaft der Knorr-Bremse in München, die AK69e entwickelt. Für den Bereich der OSShD entwickelte der VEB Waggonbau Bautzen in Zusammenarbeit mit sowjetischen Ingenieuren die Intermat.

Mittelpufferkupplung zwischen zwei Güterwagen gekuppelt

Im Jahre 1970 hatten die im Detail leicht verschiedenen Kupplungen auf Testständen und im Einsatz ihre Betriebsfähigkeit und ihre Kompatibilität erwiesen. Eine europaweite Einführung wurde jedoch immer wieder verschoben. Da die Form nicht mit der Schraubenkupplung kompatibel ist, wäre ein flächendeckend simultaner Umstieg notwendig gewesen, den einige Mitgliedsländer finanziell nicht stemmen konnten.

Erzzug mit der AK69e, Baureihe 151 in Doppeltraktion

Als Kompromiss wurde 1988 die mit der Schraubenkupplung kuppelbare reine Zugkupplung Z-AK vorgeschlagen, die zwar ebenfalls der SA-3 nachempfunden ist, jedoch weiterhin Seitenpuffer benötigt und nicht die Vorteile einer echten Mittelpufferkupplung wie höhere Belastbarkeit und weniger Rad- und Pufferverschleiß bietet. Daher gilt auch die Z-AK inzwischen als gescheitert.

Seit 2002 ist mit der C-AKv-Kupplung eine vereinfachte vollwertige Mittelpufferkupplung im Probeeinsatz, die mit der Schraubenkupplung ohne Adapter kompatibel ist.

Weblinks

Literatur


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