Ugni lanceolata

Ugni lanceolata
Chilenische Guave
Chilenische Guave (Ugni molinae)

Chilenische Guave (Ugni molinae)

Systematik
Klasse: Dreifurchenpollen-
Zweikeimblättrige
(Rosopsida)
Unterklasse: Rosenähnliche (Rosidae)
Ordnung: Myrtenartige (Myrtales)
Familie: Myrtengewächse (Myrtaceae)
Gattung: Ugni
Art: Chilenische Guave
Wissenschaftlicher Name
Ugni molinae
Turcz.

Die Chilenische Guave (Ugni molinae Syn.: Myrtus ugni Mol., Eugenia ugni (Mol.) Hooker et Arnott, Ugni poeppigii Berg, U. philipii Berg; U. ugni (Mol.) Macloskie, U. myrtus Macloskie) ist eine Pflanzenart aus der Familie der Myrtengewächse (Myrtaceae). In der Mapuche Sprache wird sie Uñi und im Spanischen murta oder murtilla genannt. Sie ist nur entfernt mit den Guaven verwandt.

Inhaltsverzeichnis

Beschreibung

Die Chilenische Guave ist ein immergrüner Strauch, der Wuchshöhen von 1 bis 2 Meter erreicht. Die kreuzgegenständig angeordneten, einfachen Laubblätter sind glänzend dunkelgrün, ei- bis lanzettförmig, mit deutlich eingesunkener Mittelrippe. Sie sondern einen würzigen Geruch ab, wenn man sie zerreibt. Die Blattspreite ist 1,4 bis 3,6 cm lang und 0,8 bis 2 cm breit. [1]

Unter den Blüten stehen zwei kleine, schmale Hochblätter. Die Blüten erscheinen im Spätfrühling (in Chile Ende November). Die hängenden, zwittrigen, kleinen, vier- bis fünfzähligen Blüten weisen einen Durchmesser von 5 bis 8 mm auf. Die Kelchblätter sind verwachsen. Die weißen bis zart purpurfarbenen Kronblätter sind glockenförmig angeordnet. Es sind 40 bis 60 2 bis 4 mm lange Staubblätter vorhanden. Der Griffel ist 4 bis 5 mm lang, der Fruchtknoten ist unterständig.

Die Fülle der Blüten und der Nektarreichtum locken große Mengen Bienen an, die als Hauptbestäuber fungieren.

Die kleinen, halbkugeligen Beerenfrüchte weisen einen Durchmesser von 5 bis 15 mm auf und reifen Mitte des Sommers dunkelrot bis purpurfarben ab. Die Kelchblätter verbleiben wie bei der echten Guave an der Fruchtspitze. Die Samen haben einen Durchmesser von 1,5 bis 2 mm. Zur Überwindung der Dormanz müssen die Samen eine Nass-Kaltphase durchmachen (Stratifikation), die Keimung erfolgt epigäisch.

Verbreitung

Ihr natürliches Vorkommen hat diese Art im südlichen Chile (VI bis X Region) und in angrenzenden argentinischen Gebieten. Sie wird als Obst- und Ziergehölz u. a. in Großbritannien, Australien (Tasmanien) und Neuseeland angepflanzt.

Verwendung

Die kulinarische Verwendung der Früchte ist ursprünglich auf den Süden Chiles beschränkt. Dort werden die Früchte mit Aguardiente (einer Spirituose) aufgesetzt, zu Marmelade gekocht oder mit Quitten zu einem Dessert bereitet. Der Geschmack der Früchte erinnert mehr oder weniger an Quitte oder Walderdbeere.

Die Chilenische Guave wurde 1844 durch den Botaniker und Pflanzensammler William Lobb in England eingeführt und dort seitdem auch als Obst und Zierstrauch angepflanzt. Sie wird in Neuseeland und Tasmanien als Obst angebaut und als „New Zealand cranberry“ bzw. „Tazziberry“ vermarktet, was in Chile zur Besorgnis Anlass gibt, dass die Art patentrechtlich geschützt wird und es zur Biopiraterie seitens australischer und neuseeländischer Agrarkonzerne kommt. Es liegen aber wohl keine Patente vor, lediglich der Markenname Tazzyberry ist markenrechtlich geschützt.[2]

Quellen

Einzelnachweise

  1. Flora Chilena. (span.)
  2. www.chilepotenciaalimentaria.cl La inigualable murtilla agarra vuelo.html (span.)

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