Ulenberg

Ulenberg

Caspar Ulenberg (teilweise auch Kaspar Ulenberg) (* 24. Dezember 1549 in Lippstadt, Nordrhein-Westfalen; † 16. Februar 1617 in Köln) war ein deutscher katholischer Theologe, Bibelübersetzer, Dichter und Komponist.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Caspar Ulenberg stammte aus evangelischem Elternhaus. Er besuchte die Schulen in Lippstadt, 1567 das Gymnasium in Braunschweig und studierte ab 25. April 1569 an der Universität Wittenberg Philosophie und Theologie. Nach vorübergehenden Abschluss seines Studiums war er von 1570–1571 Lehrer in Lunden, bevor er von seiner Familie an die Universität Köln geschickt wurde, wo er sich am 19. Oktober 1572 in die Matrikel einträgt und im Herbst des gleichen Jahres zum Katholizismus konvertiert. Dieses Studium schloss er am 11. März 1574 mit dem akademischen Grad eines Magisters ab und wurde 22. Dezember 1575 Professor am Gymnasium Laurentianum in Köln. 1576 empfing er die Priesterweihe und predigte in Kaiserswerth. 1583 wechselte er wieder nach Köln und war ab 1592 22 Jahre lang Direktor des Laurentianum-Gymnasiums.

Autor

Seine literarische Karriere begann er in Kaiserswerth mit dem Werk „Die Psalmen Davids in allerlei deutsche Gesangreime gebracht“, ein sehr gutes Liederbuch für Gläubige, das bis in das 19. Jahrhundert überarbeitet, sowie aufgelegt wurde und den wichtigsten katholischen Beitrag zum Psalmlied des 16. Jahrhunderts darstellt. Sein Hauptwerk war „Erhebliche und wichtige Ursachen, warum die altgläubigen katholischen Christen bei dem alten wahren Christentum bis in ihren Tod beständiglich verharren“, von dem es auch eine lateinische Version gibt. Zudem erlebte Ulenbergs 1614 begonnene Bibelübersetzung ab 1630 zahlreiche Auflagen, worauf unter anderem die Mainzer Bibel basiert.

Werkauswahl

  • Die Psalmen Davids in allerlei deutsche Gesangreime gebracht
  • Trostbuch für die Kranken und Sterbenden, 1590 und öfter
  • Die Bibel, Köln 1630
  • Gotteslob Nr. 635
  • Gotteslob Nr. 164

Musikalische Umsetzungen seiner Werke

  • Die Psalmen Davids vertont für vier Stimmen von Cunradus Hagius Rinteleus (1550–1616), erschienen in der Reihe Denkmäler Rheinischer Musik

Literatur

  • Johannes Solzbacher: Kaspar Ulenberg, 1949
  • Johannes Solzbacher: Ulenberg, im Kirchenmusikalischen Jahrbuch, Jg. 34 (1950) S. 41–55
  • Johannes Overrath: Untersuchungen über die Melodien des Buchpsalters von Kaspar Ulenberg, 1960.
  • Konrad Ameln: Der Liedpsalter von Kaspar Ulenberg, Köln 1582. Ein Literaturbericht, in: Jahrbuch für Liturgik und Hymnologie 7. 1962, S. 185–188
  • Dieter Gutknecht,: Die Rezeption des Genfer Psalters bei Caspar Ulenberg, in: Der Genfer Psalter und seine Rezeption in Deutschland, der Schweiz und den Niederlanden. 16.–18. Jahrhundert. Hrsg. von Eckhard Grunewald, Henning P. Jürgens und Jan R. Luth. Tübingen 2005, S. 253–262 (Frühe Neuzeit; 97).
  • Heinrich Reusch: Ulenberg, Kaspar. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 39, Duncker & Humblot, Leipzig 1895, S. 181–183.

Weblinks


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