- Lippstadt
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Wappen Deutschlandkarte 51.6666666666678.3579Koordinaten: 51° 40′ N, 8° 21′ OBasisdaten Bundesland: Nordrhein-Westfalen Regierungsbezirk: Arnsberg Kreis: Soest Höhe: 79 m ü. NN Fläche: 113,6 km² Einwohner: 66.976 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 590 Einwohner je km² Postleitzahlen: 59555–59558 Vorwahlen: 02941
02945 (Benninghausen, Eickelborn, Herringhausen, Lohe)
02948 (Garfeln, Hörste, Rebbeke)Kfz-Kennzeichen: SO Gemeindeschlüssel: 05 9 74 028 LOCODE: DE LIP NUTS: DEA5B Stadtgliederung: 18 Stadtteile Adresse der
Stadtverwaltung:Ostwall 1
59555 LippstadtWebpräsenz: Bürgermeister: Christof Sommer Lage der Stadt Lippstadt im Kreis Soest Lippstadt ( Lippstadt?/i) ist eine Mittelstadt in Nordrhein-Westfalen, die seit 1975 dem Kreis Soest angehört. Sie wurde 1185 als Planstadt gegründet und ist damit die älteste Gründungsstadt Westfalens. Lippstadt liegt etwa 70 Kilometer östlich von Dortmund und 30 Kilometer westlich von Paderborn.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Geografische Lage
Lippstadt ist die größte Stadt im Kreis Soest. Sie liegt am Fluss Lippe im nordöstlichen Teil des Kreises zwischen dem südlich gelegenen Haarstrang sowie dem Münsterland und dem Paderborner Land und grenzt an die Nachbarkreise Paderborn, Warendorf und Gütersloh.
Nachbargemeinden
Innerhalb des Kreises Soest liegt östlich die Stadt Geseke, südlich die Stadt Erwitte, südwestlich die Gemeinde Bad Sassendorf und im Westen die Gemeinde Lippetal. Weiter im Uhrzeigersinn stellen die zum Kreis Warendorf gehörende Gemeinde Wadersloh, die zum Kreis Gütersloh gehörende Gemeinde Langenberg und die Stadt Rietberg sowie die zum Kreis Paderborn gehörenden Städte Delbrück und Salzkotten die Nachbarn dar.
Stadtgliederung
- Bad Waldliesborn stellt aufgrund des Heilbades den bekanntesten Ortsteil Lippstadts dar. Die Wurzeln dieser Ortschaft bildete ein Teil der Bauerschaft Suderlage der bis 1975 eigenständigen Gemeinde Liesborn; der jetzige Name gilt seit dem 1. Mai 1913. Vor 1975 gehörte die Gemeinde Liesborn dem Kreis Beckum an (heute größtenteils Kreis Warendorf). Die Bedeutung als Heilbad verdankt es den Thermalsolequellen, durch die es zu einem renommierten Zentrum für Herz- und Rheumarehabilitation aufsteigen konnte.
- Cappel ist von der Kernstadt Lippstadts kaum noch zu trennen und geht besonders durch ein innerstädtisch gelegenes Industriegebiet (Hella KGaA Hueck & Co. Werk 2, Rothe Erde) in diese über. Bedeutsam für den Ort ist das spätestens 1139 erbaute Prämonstratenserinnenkloster und spätere protestantische, freiweltliche Damenstift Cappel; politisch wurde es Lippstadt erst 1949 angegliedert.
- Lipperode stellte wie Cappel einen der letzten Teile Lippstadts dar, welcher bis 1949 vom Kreis Detmold verwaltet und erst danach dem Kreis Lippstadt angegliedert wurde. Für die These, dass Lipperode der Ursprungsort der Stadtgründer Lippstadts ist, gibt es keine gesicherten Quellen. Die eigentliche Wasserburg wurde erst 1248 gebaut. Die Dienstleute dieser Wasserburg bildeten die ursprüngliche Bevölkerung Lipperodes.
- Eickelborn ist über die Stadtgrenzen Lippstadts hinaus vor allem bekannt durch das LWL-Zentrum für Forensische Psychiatrie Lippstadt. Die Ortsgeschichte geht zurück bis in das Jahr 1262 und beginnt mit dem Rittergut der Herren von Ekeneberne.
- Benninghausen, welches sich östlich an Eickelborn anschließt, beherbergt ebenfalls eine psychiatrische Einrichtung: Die LWL-Klinik Lippstadt. Erstmalig wurde die Ortschaft im 9. Jahrhundert erwähnt, erlangte jedoch besonders durch ein 1240 erbautes Zisterzienserinnenkloster Bedeutung, welches 1820 in ein Landarmenhaus umgewandelt wurde und so die Grundlage für die heutige psychiatrische Klinik darstellte.
- Lohe stellte ursprünglich einen Vorort zum Kloster Benninghausen dar und ist auch heute noch sehr dörflich geprägt. Erstmals ist es als „Ruversloh“ 1313 urkundlich erwähnt worden. Der Menninghof wurde erstmals um 1500 erwähnt und stellt damit eines der ältesten Bauerngehöfte der Umgebung dar.
- Hellinghausen ist im Westen Lippstadt vorgelagert. Aufgrund einer Sage um ein „versteinertes Brot“ gehörte dieser 1235 in der Pfarrei Friedhardtskirchen gegründete Ort im Mittelalter zu den religiösen Attraktionen der Gegend.
- Herringhausen gehörte ebenfalls Friedhardtskirchen an. Das etwas abseits vom Ortskern gelegene Wasserschloss Herringhausen wurde zwischen 1720 und 1730 errichtet und dient heute der Familie von Schorlemer als Herrensitz.
- Overhagen ist an der Westseite Lippstadts mit diesem fast verschmolzen. Auch dieser Ort gehörte ursprünglich zur Pfarrei Friedhardtskirchen. Das zentral gelegene Wasserschloss Overhagen beherbergt heute ein staatlich anerkanntes privates Gymnasium sowie eine Bühne für Theaterstücke.
- Esbeck, liegt am linken Lippeufer und wird in der Busdorf-Urkunde als „Ebike, das bei Hörste liegt“ erstmals 1036 erwähnt. Wichtig für die Geschichte Esbecks ist die Bauernbefreiung durch den Freiherrn vom Stein 1807.
- Dedinghausen wurde wahrscheinlich in der ersten Hälfte des 9. Jahrhunderts durch einen Bruder des Bischofs Altfrid von Hildesheim gegründet und besitzt ebenfalls eine eigene Kirche.
- Rixbeck liegt direkt an der Ostseite Lippstadts und ist durch ein Industriegebiet mit diesem verzahnt. Eine kleine Hügellandschaft, die „Rixbecker Alpen“, prägt das Ortsbild.
- Hörste ist ein Dorf, welches 981 wahrscheinlich aus einer altsächsischen Ansiedlung an der Lippe entstand. Hörstes Pfarrkirche St. Martinus existiert bereits seit der Mitte des 12. Jahrhunderts.
- Garfeln, ehemals zum Kreis Büren gehörend, wurde erstmals 1248 urkundlich erwähnt. Der Ort ist stark bäuerlich geprägt und besitzt keine eigene Kirche.
- Rebbeke liegt dem Ortsteil Hörste an der Lippe gegenüber. Es handelt sich um einen stark landwirtschaftlich geprägten Ortsteil, dem auch die Ansiedlungen Mettinghausen und Niederdedinghausen angehören. Erste Bauernfamilien in Rebbeke sind seit 1653 verzeichnet.
- Bökenförde liegt im Südosten des Stadtgebietes und stellt ein ehemaliges Eigengut des Bistums Paderborn mit Mühle und Kirche dar. Die Pfarrkirche St. Dionysius wurde bereits im 12. Jahrhundert erbaut und stellt gemeinsam mit der Feldkapelle am „Brünneken“ seit 400 Jahren einen Wallfahrtsort dar. Bekannt ist das zu Bökenförde gehörende Wasserschloss Schwarzenraben, welches 1765 von Johann Matthias Kitz erbaut wurde.
- Der Lipperbruch stellt die jüngste Ortschaft Lippstadts dar und entstand im Umfeld des ehemaligen Fliegerhorstes nach dem Zweiten Weltkrieg aus ehemaligen Kasernenanlagen und einigen bäuerlichen Nebenerwerbshöfen. Die Bevölkerung Lipperbruchs bestand zu Beginn vorwiegend aus Kriegsflüchtlingen, Vertriebenen und ansässig gewordenen Soldatenfamilien. Zwischenzeitlich befand sich in Lipperbruch wieder eine Kaserne (Lipperland-Kaserne), die einen großen Teil der ehemaligen Kasernenbauten nutzte. Dort war früher das Transportbatallion 801 stationiert. Im Zuge der Neustrukturierung der Bundeswehr wurde die Kaserne im Jahr 2007 geschlossen. Seit Anfang März wird ca. die Hälfte des alten Kasernengeländes von einer Möbelspedition genutzt. Im Kern Lipperbruchs befindet sich das private Gymnasium Marienschule.
Geschichte
Lippstadt wurde im Jahr 1184 oder 1185 (das genaue Gründungsjahr ist nicht sicher bekannt) von Graf Bernhard II. von Lippe unter dem Namen Lippe als erste echte Planstadt Westfalens gegründet. Die Erlaubnis zum Bau der Stadt erhielt Bernhard von Kaiser Friedrich I., genannt Barbarossa.
Erste Siedlungsansätze
Bereits vor dieser Gründung gab es allerdings erste Ansiedlungen im heutigen Stadtgebiet; vor allem das heutige Nicolaiviertel und der Vorgängerbau der heutigen Nicolaikirche waren als Ansiedlung von Kaufleuten und als Marktviertel bedeutend. Diese Bedeutung rührte von der Lage her, welche die Stadt an der Lippefurt für den Handel in Deutschland hatte: Sie lag am Kreuzungspunkt der Handelsstrecke zwischen Frankfurt am Main und Lübeck und der Straße zwischen Paderborn und Münster. Des Weiteren gibt es Annahmen, nach denen im nordwestlichen Bereich der Stadt bereits seit 1120 eine Wasserburg der Herren zu Lippe gestanden haben soll, einen archäologischen Nachweis dafür gibt es nicht. Bereits 1139 wurde das Prämonstratenserinnenkloster im heutigen Stadtteil Cappel von Bernhard I. und seinem Bruder Hermann I. gegründet.
Im Laufe des Sächsischen Krieges (1177 bis 1181) wurden die bereits bestehenden Teile der Siedlung, vor allem das Nikolaiviertel und die dort vorhandene Kirche von der Truppen des Kölner Erzbischofs Philipp I. von Heinsberg 1179 zerstört, der sich damit für die Unterstützung der Truppen von Heinrich dem Löwen durch Bernhard II. rächen wollte. Nach der Verbannung des Sachsenherzogs und der Rückkehr Bernhards II. gelang es diesem im Jahr 1184, von Kaiser Friedrich I. die Erlaubnis für den Bau einer Stadt zu bekommen. 1185 gründete Bernhard II. daraufhin die Stadt Lippe, die heute als Lippstadt bekannt ist.
Gründung und Stadtentfaltung
Bernhard II. plante seine Gründungsstadt nach den Vorbildern Braunschweig und Heidelberg, die er während des Sächsischen Krieges studieren konnte. Das im Wiederaufbau begriffene Nicolaiviertel war in diesem Plan erst nicht enthalten und wurde gemeinsam mit der seit 1182 im Neubau befindlichen Nicolaikirche erst später aufgenommen. Ab 1185 wurde das freie Land zwischen der Lippe und den heutigen Straßen Markstraße, Rathausstraße und Poststraße in Parzellen unterteilt und aufgebaut, fast gleichzeitig begann der Bau der Stiftskirche St. Marien (die heutige Stiftsruine) sowie der Marktkirche St. Marien (die heutige Große Marienkirche).
Die neu entstehende Stadt taucht in historischen Quellen dann erstmals 1194 als „nova civitas“ auf, zu diesem Zeitpunkt besaß sie bereits eine Befestigung in Form von Wällen, Gräben und Palisaden aus Holz und Erde. Auf dem ehemaligen Burggelände der Herren zur Lippe, dem Hermelinghof, entstand ein Augustinerinnenstift, welches ab 1207 ebenfalls im Inneren der Stadt lag. Die schnell wachsende Bevölkerung der Stadt Lippe siedelte dabei vor allem in der Marienstadt um die Marktkirche St. Marien sowie um St. Nicolai und die Stiftskirche St. Marien, welche bei einer Erweiterung der Stadtfläche im Jahr 1229 ebenfalls in den befestigten Bereich einbezogen wurden.
Bernhard II. hatte die Regierung des Besitzes zu dem Zeitpunkt bereits an seinen Sohn Hermann II. übergeben, während er selbst als Abt von Dünamünde in Livland lebte. Zwischen 1220 und 1222 verlieh er den Lippstädtern ihr erstes Stadtrecht und weihte die Marktkirche St. Marien. Spätestens ab 1231 führte der Lippstädter Rat ein eigenes Stadtsiegel, und in den 1260er Jahren begann der Bau der Stadtmauer, welcher 1292 abgeschlossen war. Diese Mauer ersetzte die alten Wallanlagen und legte zugleich die Grenze zwischen der Bürgerstadt „Lippe“ und dem Agrarland des Umkreises bis in das 19. Jahrhundert fest.
Aufgrund der Erbstreitigkeiten nach dem Tod Bernhards V. und einer nachfolgenden Fehde zwischen dessen Neffen Simon III. und dem Grafen Otto von Tecklenburg als Gemahl der Tochter Bernhards V. ging die Herrschaft über Lippstadt im Jahr 1376 an den Vermittler Graf Engelbert III. von der Mark über und gelangte nachfolgend als Pfandherrschaft an weitere Häuser. Der Zustand, dass die Herrschaft der Stadt nicht in der Hand der Landesherren lag, dauerte über die Soester Fehde im Jahr 1444 bis zum Jahr 1666, als die Herren von Lippe und die von Brandenburg ein Kondominium begründeten, d.h. gemeinsam Herren über Lippstadt wurden.
Lippstadt als Handelsstadt
Bereits vor der Gründung der Stadt war Lippstadt aufgrund der Lage an der Lippefurt ein bedeutender Handelsknotenpunkt. Durch die Bestimmungen zum Stadtrecht von 1220 und die Verleihung der Stadtprivilegien 1244 wurden die Aussichten für Handel und Gewerbe in der Stadt weiter verbessert. So existierte spätestens seit 1244 ein Jahrmarkt in der Stadt, auf dem vor allem Fernhändler Waren anbieten konnten. Die Stadt profitierte vom Angebot der Händler sowie vom Standgeld derselben. Im 16. Jahrhundert fanden nachweislich vier Jahrmärkte im Jahr statt, im Jahr 1691 bereits sechs und bis zum Ende des 18. Jahrhunderts waren es acht dieser Märkte, die über das Jahr verteilt waren. Als Marktplatz diente der alte Marktplatz zwischen der Marktkirche St. Marien und dem Rathaus der Stadt, der heutige Rathausplatz.
Ein weiterer wichtiger Faktor für die Handelsentwicklung einer mittelalterlichen Stadt war das Vorhandensein eigener Münzprägungen. Nachweislich gab es bereits 1231 zwei Münzmeister in der Stadt, die zuerst englische Münzen nachprägten. Um die Mitte des 13. Jahrhunderts tauchten dann erstmals eigene Münzen mit der Lipperose als Prägung auf. Besonders der Lippstädter Pfennig aus der Zeit von 1290 bis 1310 tauchte in vielen Münzfunden in Dänemark, England, Polen und Mecklenburg auf.
Am 17. Juli 1253 gehörte Lippstadt neben Münster, Soest und Dortmund zu den Gründungsmitgliedern des zweiten westfälischen Städtebundes, welcher 1268 mit Osnabrück bestätigt wurde. Dieses Bündnis sollte vor allem den Landesherren die wirtschaftliche Macht der Städte signalisieren.
Im 12. und 13. Jahrhundert war Lippstadt auch Hansestadt, wobei Lippstädter Kaufleute schon in der Hanse tätig waren, als die Organisation selbst erst im Entstehen begriffen war. Wie fast alle Städte Westfalens war es Mitglied dieser großen Gemeinschaft von Städten, die zeitweise die Wirtschaftspolitik im gesamten norddeutschen Raum bestimmte. Für Lippstadt waren besonders die Dittelstage in Köln sowie die Regionaltage von Bedeutung, obwohl die Stadt auch zu den „Großen“ Hansetagen in Lübeck Vertreter schickte. 1494 wurde Lippstadt die Handelsmatrikel nachgetragen und 1540 wurde die Stadt zur Prinzipalstadt erhoben. Am letzten Hansetag in Lübeck am 18. April 1669 nahm Lippstadt jedoch nicht mehr teil, obwohl es bis zum letzten Tag zu den Mitgliedern des Handelsbundes gezählt wurde.
Die Zeit der Reformation und danach
Die Lehren Martin Luthers und mit diesen die Reformation wurden von den beiden Mönchen des Lippstädter Augustinereremiten-Klosters Johannes Westermann und Herrmann Koiten nach Lippstadt gebracht. Diese studierten zwischen 1520 und 1524 an der Universität Wittenberg, die von den neuen Ideen Luthers geprägt war. Am 3. Februar 1523 promovierte Westermann gemeinsam mit dem Herforder Augustinereremiten Gottschalk Kropp.
Johannes Westermann kehrte im gleichen Jahr zurück nach Lippstadt und predigte dort die neue Lehre, im Jahr 1524 wurden die von ihm in der Brüderkirche gehaltenen Fastenpredigten in Lippstadt gedruckt. Dieses Buch ist die erste Dokumentation der Reformationsbewegung in Westfalen, im gleichen Jahr erschien auch ein Katechismus Westermanns, ebenfalls in Mittelniederdeutsch geschrieben. Die Veränderungen in der Bürgerschaft Lippstadts durch die neue Lehre blieben jedoch auch dem Kölner Erzbischof nicht verborgen, der daraufhin den Dominikaner Johannes Host von Romberg nach Lippstadt schickte. Dieser predigte am 16. März 1526 in der großen Marienkirche gegen die Predigten der Lippstädter.
In der Folgezeit kam es zu tiefgreifenden Veränderungen im religiösen und kirchlichen Leben Lippstadts. Vor allem die Begehren der Lippstädter Zünfte, mehr Mitspracherecht im Stadtregiment zu bekommen, führten zu maßgeblichen Veränderungen. Im Februar 1531 begannen die Zünfte gemeinsam mit den Anhängern der lutherischen Kirche einen Aufstand, bei dem sie die Magistraten der Stadt vertrieben und einen neuen Rat bildeten. Ein Jahr später verhängten die Stadtherren des lippschen Grafenhauses und die Herzöge von Kleve ein Verkehrsrecht über die Stadt, unterstützt vom Kölner Erzbischof und den Bischöfen von Münster, Osnabrück und Paderborn.
Die Vermittlungsversuche scheiterten bis 1535, als die Bürger der Stadt aufgrund der schlechter werdenden Versorgung am 13. Juli 1535 aufgaben und ihre Priester absetzten. Daraufhin wurde ein Vertrag zwischen Graf Simon V. zur Lippe, Herzog Johann III. von Jülich-Kleve-Berg und der damals noch Lippe genannten Stadt geschlossen. Die kirchlichen Neuerungen der Stadt wurden weitgehend zurückgenommen, die Messe durfte jedoch auch weiterhin auf Deutsch gehalten werden. Die Prediger wurden der Stadt verwiesen und wurden später anderswo tätig, Johannes Westermann etwa in Hofgeismar, wo er 1542 starb. Die Beteiligung der Zünfte an der Regierung wurde jedoch festgeschrieben und angeordnet. Da sich in den Folgejahren jedoch auch beide Landesherren der Reformation zuwandten, blieben die Lippstädter Bürger auch nach dem Augsburger Religionsfrieden lutherisch, die kleine katholische Gemeinde im Kloster St. Annen-Rosengarten wuchs jedoch in den Folgejahren vor allem durch den Zuzug aus dem Umland zu einer neuen katholischen Gemeinde.
Dreißigjähriger Krieg
Während des Dreißigjährigen Krieges (1618 bis 1648) blieb auch Lippstadt nicht von den Kriegswirren verschont. Im Winter 1621/1622 wurde Lippstadt von Christian von Braunschweig-Wolfenbüttel und seinen Truppen als Quartierstadt besetzt. Von hier führte der Ritter regelmäßige Raubzüge in die umliegenden katholischen Nachbarterritorien Paderborn und Münster durch. In Lippstadt ließ „der tolle Christian“, wie er auch genannt wurde, angeblich den Pfaffenfeindtaler aus geraubten und eingeschmolzenen Teilen des Paderborner Domschatzes prägen. Nach seinem Abzug versuchten Truppen des Kaisers Ferdinand II. die Stadt zu erobern, was ihnen am 24. Oktober 1623 auch gelang. Die Truppen unter Johann Graf von Rietberg wurden in der Stadt einquartiert und blieben bis 1633; von dem eigentlichen Krieg blieb die Stadt jedoch verschont.
1633 hatte sich die Bündnissituation im Krieg massiv gewandelt, und diesmal war es der Landgraf von Hessen-Kassel, Wilhelm V., der die Stadt nach der Zerstörung Salzkottens einnehmen wollte. Bereits nach einem Tag ließ die Stadtbevölkerung die Truppen einmarschieren, die bis zum Kriegsende 1648 hier blieben. Die Besatzer nutzten die günstige Lage der Stadt sowie die Festungswerke, die weiter verstärkt wurden. Die Hessen verließen die Stadt erst 1650, danach traten die Kurfürsten von Brandenburg als Samtlandesherren verstärkt in Lippstadt auf.
Hexenprozesse
Im Jahr 1565 fanden in Liesborn Hexenprozesse gegen die drei Frauen Aleke, Anna und Katharina auf der Burg Stromberg statt. Sie wurden der Zauberei angeklagt, gefangen, gefoltert und verbrannt. Um 1573 gab es etliche weitere Hexenverfolgungen in Lippstadt in der Zeit Graf Simons VI., dabei sind „etliche Burgers Weiber hinaus geführt und verbrannt worden“.
Hierzu berichtete Pfarrer Anton Praetorius 1613, dass bei diesen Hexenprozessen „der Nagel-Schmidt Ebert Balve und seine Schwester, eine Beckerin, die Freytägische genannt, nach langen Foltern nach dem Widerruf ihres Geständnisses trotz Protesten aus der Bevölkerung freigelassen wurden.“ Dieser Hexenprozess beeindruckte Anton Praetorius stark und trug zu seinem Denken entscheidend bei, als er sich 1597 unter Lebensgefahr dafür einsetzte, dass eine Frau aus der Folterkammer entlassen wurde, und er diesen Kampf gegen Hexenverfolgung und Folter literarisch fortsetzte.
Weitere Hexenprozesse fanden zwischen 1630 und 1677 statt.
Festungszeit
Nach dem Vertrag zwischen Hessen und Brandenburg wurden in Lippstadt fünf kriegsstarke Kompanien der Brandenburger einquartiert, ohne die lippschen Ortsherren zu involvieren. Diese wurden erst 1669 hellhörig, nachdem der Kurfürst Brandenburgs weitere militärische Verstärkung einsetzte und die Festungen der Stadt weiter verstärkte. Dabei wurden allein an der Südmauer bis zu 700 Arbeiter eingesetzt, um das Bollwerk zu verstärken. Lippstadt wurde Teil der brandenburgischen Expansion und lieferte auch die Truppen im Krieg gegen den französischen König Ludwig XIV. zwischen Soest und Lippstadt.
Innerhalb der Festung gab es zu dieser Zeit eine Reihe Katastrophen. So wird von zwei Großbränden in den Jahren 1656 und 1676 sowie einer Fleckfieberepidemie 1673 berichtet, die 2000 Tote forderte. Am 4. März 1679 übernahmen die Franzosen die Stadt, nachdem sich die Brandenburger nach Bielefeld und Minden zurückgezogen hatten. Über die verschiedenen Besetzungen und Katastrophen hinweg verschlechterte sich die finanzielle Situation in Lippstadt bis zum Ende des 17. Jahrhunderts drastisch und die Abgaben an die Landesherren in Lippe und in Brandenburg konnten nicht bezahlt werden. Das Interesse Brandenburg-Preußens an Lippstadt stieg jedoch, und es versuchte mehrfach, Lippstadt ganz für sich zu gewinnen. 1730 musterte der Soldatenkönig Friedrich Wilhelm I. die Stadt, zehn Jahre später König Friedrich II..
1757 zogen die französischen Truppen im Siebenjährigen Krieg gegen Hannover, welches mit England verbündet war; Lippstadt lag inmitten des Durchmarschgebietes. Am 26. April des Jahres zogen die Franzosen mit 1300 Mann in Lippstadt ein, die Preußen hatten die Stadt bereits vorher verlassen. Im Anschluss an den Abzug der Franzosen 1758 kamen preußische Husaren in die Stadt, die im darauffolgenden Jahr wiederum von Franzosen eingekesselt wurden. 1761 fand in Vellinghausen bei Hamm die bedeutendste Schlacht der Region statt, bei der die Franzosen zurückgeschlagen werden konnten. Nach dem Frieden von Hubertusburg 1763 wurden die Festungswerke Lippstadts vollständig abgerissen.
Zu Beginn des 19. Jahrhunderts gelangte Lippstadt ein weiteres Mal unter die Herrschaft der Franzosen, da Preußen nach dem Friedensschluss von 1807 in Tilsit alle westlichen Besitzungen an Frankreich abtreten musste. So gelangte dann Lippstadt unter französisch-lippische Herrschaft. Am 8. August 1808 wurde der Rat der Stadt auf Napoleon vereidigt. Die französische Regierung sprach der seit 250 Jahren ohne Kirche existierenden katholischen Gemeinde 1807 die Nicolaikirche als Gotteshaus zu und setzte den Pfarrer Jodocus Denker als Seelsorger ein. Die französische Besetzung endete aber bereits 1808 wieder.
Die Zeit der Industrialisierung
Die Barrikadenkämpfe der Revolution 1848 führten am 12. März auch in Lippstadt zu Unruhen, die jedoch aufgrund der ruhigen und besonnenen Reaktion des Stadtmagistrats nicht eskalierten. Im gleichen Jahr erschien die erste eigene Lippstädter Tageszeitung „Der Patriot“. Am 17. Mai 1850 kam es zu einem Vertrag zwischen dem Fürstentum Lippe und dem Königreich Preußen, die die Stadt seit 1666 als Kondominium gemeinsam regiert hatten. Lippe verzichtete gegen eine Entschädigung auf die Herrschaft in Lippstadt. (Die heutigen Ortsteile Lipperode und Cappel blieben jedoch beim Fürstentum Lippe.) Auf diese Weise wurde Preußen die einzige politische Macht in Lippstadt, die Samtherrschaft war beendet.
Ab etwa 1820 wuchs im Zuge der Industrialisierung die Einwohnerzahl der Stadt rapide an, die ansonsten seit dem Höhepunkt im 13. Jahrhundert relativ konstant bei 3000 Einwohnern geblieben war. 1850 lebten bereits 5000 Bürger in der Stadt Lippstadt, 1865 waren es 7000 und im Jahr 1902 bereits 13.000. Durch diesen Zuwachs war die Grundlage für die Ansiedlung von Industrie und den Ausbau der Verkehrswege gelegt. So wurde ab 1819 die Lippe-Schifffahrt bis nach Lippstadt ausgedehnt und eine Hafenanlage sowie 1830 auch ein Schifffahrtskanal angelegt. Aufgrund der Konkurrenz mit der Bahn wurde die Schifffahrt jedoch bald wieder aufgegeben, 1868 kamen nur noch vier Lastschiffe nach Lippstadt und 1870 wurde die Schifffahrt oberhalb Hamms gänzlich eingestellt.
Die Eisenbahnanbindung bekam Lippstadt 1850 durch die Königlich-Westfälische Eisenbahn-Gesellschaft, die heutige Bahnstrecke Hamm–Warburg; weitere Anbindungen erfolgten 1883 nach Warstein, 1887 nach Rheda und Münster sowie 1898 nach Beckum. Lippstadt wurde so zu einem Eisenbahnstern und baute neben dem Hauptbahnhof 1898 den Nordbahnhof. Die erste wichtige Straße stellte 1823 die Strecke Erwitte–Lippstadt–Wiedenbrück dar, die als Teilstück der Strecke Koblenz–Minden entstand, die heutige Bundesstraße 55. 1878 wurde die Cappeler Chaussee (heute Beckumer Straße) ausgebaut. Diese beiden Straßen stellten bis in die 1880er Jahre die einzigen befestigten Straßen dar, die Lippstadt mit dem Umland verbanden.
Um 1860 siedelte sich in Lippstadt das erste größere eisenverarbeitende Werk an, welches später in die „Westfälische Union“ überging. Bis 1900 entwickelte es sich so gut, dass es bereits 800 Arbeiter beschäftigte und Drahtwaren bis Japan exportierte. Bedingt durch dieses Werk entstand im Süden der Stadt ein großes Wohnviertel gemeinsam mit der Josefskirche. 1902 wurde der Grundstein für einen weiteren Großbetrieb, die „Königlich Preußische Artilleriewerkstatt“ an der Beckumer Straße gelegt, die 1905 mit 400 Arbeitern die Produktion aufnahm. 1912 entwickelte sich aus einer mittelgroßen Laternenfabrik Sally Windmüllers die Westfälische Metallindustrie, die an die Lüningstraße umzog.
20. Jahrhundert
Nach der anlaufenden Industrialisierung in Lippstadt in der auslaufenden Phase des 19. Jahrhunderts und zur Zeit der Jahrhundertwende wurde in Lippstadt eine Reihe kleiner und mittelgroßer Gewerbebetriebe gegründet, nicht wenige entwickelten sich zu regional relevanten Großbetrieben, darunter die Lippstädter Brauereien Weißenburg, Nies und Tannenberg. Der aufkommende Reichtum der Bürgerschaft zeigte sich auch im Bau neuer Villen der Gründerzeit, wie sie heute noch vor allem in der Langen Straße und der Cappelstraße sowie in verschiedenen vorgelagerten Vierteln zu finden sind.
Nach dem verlorenen Ersten Weltkrieg und der am 9. November 1918 erfolgten Ausrufung der Republik wurde wie vielerorts auch in Lippstadt ein Arbeiter- und Soldatenrat gegründet, für die Entwicklung und das Leben der Stadt änderte sich jedoch nicht viel. Versorgungsengpässe der 1920er Jahre führten zu sozialen Ungerechtigkeiten und durch die Wirtschaftskrise und die Inflation 1923 verschärften sich die sozialen Probleme wie in ganz Deutschland.
Im Winter 1923/24 wurde die erste größere Notküche in der Wilhelmsschule eingerichtet, die Wohnungsnot sowie die Arbeitslosigkeit verschärften die Situation jedoch weiter. 1929 gründete sich in Lippstadt eine Ortsgruppe der NSDAP. Am 30. Januar 1933 wurde Adolf Hitler als Führer der NSDAP zum Reichskanzler ernannt; im – damals noch zum Freistaat Lippe gehörenden – Lipperode erlangte Hitler bei den vorangegangenen Wahlen auch die Mehrheit; die Bevölkerung Lippstadts wählte jedoch vorwiegend die etablierte Zentrumspartei.
Bedingt durch die Nähe zum psychiatrischen Krankenhaus in Eickelborn und zum Provinzialarbeitshaus Benninghausen, das bereits 1933 für kurze Zeit als Konzentrationslager diente und in dem später zeitweise lungenkranke Jugendliche aus dem KZ Moringen untergebracht waren, wurde Lippstadt in den folgenden Jahren zum Ort medizinischer Verbrechen. Im evangelischen Krankenhaus der Stadt fanden in der Zeit des Nationalsozialismus zahlreiche Zwangssterilisationen statt; die Zustände in den Anstalten gipfelten in körperlichen Misshandlungen sowie in umfangreichen Euthanasieprogrammen.[2]
Am 9. November 1938 kam es in Lippstadt wie in allen Teilen Deutschlands zu organisierten Ausschreitungen gegen die jüdischen Bürger und ihren Besitz (siehe: Novemberpogrome 1938). Dabei wurde u. a. die Synagoge bis auf die Außenmauern vernichtet. 1942 wurden alle verbliebenen Mitglieder der jüdischen Gemeinde deportiert. Ein Großteil von ihnen wurde von den Nationalsozialisten in der Shoa ermordet.
Mit dem Beginn des Zweiten Weltkriegs änderte sich auch die industrielle Ausrichtung Lippstadts. Im Vordergrund der Produktion stand die Rüstungsproduktion, bei der auch Zwangsarbeiter – u. a. in zwei örtlichen Außenlagern des Konzentrationslagers Buchenwald („Lippstädter Eisen- und Metallwerke“ und „WMI“) – eingesetzt wurden.[3]
Wie überall in Deutschland wurde in Lippstadt ein Großteil der einheimischen Männer in den Militärdienst eingezogen. Vom Bombenkrieg der letzten Kriegsjahre blieb die Stadt weitestgehend verschont. Am 1. April 1945 marschierten US-amerikanische Truppen in Lippstadt ein und schlossen damit den Ruhrkessel. Die Stadt wurde nahezu ohne Widerstand und unversehrt übergeben. Am selben Tag kam es in Kaunitz zur Befreiung von über 700 jüdischen Zwangsarbeiterinnen, die wenige Tage zuvor aus Lippstadt auf einen Todesmarsch ins KZ Bergen-Belsen geschickt worden waren.
Die Verwaltung Lippstadts erfolgte in den Folgejahren erst durch die amerikanischen, später durch britische Besatzungstruppen. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs gehörte die Stadt zur Britischen Besatzungszone. Die Militärverwaltung richtete ein DP-Lager ein zur Unterbringung so genannter Displaced Persons (DP). Die meisten stammten aus der Sowjetunion, Polen und Ungarn.
Eine Mitsprache entstand für die Bürger ab dem 15. September 1946 bei einer „Urwahl“ mit politisch unbelasteten Bürgern. Die zu diesem Zeitpunkt etwa 3.000 Vertriebenen, die in Lippstadt lebten, waren bei dieser Wahl jedoch ausgeschlossen. 1948 wurde der Polsterermeister und SPD-Politiker Jakob Koenen der erste Nachkriegsbürgermeister der Stadt und blieb es bis zu seinem Tod 1974. Nach ihm benannt ist beispielsweise das Hallenbad Lippstadts, das Jakob-Koenen-Bad.
Am 1. Januar 1975 wurde die Fläche Lippstadts durch Eingemeindung der umliegenden Ortschaften von ehemals 29,82 km² auf 113,3 km² erweitert. Zugleich wurde der alte Kreis Lippstadt dem neu gebildeten Kreis Soest zugeschlagen, dessen größte Stadt Lippstadt heute ist. Die Wahl der Kreisstadt war von großen Differenzen begleitet und fiel schließlich auf Soest, da dieses zentraler im neuen Kreisgebiet lag.
Im August 1965 wurde Lippstadt von einem katastrophalen Hochwasser heimgesucht, das weite Teile der Kernstadt und einige Vororte überflutete. Besonders schwer getroffen wurden einige ebenerdige Wohnhäuser im Bereich der Soeststraße, deren Wohnräume meterhoch überflutet wurden. Nach diesem Hochwasser wurden zahlreiche Rückstauflächen erstellt und umfangreiche Baumaßnahmen am Lauf und den Brücken der Lippe unternommen, durch die die Wassermenge fast vervierfacht wurde, die durch die Stadt fließen kann. Der Erfolg der Maßnahmen zeigte sich im August 2007, als eine größere Wassermenge als 42 Jahre zuvor durch die Stadt strömte, dort aber keinen Schaden anrichtete.
Eingemeindungen
Am 1. Januar 1975 wurden die ehemaligen Gemeinden Benninghausen, Bökenförde, Cappel, Dedinghausen, Eickelborn, Esbeck, Garfeln, Hellinghausen, Herringhausen, Hörste, Lipperode, Lohe, Overhagen, Rebbeke und Rixbeck sowie Teile der Gemeinden Liesborn (Bad Waldliesborn) und Ermsinghausen (Gut Schwarzenraben) nach Lippstadt eingemeindet.[4]
Einwohnerentwicklung
Im Mittelalter und der frühen Neuzeit stieg die Bevölkerungszahl Lippstadts nicht über 3.000. Sie ging durch die zahlreichen Kriege, Seuchen und Hungersnöte immer wieder zurück. Durch den Beginn der Industrialisierung im 19. Jahrhundert beschleunigte sich das Bevölkerungswachstum. Lebten 1819 erst 3.115 Menschen in der Stadt, so waren es 1900 bereits 12.533. Auch danach stieg die Bevölkerungszahl weiter. 1950 hatte die Stadt 31.462 Einwohner.
Die Eingemeindung zahlreicher Orte in der Umgebung am 1. Januar 1975 brachte einen Zuwachs von 22.288 Personen auf 63.983 Einwohner. Im Jahre 2004 erreichte die Bevölkerungszahl mit 67.486 ihren historischen Höchststand. Davon waren 7.104 Personen ausländischer Herkunft (10,5 Prozent). Am 30. Juni 2005 betrug die „Amtliche Einwohnerzahl“ für Lippstadt nach Fortschreibung des Landesamtes für Datenverarbeitung und Statistik Nordrhein-Westfalen 67.347 (nur Hauptwohnsitze und nach Abgleich mit den anderen Landesämtern).
Die folgende Übersicht zeigt die Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand. Dabei handelt es sich um Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen des Statistischen Landesamtes. Die Angaben beziehen sich ab 1871 auf die „Ortsanwesende Bevölkerung“, ab 1925 auf die Wohnbevölkerung und seit 1987 auf die „Bevölkerung am Ort der Hauptwohnung“. Vor 1871 wurde die Einwohnerzahl nach uneinheitlichen Erhebungsverfahren ermittelt.
Jahr Einwohner 1819 3.115 1. Dezember 1840 ¹ 3.982 3. Dezember 1855 ¹ 5.443 3. Dezember 1858 ¹ 5.763 1. Dezember 1871 ¹ 7.728 1. Dezember 1875 ¹ 8.100 1. Dezember 1880 ¹ 9.300 1. Dezember 1885 ¹ 11.504 1. Dezember 1890 ¹ 10.406 2. Dezember 1895 ¹ 11.118 1. Dezember 1900 ¹ 12.533 1. Dezember 1905 ¹ 15.436 Jahr Einwohner 1. Dezember 1910 ¹ 16.360 1. Dezember 1916 ¹ 16.486 5. Dezember 1917 ¹ 17.601 8. Oktober 1919 ¹ 17.920 16. Juni 1925 ¹ 18.455 16. Juni 1933 ¹ 19.471 17. Mai 1939 ¹ 23.418 31. Dezember 1945 26.404 29. Oktober 1946 ¹ 28.377 13. September 1950 ¹ 31.462 25. September 1956 ¹ 34.414 6. Juni 1961 ¹ 37.502 Jahr Einwohner 31. Dezember 1965 40.518 27. Mai 1970 ¹ 41.588 31. Dezember 1975 63.040 31. Dezember 1980 61.927 31. Dezember 1985 60.032 25. Mai 1987 ¹ 60.102 31. Dezember 1990 62.345 31. Dezember 1995 66.636 31. Dezember 2000 66.933 31. Dezember 2005 67.446 31. Dezember 2006 67.109 31. Dezember 2007 66.971 Jahr Einwohner 31. Dezember 2008 70.884 31. Dezember 2009 66.948 30. Juni 2010 66.952 ¹ Volkszählungsergebnis
Politik
Stadtrat
Die CDU hat 15 Sitze im Stadtrat, die SPD 14 Sitze, die FDP 6 Sitze, die Bürgergemeinschaft Lippstadt 5 Sitze, die Fraktion der Christdemokraten 4 Sitze, Bündnis 90/Die Grünen 4 Sitze und Die Linke 2 Sitze.
Bürgermeister
Der derzeitige (2011) Bürgermeister Lippstadts ist Christof Sommer (CDU). Er ist der Nachfolger des CDU-Politikers Wolfgang Schwade, der im Oktober 2005 sein Amt niedergelegt hat. Die einzelnen Stadtteile Lippstadts haben eigene Ortsvorsteher, die als Ansprechpartner in den Ortschaften dienen.
Wappen
Der Stadt Lippstadt ist am 10. Juni 1938 das Recht zur Führung des dargestellten Stadtwappens verliehen worden.
Die amtliche Wappenbeschreibung lautet:
„Das Wappen zeigt in Silber einen rotgezinnten Mittelturm mit geöffnetem Tor, anschließend beiderseits einen bedachten Wehrgang mit zwei kleineren gezinnten Seitentürmen, dazwischen eine rote fünfblättrige Rose.“
Dieses Wappen wird seit der oben genannten Verleihung von der Stadt Lippstadt geführt. Die Rose ist als Lippische Rose bekannt und entstammt dem Familienwappen der „Herren zur Lippe“.
Städtepartnerschaften
Seit dem 22. Oktober 1971 ist die niederländische Stadt Uden die Partnerstadt von Lippstadt. Sie liegt in der Region Nord-Brabant zwischen den größeren Städten Eindhoven, Nimwegen und ’s-Hertogenbosch.
Lippstadt hat auch eine polnische Partnerstadt: Bielsko-Biała.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Theater
Die wichtigste kulturelle Einrichtung in Lippstadt ist das Lippstädter Stadttheater. Es wurde 1973 ursprünglich als Aula für das benachbarte Ostendorf-Gymnasium geplant, entwickelte sich jedoch danach recht schnell zu einer überregional bedeutsamen Bühne. Eine weitere Bühne befindet sich im Kurzentrum Bad Waldliesborn.
Kino
In der Lippstädter Innenstadt gibt es zwei Kinokomplexe: das „Cinema+Studio“ an der Rathauspassage und das „Cineplex Lippstadt“ am Südertor. Der einst als Kultkino bekannte „Nordstern“ sowie Lippstadts einziges Sexkino „Südtheater“ wurden gegen Ende der 1980er Jahre wegen Besuchermangels geschlossen. Das „New Apollo“ mit den Kinos „Camera“, „Apollo“ und „Gloria“ wurde Anfang 2005 geschlossen und danach zu einer Diskothek „Apollo Eventhaus“ umgebaut.
Musik
Eine Vielzahl musikalisch und künstlerisch tätiger Organisationen, darunter der städtische Musikverein, gestalten das kulturelle Leben.
Die städtische Conrad-Hansen-Musikschule ermöglicht gemäß dem Leitbild Musik ist Leben pur! seit 1967 die aktive Beschäftigung mit allen Formen der Musik.[5] Der Unterricht findet in einem speziell hergerichteten denkmalgeschützten Gebäude im Wohnpark Süd statt. Durch Kooperationen mit Kindergärten, Schulen und freien Trägern ist die Einrichtung stark vernetzt. Konzerte und Musicalproduktionen gehören zum Kulturangebot der Stadt.
Die Lippstädter Musikszene war in den 1990er Jahren sehr ausgeprägt. Nahezu jede Musikrichtung war mit einer Musikband vertreten. Einige Gruppen und Künstler konnten sich überregional und teilweise deutschlandweit einen Namen machen.
Der durch seine Kooperation mit dem Sänger Sasha berühmt gewordene Cosmo Klein machte seine ersten Schritte bei der Band „Unbelievable Scenes“. Die Band machte durch Alternative Rock auf sich aufmerksam und spielte 2001 als Vorband von Such a Surge. Die eher klassische Rockrichtung wurde durch die Band „The Roots“ vertreten, die mit ihren Alben (First Harvest, Red Room) und zahlreichen Liveauftritten große Erfolge feierte. Die Background-Sängerin von „The Roots“, Katrin Wulff, war neben verschiedenen eigenen Projekten auch in TV-Rollen zu sehen. Katrin Wulff gehört zu den Künstlerinnen, die dem „Lippstadt-Lied“ ihre Stimme verleihen. Komponist des Lippstadt-Liedes ist Reinhard Horn, der als Gründer der „Gruppe KONTAKTE“ bekannt wurde. Die „Gruppe KONTAKTE“ war und ist mit ihren religiösen Liedern auf Kirchen- und Katholikentagen vertreten. Der durch seine Schauspieler-Rolle bei „Gute Zeiten, schlechte Zeiten“ (GZSZ) bekannt gewordene Dominic Boer hat ebenfalls in Lippstadt Bühnenluft geatmet. Er hat seine Karriere in Lippstadt mit einer Elvis-Presley-Coverband und einem selbst geschriebenem Elvis-Musical begonnen.
Wurde es zu Beginn des neuen Jahrtausends um die Lippstädter Musikszene wieder ruhiger, haben sich in den letzten Jahren viele neue Bands in Lippstadt gegründet, mit dem Ziel, die Lippstädter Musikszene wieder zu dem zu machen, was sie ist: Ein wichtiger Bestandteil der Kultur – mit vielen Veranstaltungen und Auftritten in lokalen Clubs. Besonders engagiert ist der 1. Lippstädter Spassverein e.V., der mit seinen Veranstaltungen in Lippstadt das subkulturelle Angebot bereichert. In den Jahren 2009 und 2010 hat der Verein das Festival "Rock am Güter" organisiert, bei dem Künstler wie Cosmo Klein, Daniel Wirtz, Orange but Green oder Grossstadtgeflüster auftraten.
Bauwerke
Lippstadt bietet eine Reihe Sehenswürdigkeiten mit historischem Wert. Die folgende Liste zählt einige der wichtigsten auf:
- Große Marienkirche (erste Hälfte des 13. Jahrhunderts, spätgotischer Hallenchor, 1478–1506) am Marktplatz
- Ruine der frühgotischen Stiftskirche St. Marien (Stiftsruine)
- Katholische St.-Nicolai-Kirche
- Evang. Sankt-Jakobi-Kirche
- Heimatmuseum und historischer Stadtkern
- In der Lippstädter Innenstadt hat sich trotz zahlreicher Abbrüche eine ganze Reihe älterer Wohnbauten erhalten. Früher dominierten giebelständige Fachwerk-Dielenhäuser, von denen die meisten erst nach dem Dreißigjährigen Krieg entstanden sind. Daneben finden sich nur wenige historische Massivbauten.
- Fleischhauerstraße 16. Traufenbau, bezeichnet 1667, die Gefache sind mit verschwenderischen Ziegelmusterungen versehen.
- Lange Straße 5. Verschiefertes Giebelhaus aus dem Jahre 1532, z. Zt. das älteste bekannte Haus der Stadt.
- Lange Straße 12 (Gasthof Goldener Hahn). Zweigeschossiger Bau mit prächtigen Zierschnitzereien, bezeichnet 1566. Das Krüppelwalmdach stammt wohl erst aus dem 19. Jh.
- Lange Straße 15 (Haus Epping). Massivbau mit Mansarddach und Freitreppe, 1790 von Clemens August von Vagedes errichtet.
- Lange Straße 30 (ehem. Hotel Köppelmann). Langgestreckter Massivbau mit Mansarddach, der um 1721 als Sitz der Familie von Redberg erbaut wurde. Im Inneren finden sich reiche Wand- und Deckenstukkaturen. Das Erdgeschoss wurde in jüngerer Zeit durch Ladeneinbauten verändert und mit Arkaden versehen. Die Arkaden wurden Anfang 2007 zurückgebaut.
- Lange Straße 60. Das Giebelhaus mit Utlucht ist 1646 bezeichnet. Das Erdgeschoss wurde durch Schaufenstereinbauten erheblich verändert.
- Marktstraße 24. Das Giebelhaus mit Deelentor (Dielentor, großes Eingangstor eines Dielenhauses)ist 1658 bezeichnet.
- Poststraße 14. Dreigeschossiges Giebelhaus aus der 2. H. des 17. Jh.
- Poststraße 16, bezeichnet 1659. Deelentor mit geschweiften Füllungen und Pilastern, um 1730.
- Poststraße 22. 2. H. 17. Jh.
- Poststraße 24. Der zweigeschossige Bau entstand 1574 als Metzgeramtshaus. Es ist das letzte der ehemals zehn vorhandenen Amtshäuser der Stadt. Im Saal weisen noch einige Fenster Wappenscheiben auf.
- Rathausstraße 13 (Heimatmuseum). Verputzter Fachwerkbau des 17. Jahrhunderts, der im 18. Jh. umgebaut wurde. Im Obergeschoss haben sich Rokokostuckdecken erhalten.
- Rathausstraße 14. Giebelhaus mit reicher Schnitzerei an Schwellen und Füllhölzern, bez. 1658. Es wurde 1979 durchgreifend instand gesetzt; im hinteren Teil ein Saal mit ornamentierter und wappengeschmückter Balkendecke. Der Steinbau scheint nur eine geringe Bedeutung gespielt zu haben:
- Lange Straße 69 (Haus Rose), einstmals Sitz des hessischen Stadtkommandanten. Das mehrfach veränderte Giebelhaus wurde 1633 errichtet.
- Klusetor 1. Im Kern spätmittelalterlicher Bau, dessen Fachwerkobergeschoss 1535 dendrochronologisch datiert ist. Auf dem rückwärtigen Grundstück befindet sich ein quer zum Vorderhaus stehendes Steinwerk.
- evangelische Stifts- und Filialkirche (12. Jh.) im Stadtteil Cappel
- Wasserschloss Overhagen und Wasserschloss Herringhausen (17./18. Jh.)
- Schloss Schwarzenraben in Bökenförde
- Ruine der Burg von Bernhard II. im Ortsteil Lipperode, mitten in den Lippeauen
- Ehemalige Synagoge von 1852 in der David-Gans-Straße (1938 in Brand gesetzt und teilweise zerstört, heute anderweitige Nutzung)
- Jüdische Friedhöfe in Lippstadt
Freizeit und Erholung
Wichtige Grünanlagen sind der „Grüne Winkel“ an den Seitenarmen der Lippe im Osten und der Stadtwald im Norden. Ebenfalls im Norden der Stadt liegen die Sportanlage „Jahnplatz“ und das Freibad. Das Hallenbad Jakob Koenen Bad befindet sich dem Stadttheater gegenüber. Schwimmen und Baden kann man außerdem im kostenfrei nutzbaren Strandbad Alberssee im Ortsteil Lipperode.
Im Ortsteil Bad Waldliesborn befindet sich neben dem 20 Hektar großen Kurpark das größte Thermalsolebad im Kreis Soest mit einer Wasserfläche von über 1250 m². Ein Kletterwald in einem Eichenwald mitten im Kurpark bietet vier verschiedene Parcours von bis zu 20 m Höhe.
Regelmäßige Veranstaltungen
Als wichtigstes Fest findet jährlich im Herbst die „Herbstwoche“ statt. Der Jahrmarkt nimmt mit seinen Fahrgeschäften und Buden die gesamte Innenstadt ein und hat jährlich bis zu hunderttausend Besucher. Das Altstadtfest im Frühjahr bietet Kulinarisches sowie Live-Musik auf dem Rathausplatz, einen großen Kindertrödelmarkt, den traditionellen Lippstädter Altstadtlauf und die Oldtimerausfahrt. Zu Weihnachten gibt es einen Weihnachtsmarkt, zu Ostern findet eine Osterkirmes statt. Kostenlose Live-Musik bekommt man auch auf dem Rathausplatz beim „Rathausplatz Festival“ im Sommer zu hören.
Im Rahmen des alle zwei Jahre stattfindenden Wortfestival in Lippstadt werden alternierend der Thomas-Valentin-Literaturpreis und der Synchronsprecherpreis der Stadt Lippstadt verliehen.
Gastronomie
Cafes und Restaurants findet man im gesamten Innenstadtbereich, vor allem in der Fußgängerzone und in angrenzenden Bereichen. Kneipen mit jugendlichem Publikum findet man vor allem in den Seitenstraßen der „Langen Straße“ (Poststraße, Fleischhauerstraße, Blumenstraße, Spielplatzstraße), an der Cappelstraße, sowie am ehemaligen Güterbahnhof.
Einkaufen
Die wichtigste Einkaufszone in Lippstadt ist die Fußgängerzone Lange Straße, die sich vom Rathausplatz bis zum Bernhardbrunnen erstreckt, sowie ihre Seitenstraßen. Die Lange Straße wurde bereits in den 1960er Jahren für den Autoverkehr gesperrt und ist somit eine der ältesten Fußgängerzonen. Was damals von vielen Geschäftsleuten bekämpft wurde, entwickelte sich zu einem Einkaufsgebiet, das noch heute durch viele Einzelhändler geprägt wird. Während in der Langen Straße insbesondere die klassischen Einzelhändler (Textilien, Schuhe, Juweliere, Lederwaren und Telekommunikation) zu finden sind, haben sich in den Seitenstraßen viele Geschäfte mit sehr speziellen Angeboten angesiedelt. An der Langen Straße liegt auch die Einkaufspassage Lippe-Galerie. Jeden Mittwoch und Samstag bietet der Lippstädter Wochenmarkt, auch grüner Markt genannt, Lebensmittel. Auf dem monatlichen Krammarkt wird mit Non-Food-Waren aller Qualitätsstufen gehandelt. Seit 2010 betreibt die schwedische Modekette H&M im City-Center (ehemaliges Amtsgericht) an der Langen Straße eine Filiale, die mit einer Fläche von 1800 m² als eine der größten in einer Stadt dieser Größenordnung gilt.
Sport
Der höchstklassige Fußballverein in Lippstadt ist der SV Lippstadt 08, welcher mit seiner 1. Herren-Mannschaft aktuell in der Verbandsliga Westfalen spielt. Als Spielstätte dient das Stadion Am Waldschlösschen. Als bekanntester Spieler ging aus diesem Verein Karl-Heinz Rummenigge hervor und auch sein Bruder Michael Rummenigge spielte ebenfalls hier. Weitere Bundesligaspieler waren Dieter Hecking, Dirk Langerbein und Michael Henke.
Die 74 Sportvereine, mit ihren ca. 23.000 Mitgliedern, sind im Stadtsportverband Lippstadt e.V. organisiert. Er vertritt deren Interessen gegenüber Verwaltung und Politik. In den Sportvereinen können insgesamt 35 Sportarten ausgeübt werden.
Der Stadtsportverband veranstaltet zusätzlich die Fußball-Hallenstadtmeisterschaft und mit der Stadt den „Abend des Sports“, die Ehrung der Spitzensportler in Lippstadt.
Bei den Fußball-Damen ist der höchstklassige Verein der TuS Lipperode 1919 e.V. Die 1. Frauen-Mannschaft spielt aktuell in der Westfalenliga.
Bekannt ist der Wasser- und Wintersportclub WSC Lippstadt e. V., der u. a. die ehemalige Kanuslalom-Weltmeisterin Ulrike Deppe hervorgebracht hat.
Weiterhin gibt es den Aero Club Lippstadt e. V., der auf dem Segelfluggelände Büren seit 1976 Segelflug und auch Motorseglerflug betreibt. Der Verein wurde bereits im August 1950 gegründet und flog lange Zeit in Oerlinghausen.
Die seit 2001 bestehende Eisstockschützengilde Lippe hat auf Gut Mentzelsfelde eine Asphaltbahn, auf der ganzjährig gespielt wird.
Der Schachverein LSV/Turm Lippstadt (1996 durch Fusion des Lippstädter SV und des SK Turm Lippstadt entstanden) spielt mit seiner 1. Mannschaft in der dritthöchsten deutschen Schach-Liga, der NRW-Oberliga. Jährlich richtet er ein internationales Schachturnier aus. Bei diesen Turm-Open beteiligen sich regelmäßig über 100 Spieler, darunter mehrere Großmeister.
Der TV Lipperode spielt mit seiner ersten Mannschaft seit 2002 in der 1. Federfußball-Bundesliga und stellte bereits fünf Nationalspieler.
2008 wurde der Jugger-Lippstadt e.V. gegründet. Seitdem tritt das Team regelmäßig bei bundesweiteren Wettbewerben an und richtetet im Jahr 2011 bereits zum vierten Mal die westfälischen Jugger-Meisterschaften aus, welche auch als Liga-Turnier eingestuft sind. Darüber hinaus belegte das J-Team (1. Mannschaft des Vereins) im Jahr 2011 den 2. Platz der German Jugger-League, in der derzeit 17 Teams gemeldet sind.
Seit 2009 gibt es eine regelmäßige Skatenight in Lippstadt. Sie wird von der Skiabteilung des LTV (Lippstädter Turn Verein) veranstaltet. Sie findet bei trockenem Wetter jeweils am Abend des zweiten Freitags der Monate Mai bis September statt.
Wirtschaft und Infrastruktur
Wirtschaft
Ab den 1950er Jahren kam es in Lippstadt zu einem steilen Wirtschaftswachstum, vor allem durch die Entwicklung der Automobilindustrie. Die Westfälische Metallunion war bereits um 1900 eines der bedeutsamsten Wirtschaftsunternehmen Lippstadts und dominierte später als Zulieferbetrieb für Fahrzeugbeleuchtung und -elektrik die Lippstädter Industrie. Die Beschäftigungszahlen des heute als Hella KGaA Hueck & Co. bekannten Unternehmens stiegen von den etwa 1.000 Beschäftigten zur Zeit der Währungsreform von 1948 auf rund 6.000 (Stand 31. Mai 2009) in Lippstadt, auf über 10.000 in Deutschland und weltweit auf rund 23.000. Heute ist die Firma eines der international führenden Unternehmen im Bereich Fahrzeugelektronik und -beleuchtung sowie beim Autotuning.
Daneben etablierten sich viele mittelständische Betriebe unterschiedlicher Branchen; das Wachstum der Industriegebiete hält bis heute an. Die Industrie- und Gewerbebetriebe Lippstadts konzentrieren sich vor allem auf den Stadtrand und sind in mehreren Industriegebieten angesiedelt. Darunter spielen vor allem die Gebiete „Am Wasserturm“, „Am Mondschein“, „Roßfeld“ und „Lippstadt-Nord“ eine große Rolle.
Prägung durch Technologie
Automobil- und Flugzeugelektronik, Klimatechnik, Kunststoffsysteme, Großwälzlager, Steckverbindungen, Schweißmaschinen und Automatisierungslösungen: Technologie steht im Fokus der Lippstädter Wirtschaft.
Der Arbeitsmarkt in Lippstadt umfasst rund 3.000 Betriebe mit über 28.000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten. Traditionell ist Lippstadt stark vom verarbeitenden Gewerbe geprägt, in dem auch heute noch mehr als 40 Prozent der Beschäftigten tätig sind. Bemerkenswert ist auch der Spitzenwert des Anteils der Ingenieure an den sozialversicherungspflichtig Beschäftigten, der mit 7,3 Prozent (Quelle: Bundesagentur für Arbeit, Stichtag: 30. Juni 2009; vorläufiger Stand, Datenstand: Januar 2010) so hoch ist wie in keiner anderen vergleichbaren Kommune in NRW.
Lippstadt ist durch die Zulieferindustrie wirtschaftlich geprägt. Der Automotive-Bereich bildet dabei einen besonderen Akzent, allen voran die Sparten Elektrik und Elektronik. Der größte Arbeitgeber am Ort, Hella KGaA Hueck & Co., ist weltweit bekannt mit seinen Produkten rund um Fahrzeugbeleuchtung und -elektronik und gehört zu den 100 umsatzstärksten deutschen Industrieunternehmen. Zum hohen Stellenwert der Automobilzulieferindustrie für Lippstadt tragen aber auch weitere Global Player sowie zahlreiche Mittelständler und spezialisierte unternehmensnahe Dienstleister bei.
Weltweit aktiv und bekannt sind allerdings auch Spezialisten in anderen Bereichen wie beispielsweise der Orichdeenzüchter Hark Orchideen und der Traditionsbetrieb Peters Pralinen. Bedeutende Arbeitgeber in Lippstadt sind Hella KGaA Hueck & Co., Rothe Erde GmbH, BHTC Behr-Hella Thermocontrol GmbH, Jürgenhake Gesellschaft für Kabelkonfektion und Metallverarbeitung mbH, Ideal-Werk C.+E. Jungeblodt GmbH & Co. KG, HBPO GmbH, Albany Door Systems GmbH, WIAG Antriebstechnik GmbH, Köhler Automobiltechnik GmbH, axelius automation GmbH, Brülle & Schmeltzer GmbH & Co. KG, Goodrich Lighting Systems GmbH, Eitel-Friedrich Liebelt GmbH & Co. KG, Satro GmbH, Zeitungsverlag Der Patriot GmbH.
Verkehr
Straßenverkehr
Die wichtigste Verkehrsanbindung erhält Lippstadt durch die Bundesstraße 55, die die Stadt in nord-südlicher Richtung durchzieht. Sie verbindet Lippstadt im Norden mit Rheda-Wiedenbrück und der Autobahn 2 (Dortmund–Hannover) und im Süden bei Erwitte mit der Bundesstraße 1 und der Autobahn 44 (Dortmund–Kassel). Im Lippstädter Stadtgebiet ist die Straße vierspurig und teilweise kreuzungsfrei ausgebaut. Anstelle von Ampelkreuzungen wurden autobahnähnliche Auf- und Abfahrten zur Verbesserung des Verkehrsflusses errichtet. Im Sommer 2010 wurden die Arbeiten an der neugestalteten Kreuzung „Am Wasserturm“ abgeschlossen, die jetzt ein zweispuriges Abbiegen sowie eine schnellere und flüssigere Verkehrsführung ermöglicht. Zuvor war die Kreuzung, die das Gewerbegebiet „Am Wasserturm“ mit den Stadtteilen LP-Süd und LP-Zentrum verband, insbesondere im morgendlichen Berufsverkehr regelmäßig überlastet. Dennoch bleibt die B 55 zur Hauptverkehrszeit speziell zwischen den Abfahrten ins Zentrum Lippstadts und in die nördlichen Stadtteile eine vielbefahrene Straße, da sie auch als innerstädtische Umgehungsstraße und als Verbindung zu den Nachbarorten dient.
Größere Landesstraßen, u. a. L 822, durchziehen die Stadt in West-Ost-Richtung. Südlich Lippstadts verläuft die Bundesstraße 1 als Hauptverbindungsstrecke in die Städte Soest und Paderborn.
Schienenverkehr
Der Bahnhof Lippstadt liegt an der Bahnstrecke Hamm–Warburg, er wird von der Deutschen Bahn AG in der Bahnhofskategorie 3 geführt. Als Teil der Mitte-Deutschland-Verbindung wird er im Fernverkehr von der
Im Schienenpersonennahverkehr verkehren
- der RE 1 „Nordrhein-Westfalen-Express“ im Zwei-Stunden-Takt von Paderborn nach Aachen und
- die RB 89 „Ems-Börde-Bahn“ im 30-Minuten Takt nach Hamm–Münster (Westfalen) und Warburg mit Anschluss nach Kassel.
Bis zum Fahrplanwechsel im Dezember 2007 gab es auch noch einzelne ICE-Verbindungen von Köln oder Düsseldorf nach Leipzig oder Dresden.
Ein weiterer Haltepunkt auf Lippstädter Stadtgebiet, der nur von der Regionalbahn bedient wird, liegt im Stadtteil Dedinghausen.
Auf den in Nord-Südrichtung verlaufenden Strecken der Westfälischen Landeseisenbahn Warstein–Belecke–Anröchte–Erwitte–Lippstadt und Lippstadt–Wadersloh–Beckum–Neubeckum wurde der Personenverkehr 1975 eingestellt. Sie werden heute als reine Güterverkehrsstrecken genutzt.
Der Nordbahnhof an der Strecke nach Beckum/Neubeckum wurde 1987 komplett (Empfangsgebäude, Güterschuppen, Laderampe, Gleisanlagen) abgerissen; lediglich das 1910 gebaute und jetzt funktionslose Stellwerk und das Streckengleis selbst blieben erhalten. In der Nähe des ehemaligen Nordbahnhofes befindet sich auch die Zentrale der Westfälischen Landeseisenbahn, mit dem dortigen Güterbahnhof und der Zentralwerkstatt.
Die Strecke Rheda–Wiedenbrück–Lippstadt, die sogenannte Rhedaer Bahn, wurde 1979 im Personenverkehr stillgelegt und ist mittlerweile größtenteils abgebaut.
Busverkehr
Die Stadt verfügt über ein Stadtbusnetz mit fünf Linien (C1–C5), die vom Bustreff neben dem Bahnhof im 30-Minuten-Takt verkehren. Einige Stadtteile sind allerdings nicht an das Stadtbusnetz angeschlossen und werden über Regiobusse angebunden. Abends und am Wochenende fahren Nachtbusse und Anrufsammeltaxis. Regiobusse verbinden die umliegenden Orte mit Lippstadt. Parallel zur Bahnstrecke von Lippstadt nach Warstein verkehrt stündlich ein Schnellbus, der im Wesentlichen dieselben Orte wie die ehemalige Bahnverbindung bedient. Lippstadt gehört der Verkehrsgemeinschaft Ruhr-Lippe an.
Luftverkehr
Bei Büren-Ahden befindet sich der Flughafen Paderborn/Lippstadt. Es existiert keine direkte Verbindung im öffentlichen Nahverkehr.
Medien
In Lippstadt erscheint die regionale Tageszeitung Der Patriot. Weiterhin erscheinen noch zwei kostenlose Wochenzeitungen „Lippstadt am Sonntag“ und „Wochentip“. Die drei monatlich aufgelegten Magazine „59...Lippstädter Stadtmagazin“ „Leitplanke“ und "Blicker" informieren über Veranstaltungen in der Region Lippstadt.
Bildung
Lippstadt verfügt unter anderem über 13 Grundschulen, 1 Hauptschule, 3 Realschulen, 4 Gymnasien, 1 Gesamtschule, 3 Förderschulen, 4 Berufskollegs, 1 Weiterbildungskolleg, 1 Hochschule, 1 Volkshochschule, 1 Musikschule und 1 Stadtbücherei.
Grundschulen
Alle 13 Grundschulen befinden sich in städtischer Trägerschaft.
- Grundschule Am Weinberg (Gemeinschaftsgrundschule)
- Friedrichschule (Gemeinschaftsgrundschule)
- Otto-Lilienthal-Schule (Gemeinschaftsgrundschule), Lipperbruch
- Nikolaischule (Gemeinschaftsgrundschule)
- Josefschule (Gemeinschaftsgrundschule)
- Grundschule An der Pappelallee (Gemeinschaftsgrundschule)
- Hans-Christian-Andersen-Schule (Gemeinschaftsgrundschule)
- Martinschule Cappel (Gemeinschaftsgrundschule), Cappel
- Grundschule Lipperode (Gemeinschaftsgrundschule), Lipperode
- Grundschule Benninghausen (Gemeinschaftsgrundschule), Benninghausen
- Grundschule Im Kleefeld (Gemeinschaftsgrundschule), Dedinghausen
- Niels-Stensen-Schule (Kath. Bekenntnisschule), Bad Waldliesborn
- Grundschule Hörste (Kath. Bekenntnisschule), Hörste
Hauptschulen
Bis zum 31. Juli 2008 gab es in Lippstadt 3 Hauptschulen. Zum 1. August 2008 wurde die Stadtwaldschule zum Teilstandort der Kopernikusschule. Zum 1. August 2010 wurde schließlich auch die Wilhelmschule zum Teilstandort der Kopernikusschule. So gibt es nun nur noch 1 Hauptschule mit derzeit 2 Teilstandorten.
- Kopernikusschule (Ganztagshauptschule)
- Stadtwaldschule (Teilstandort der Kopernikusschule)
- Wilhelmschule (Teilstandort der Kopernikusschule)
Realschulen
- Drost-Rose-Realschule (Ganztagsrealschule)
- Edith-Stein-Realschule (Halbtagsrealschule)
- Graf-Bernhard-Realschule (Halbtagsrealschule), Lipperode
Gymnasien
Im sekundären Bildungsbereich bietet die Stadt Lippstadt vier Gymnasien, die in unterschiedlichen Stadtteilen gelegen sind.
- Ostendorf-Gymnasium (Träger: Stadt Lippstadt)
- Evangelisches Gymnasium (Träger: Ev. Landeskirche von Westfalen)
- Marienschule (kirchlich; Träger: Marienschule Lippstadt e.V.), Lipperbruch
- Gymnasium Schloss Overhagen (Träger: Schulverein Schloss Overhagen e. V.), Overhagen
Gesamtschulen
Am 1. August 2010 nahm die neugegründete städtische Gesamtschule Lippstadt ihre Arbeit auf. Die Gesamtschule umfasst die Sekundarstufen I und II.
Förderschulen
- Pestalozzischule, Förderschwerpunkt Lernen (Träger: Stadt Lippstadt)
- Hedwig-Schule, Förderschwerpunkt emotionale und soziale Entwicklung (Träger: Stadt Lippstadt)
- Don-Bosco-Schule, Förderschwerpunkt geistige Entwicklung (Träger: Kreis Soest)
Berufskollegs
- Lippe-Berufskolleg (Träger: Kreis Soest)
- Marienschule Berufskolleg (Träger: Marienschule Lippstadt e. V.), Cappel
- Berufskolleg Stift Cappel (Träger: Evangelische Kirchengemeinde Lippstadt), Cappel
- INI-Berufskolleg (Träger: INI - Initiative für Jugendhilfe, Bildung & Arbeit e. V.)
Weiterbildungskolleg
Das Hanse-Kolleg ist das Weiterbildungskolleg der Stadt Lippstadt mit Abendgymnasium, Kolleg und Abendrealschule.
Hochschulen
Am 21. September 2009 nahm die neugegründete Hochschule Hamm-Lippstadt mit 80 Studenten ihren Betrieb auf. Am Standort Lippstadt wird zunächst der duale Studiengang Mechatronik angeboten.
Volkshochschulen
Die VHS Lippstadt befindet sich in städtischer Trägerschaft.
Musikschulen
Die Conrad-Hansen-Musikschule befindet sich in städtischer Trägerschaft.
Bücherei
Die Thomas-Valentin-Stadtbücherei befindet sich in städtischer Trägerschaft. Sie ist in der ehemaligen Aufbaurealschule untergebracht.
Sonstiges
Außerdem gibt es in Lippstadt folgende Bildungseinrichtungen:
- Akademie für die Deutsche Wirtschaft GmbH
- International Business School
- Westfalen-Akademie, Dedinghausen
- Studienzentrum der Fernuniversität Hagen
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Stadt
- Mento Gogreve (* um 1541, † nach 1588), Theologe und Pädagoge
- David Gans (* 1541, † 1613 in Prag), Historiker, Astronom, Geograph
- Kaspar Ulenberg (* 24. Dezember 1549, † 16. Februar 1617 in Köln), kirchlicher Dichter und Komponist
- Anton Praetorius (* 1560, † 6. Dezember 1613 in Laudenbach an der Bergstraße), Pfarrer und Kämpfer gegen Hexenprozesse
- Nikolaus Wurmstich († im 18. Jahrhundert), Baumeister des Barock
- Johann Kayser (* 1654, † 1721), Dichter, Prediger und Pädagoge
- Abraham Nottebohm (* 1748, † 1814), Großkaufmann und Kupferindustrieller
- Johann Heinrich Christian Nonne (* 1785 in Lippstadt), evangelischer Theologe und Dichter
- Anthony Eickhoff (* 1827 in Lippstadt-Benninghausen, † 1901 in New York City), deutsch-amerikanischer Autor und Politiker
- Karl Böddeker (* 1846; † 1924), Anglist, Romanist und Schuldirektor in Stettin
- Wilhelm Wetekamp (* 4. September 1859, † 1945), deutscher Naturschutzpionier und Reformpädagoge
- Julius Petri (* 11. September 1868, † 16. November 1894 in Berlin), Schriftsteller
- Bertha Schütz (* 1868, † nach 1933), Malerin, Schülerin des impressionistischen Malers und Begründers der Künstlerkolonie Nidden in Ostpreußen, Ernst Bischoff-Culm
- Hermann Rothert (* 20. Juni 1875; † 31. Januar 1962 in Münster (Westfalen)), Jurist, Historiker, Autor
- Carl Sattler (* 6. Oktober 1891 in Lippstadt; † 20. April 1958 ebenda), Politiker (NSDAP), SS-Obersturmbannführer und Kaufmann nach 1945
- Martin Niemöller (* 1892, † 1984), evangelischer Theologe
- Kurt Rosenbaum (* 1896, † unbekannt), deutscher Politiker (KPD)
- Conrad Hansen (* 24. November 1906, † 22. Juni 2002), Pianist und Musikpädagoge
- Jakob Koenen (* 1907, † 1974), Kommunal- und Bundespolitiker
- Fritz Kassmann (* 26. Juni 1908, † 1991), Politiker, Landesminister
- Wolfgang Heibges (* 1. Juli 1922, † 2005 in Glücksburg), Fregattenkapitän a. D. und Kommandant des U-Bootes U 999 (1944)
- Friedrich Roderfeld (* 31. Juli 1943), Leichtathlet und Olympiateilnehmer
- Udo Mantau (* 17. Oktober 1950), Professor für Ökonomie der Forst- und Holzwirtschaft
- Ulrich Grober (*1949), Journalist und Autor, wohnt in Marl
- Friedrich Sauvigny (* 15. Februar 1953), deutscher Mathematiker
- Karl-Heinz Rummenigge (* 25. September 1955), deutscher Fußballspieler und Fußballfunktionär
- Udo Ulfkotte (* 1960), deutscher Publizist
- Henno Althoff (* 16. September 1960), Musikproduzent und Studiobetreiber
- Dirk Raulf (* 14. Oktober 1960), Musiker
- Michael Rummenigge (* 3. Februar 1964), deutscher Fußballspieler
- Martin Lindow (* 1965), Schauspieler
- Franz-Josef Dickhut (* 24. Januar 1969), Go-Spieler
- Matthias Knop (* 11. November 1974), Komiker
- Marcus Klein, bekannt als Cosmo Klein, (* 1. November 1978), Sänger und Songwriter
Persönlichkeiten, die in Lippstadt gewirkt haben
- Johann Westermann (* um 1490 in Münster; † 1542 in Hofgeismar), Reformator und Kirchenliedautor
- Julius Ostendorf (* 2. April 1823 in Soest, † 31. August 1877 in Halle (Saale)), Pädagoge (Ostendorf-Gymnasium, Lippstadt) und Schulpolitiker, 1848–1849 Abgeordneter in der Frankfurter Nationalversammlung, 1875–1876 Abgeordneter des preußischen Landtags
- Hermann Müller (* 23. September 1829 zu Mühlberg in Thüringen; † 25. August 1883 in Prad am Stilfserjoch in Südtirol), Botaniker und Lehrer an der Ostendorf-Realschule
- Ferdinand Fabra (* 8. Oktober 1906 in Geseke, † 22. Dezember 2007 in Hamburg), deutscher Fußballtrainer, wuchs in Lippstadt auf und unterrichtete von 1954 bis 1978 am Ostendorf-Gymnasium
- Thomas Valentin (* 13. Januar 1922 in Weilburg/Lahn, † 22. Dezember 1980 in Lippstadt), deutscher Schriftsteller
- Claus Peter Clausen (* 9. Dezember 1933), Journalist, Gründer des Vereins Hilferufe von drüben, Träger des Bundesverdienstkreuzes
- Albert Eickhoff (* 28. November 1935 in Horn), deutscher Modehändler
- Rüdiger Weigang (* 25. Juni 1942 in Saarbrücken), deutscher Schauspieler, bekannt aus dem Film Heimat
- Eike Hovermann (*27. Mai 1946), Lehrer und Politiker, Bundestagsabgeordneter
Literatur
- KWL Lippstadt: Lippstadt – Die Geschichte einer lebendigen Stadt
- Leidinger, P.: Die Stadtgründung Lippstadts 1184 und die Anfänge der Städtepolitik in Westfalen, Bonifatius Verlag, Paderborn 1996
- Gunter Hagemann: Die Festung Lippstadt – Ihre Baugeschichte und ihr Einfluß auf die Stadtentwicklung. In: Denkmalpflege und Forschung in Westfalen, Band 8. Dr. Rudolf Habelt Verlag GmbH, Bonn 1985
- Westfälischer Städteatlas, Band III, 4. Teilband. Im Auftrage der Historischen Kommission für Westfalen und mit Unterstützung des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe hrsgg. von Heinz Stoob und Wilfried Ehbrecht. Stadtmappe Lippstadt, Autor: Hartwig Walberg. Dortmund/Altenbeken 1988, ISBN 3-89115-124-1.
- Wilfried Ehbrecht: Lippstadt. Beiträge zur Stadtgeschichte, Band 1, 1985, S. 281–345
- Leben und Leider der jüdischen Minderheit in Lippstadt. In: Lippstädter Spuren. Schriftenreihe des Heimatbundes Lippstadt. Stadt Lippstadt, 1991.
Weblinks
Commons: Lippstadt – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienWikisource: Lippstadt – Quellen und Volltexte- Internetpräsenz der Stadt Lippstadt
- Abbildung der Stadt 1588 in Civitates orbis terrarum von Georg Braun
- Links zum Thema Lippstadt im Open Directory Project
Einzelnachweise
- ↑ Amtliche Bevölkerungszahlen. Landesbetrieb Information und Technik Nordrhein-Westfalen (IT.NRW), abgerufen am 27. Juni 2011. (Hilfe dazu)
- ↑ Elisabeth Elling-Ruhwinkel: Sichern und Strafen. Das Arbeitshaus Benninghausen (1871–1945). Schöningh, Paderborn 2005, ISBN 978-3-506-71344-5
- ↑ Burkhard Beyer: Die Buchenwald-Außenlager in Lippstadt 1944/45. In: Jan E. Schulte (Hrsg.): Konzentrationslager im Rheinland und in Westfalen 1933–1945. Zentrale Steuerung und regionale Initiative. Schöningh, Paderborn 2005, ISBN 978-3-506-71743-6, S. 259–270
- ↑ Martin Bünermann, Heinz Köstering: Die Gemeinden und Kreise nach der kommunalen Gebietsreform in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1975, ISBN 3-555-30092-X.
- ↑ Conrad-Hansen-Musikschule
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