- Ulmus glabra
-
Bergulme Systematik Unterklasse: Rosenähnliche (Rosidae) Ordnung: Rosenartige (Rosales) Familie: Ulmengewächse (Ulmaceae) Unterfamilie: Ulmoideae Gattung: Ulmen (Ulmus) Art: Bergulme Wissenschaftlicher Name Ulmus glabra Huds. Die Bergulme (Ulmus glabra) (Syn.: Ulmus scabra, Ulmus montana) ist ein großer Baum aus der Gattung der Ulmen (Ulmus) und gehört in die Familie der Ulmengewächse (Ulmaceae).
Inhaltsverzeichnis
Verbreitung und Vorkommen
Die Bergulme ist fast über ganz Europa verbreitet, von Mittelspanien, Italien und Südosteuropa, bis Südskandinavien, von den Britischen Inseln bis zum Ural. Sie ist vom Tiefland bis in eine Höhe von 1300 m NN anzutreffen. Man findet die Berg-Ulme zerstreut in Schluchtwäldern und schattigen Hangwäldern. Sie bevorzugt sickerfeuchte, nährstoff- und basenreiche, auch bewegte Lehm- und Tonböden. Auch als Alleebaum wird sie gepflanzt. Nach Ellenberg ist sie ein Mäßigwärmezeiger, ein Schwachsäure- bis Schwachbasezeiger, an stickstoffreiche Standorten wachsend und eine Verbandscharakterart der Linden-Ahorn und Ahorn-Buchen-Mischwälder (Tilio platyphylli- Acerion pseudoplatani).
Beschreibung
Dieser Laubbaum wird bis 40 Meter hoch und ist sommergrün. Seine Knospen sind groß und behaart, ebenso die jüngeren Zweige. Die Blätter der Bergulme sind, wie bei allen heimischen Ulmenarten, asymmetrisch, veränderlich, 8-20 cm lang, größere Blätter sind oft dreispitzig, sie sind in der Mitte am breitesten, häufig mit 13 bis 20 Nervenpaaren, oberseits eher rau, unterseits kurzhaarig. Bei der Frucht liegt das oft länger grün bleibende Nüßchen in der Mitte des Flügels. Das Kernholz der Bergulme ist blaßbraun, das schöngezeichnete Holz wird oft auch als Rüster bezeichnet.
Ökologie
Die Berg-Ulme ist ein winterkahler Baum, der eine Höhe von bis zu 30 m, und einen Stammdurchmesser von 3 m erreicht. Er kann bis 400 Jahre alt werden. Die Umtriebszeit in der Forstwirtschaft beträgt 120-140 Jahre. Stamm und Äste werden mehrfach übergipfelt durch Seitensprosse (Verzweigung sympodial monochasial). Die Blätter ebenso wie die Seitenzweige sind zweizeilig angeordnet (Lichtschutz). Bei den Ulmen wird die Photosynthese im Frühjahr, bevor die Laubblätter erscheinen, schon von den blattartigen Flügeln der heranreifenden grünen Früchte übernommen. Die Herzwurzel lebt mit einem Wurzelpilz zusammen( vorwiegend ektotrophe Mykorrhiza). Die Blütenknospen überwintern. Die Blüten stehen ungestielt an blattlosen Kurztreiben. Sie sind „vorlaufend“ d.h. vor dem Laubaustrieb erscheinend und windblütig (Hängeblütiger Typ). Die streng vormännlichen Zwitterblüten mit einem fünfspaltigen, meist roten Perigon stehen in kleinen knäueligen Trugdolden. Reste von Pollenkitt, wie er für die Insektenbestäubung üblich ist, sind vorhanden. Die Früchte sind Flügelnüsse und Segelflieger mit einer Sinkgeschwindigkeit von 0,67 m/s. Sie werden nur bei starkem Wind weit forttransportiert. Auch Wasserhaftung und Ausbreitung durch Tiere ist möglich. Fruchtreife: IV-V.
Gefährdung
Das bekannte Ulmensterben wird durch den Schlauchpilz Ophiostoma ulmi verursacht. Er lebt in den Tracheen der jüngsten Jahresringe und regt zur Verthyllung an, die zur Verstopfung der Tracheen und damit zum Absterben des Baumes führt. Der Pilz wird durch einen Borkenkäfer, den Ulmensplintkäfer übertragen, vor allem, wenn die Bäume- wie in Anpflanzungen an Straßen- ungünstige Standortbedingungen haben und eng beisammen stehen. Auch wird die Krankheit durch Grundwasserabsenkung deutlich gefördert. Erkrankte Äste (oder auch die ganzen Pflanzen) sollten sofort vernichtet werden.
Verwendung
Das elastische und zähe Holz der Berg-Ulme zeigt eine schöne Maserung. Es ist unter der Bezeichnung „Rüster“ im Handel und liefert vor allem Furnier für Möbel und den Innenausbau. Auch zum Drechseln wird es verwendet.
Sonstiges
Die Bergulme wurde 1992 zum Baum des Jahres gewählt.
Literatur
- E. Oberdorfer :Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. 8. Auflage, Ulmer-Verlag, 2001, ISBN 3-8001-3131-5
- H. Ellenberg: Vegetation Mitteleuropas mit den Alpen. 5. Auflage, Ulmer-Verlag, 1996
- Margot Spohn/ Marianne Golte-Bechtle: Was Blüht den da? Enzyklopädie, Kosmosverlag, 2005
- R. Düll/ H. Kutzelnigg: Taschenlexikon der Pflanzen Deutschlands. 6. Auflage, Quelle & Meyer-Verlag, 2005, ISBN 3-494-01397-7
Weblinks
Schädlinge:
Stieleiche (1989) | Rotbuche (1990) | Sommerlinde (1991) | Bergulme (1992) | Speierling (1993) | Europäische Eibe (1994) | Spitzahorn (1995) | Hainbuche (1996) | Eberesche (1997) | Wildbirne (1998) | Silberweide (1999) | Sandbirke (2000) | Esche (2001) | Wacholder (2002) | Schwarzerle (2003) | Weißtanne (2004) | Gewöhnliche Rosskastanie (2005) | Schwarzpappel (2006) | Waldkiefer (2007) | Echte Walnuss (2008) | Bergahorn (2009)
Wikimedia Foundation.