Umsatzbeteiligung

Umsatzbeteiligung ist ursprünglich eine Form der Entlohnung von Mitarbeitern eines Unternehmens. Hierbei erhält der Mitarbeiter einen Teil des gesamten oder des von ihm generierten Umsatzes und soll damit motiviert werden, einen Beitrag zum wirtschaftlichen Erfolg des Unternehmens zu leisten. Sinnvoller ist für den Geschäftsherrn aber in vielen Fällen eine Gewinnbeteiligung, damit nicht nur der Absatz der Produkte, sondern die Wirtschaftlichkeit insgesamt Ziel der Anstrengungen des Beteiligten wird. Deshalb erhalten Geschäftsführer von Unternehmen oder Filialleiter eher Gewinnbeteiligungen als Umsatzbeteiligungen. Umsatzbeteiligungen sind eher für Verkäufer gedacht, da der Geschäftsherr hier die Gewinnspanne oft fest einkalkuliert hat.

Umsatzbeteiligung ist also eine Fruchtziehung am unternehmerischen Tun (Wertschöpfung und Handel) ohne primäre Abhängigkeit von der Gewinnsituation des Unternehmens. Dies ist regelmäßig ein Vorteil für den Lohnempfänger.

Die Umsatzbeteiligung gestaltet sich oft nicht als fester Umsatzanteil, sondern als Stufen von Prozentsätzen des Umsatzes, der bei Erreichung eines Umsatzziels fällig wird. (Beispiel: Bis 250.000 Euro Umsatz erhält der Verkäufer 5 %, bei über 250.000 Euro Umsatz erhält der Verkäufer 8 % vom Umsatz als seine Beteiligung.) Am Jahresende werden daher oft besonders gute Preise gemacht, weil die Verkäufer noch eine Umsatzschwelle überschreiten möchten.

Diese Form der Entlohnung – kombiniert mit einem Fixum – findet man in nahezu allen beratungsintensiven Branchen für Verkäufer, vor allem beim Verkauf von Finanzprodukten und dem Verkauf hochwertiger Investitionsgüter wie Maschinen.

Des Weiteren findet die Umsatzbeteiligung auch bei freien Handelsvertretern ihre Anwendung - hier wird allerdings in der Regel kein Fixum gezahlt, sondern der Handelsvertreter arbeitet gegen eine entsprechend hohe Umsatzbeteiligung für das Unternehmen.

Üblich ist eine Umsatzbeteiligung auch bei besonders attraktiven Geschäftshäusern in 1a-Lagen. Beispiel: Mindestmiete für eine McDonalds-Filiale 12.500 Euro, wenn darüber 20 % vom Umsatz. Umsatzbeteiligungen sind auch üblich bei Mehrwertdiensten im Telekommunikationsbereich. Zum Beispiel ließen sich die Telekommunikationsunternehmen von Betreibern gebührenpflichtiger Nummern mittels eines festen Umsatzanteiles entlohnen.

Eine besondere Form findet sich zum Beispiel in dem direkt absatzfördernden Einsatz von Umsatzbeteiligungen. So wird teilweise die Versendung von SMS-Dialog mit Umsatzbeteiligung unterlegt. Der Handynutzer versendet dabei eine SMS, motiviert von zum Beispiel einem Fernsehsender, der zu einer SMS-Abstimmung, einem Gewinnspiel ermuntert. Der Sender wird dann am SMS-Umsatz beteiligt. Wird kein Umsatz erzielt, gibt es natürlich auch keine Beteiligung.

Steuerrechtlich werden Umsatzbeteiligungen noch uneinheitlich behandelt. Stehen die Empfänger in einem abhängigen Arbeitsverhältnis der die Umsatzbeteiligung gewährenden Unternehmung, so wird die Leistung als Einkünfte aus nichtselbstständiger Arbeit besteuert. Wird die Umsatzbeteiligung im Rahmen eines Unternehmens bezogen, so wird sie, ggf. unter weiterer Belastung mit Umsatzsteuer als Einkünfte aus Gewerbebetrieb betrachtet.

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