Unfriedtbau

Unfriedtbau
Schloss Ostseite mit dem Unfriedtbau auf der linken Seite des Bildes (um 1900)
Ahnensaal im Unfriedtbau
Thronsaal

Der Unfriedtbau (bzw. Friedrichsbau) war ein auf der Ostseite gelegener Teil des Königsberger Schlosses, der dem Aufenthalt des Königs bzw. des Kaisers vorbehalten war. Sein Name leitet sich vom Baumeister Joachim Ludwig Schultheiß von Unfriedt ab.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Nach der Krönung Friedrich I. zum „König in Preußen“ sollte das Königsberger Schloss den neuen Repräsentationsbedürfnissen angepasst werden. Es war geplant den Ostflügel in eine barocke Dreiflügelanlage zu verwandeln. Der Umbau wurde 1705 begonnen. Bis zum Tode Friedrich I. im Jahr 1713 wurde allerdings nur der südliche Bauabschnitt fertig gestellt. Von seinem Nachfolger Friedrich Wilhelm I. wurden die Arbeiten im selben Jahr eingestellt. In der Zeit der Weimarer Republik konnten die Räumlichkeiten besichtigt werden.

Beschreibung

Im zweiten Stockwerk des Unfriedtbaus lagen die eigentlichen Wohnräume und die kleineren Repräsentationsräume des Königsberger Schlosses.

  • Sogenanntes Geburtszimmer Friedrich I.: Der zehn Quadratmeter große Raum wurde gegen Mitte des 16. Jahrhunderts unter Herzog Albrecht, nach Plänen Jacob Binks angefertigt. Alle Wände und Decken waren holzvertäfelt und mit Intarsien geschmückt. Der filigrane Sandsteinkamin soll eine Arbeit des Bildhauers Cornelius Floris gewesen sein.
  • Kammer des Schwarzen Adlerordens: Die Ledertapete und Freskosupraporten, aus der Zeit des frühen Rokoko, zeigten italienische Landschaften mit antiken Ruinen. Das Symbol des Schwarzen Adlerordens, ein Stern, war mit einer figürlichen Kette im Relieffries dargestellt. Hier und in der Schlosskirche trafen sich die Ritter des Ordens. Die angrenzenden Räume waren kaiserliche Gemächer: Arbeits-, Schlaf- und Ankleideräume.

Weitere Räume: Ahnensaal, Spiegelsaal, ehemalig kaiserlicher Salon, Fliesensaal, Räume der Königin Luise, ehemalig kronprinzliche Wohnung, ehemaliges Ankleidezimmer des Kaisers, ehemals kaiserliches Schlafzimmer, Fahnen- und Standartenzimmer, Arbeitszimmer des Kaisers, Speisezimmer.

Bildgallerie

Literatur

  • Robert Albinus: Königsberg-Lexikon. Stadt und Umgebung. Sonderausgabe. Flechsig, Würzburg 2002, ISBN 3-88189-441-1.
  • Richard Armstedt: Geschichte der königl. Haupt- und Residenzstadt Königsberg in Preußen. Hobbing & Büchle, Stuttgart 1899 (Deutsches Land und Leben in Einzelschilderungen. 2, Städtegeschichten), (Nachdruck: Melchior-Verlag, Wolfenbüttel 2006, ISBN 3-939102-70-9 (Historische Bibliothek)).
  • Fritz Gause: Die Geschichte der Stadt Königsberg in Preußen. 3 Bände. 2./3. ergänzte Auflage. Böhlau, Köln u. a. 1996, ISBN 3-412-08896-X.
  • Baldur Köster: Königsberg. Architektur aus deutscher Zeit. Husum Druck, Husum 2000, ISBN 3-88042-923-5.
  • Jürgen Manthey: Königsberg. Geschichte einer Weltbürgerrepublik. Hanser, München u. a. 2005, ISBN 3-446-20619-1.
  • Gunnar Strunz: Königsberg entdecken. Unterwegs zwischen Memel und Haff. Trescher, Berlin 2006, ISBN 3-89794-071-x (Trescher-Reihe Reisen).
54.71021820.510788

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужна курсовая?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Königsberger Schloss — Das Wahrzeichen Königsbergs war das Schloss Das Königsberger Schloss war neben dem Königsberger Dom eines der Wahrzeichen der ostpreußischen Hauptstadt Königsberg, des heutigen Kaliningrad in Russland. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Schloss stark …   Deutsch Wikipedia

  • Unfriedt — Joachim Ludwig Schultheiß von Unfriedt (* 1678; † 10. Juni 1753 in Königsberg (Preußen)) war ein Architekt und Baumeister im Herzogtum Preußen (dem späteren Ostpreußen) und Königsberg. Am 9. Januar 1702 erfolgte die Bestallung zum Königlich… …   Deutsch Wikipedia

  • Замок Кенигсберг — Замок Замок Кёнигсберг нем. Königsberger Schloss Кёнигсбергский замок, вид с юга …   Википедия

  • Кенигсбергский замок — Замок Замок Кёнигсберг нем. Königsberger Schloss Кёнигсбергский замок, вид с юга …   Википедия

  • Кёнигсбергский замок — Замок Замок Кёнигсберг нем. Königsberger Schloss Кёнигсбергский замок, вид с юга …   Википедия

  • Friedrich Wilhelm I. (Preußen) — Friedrich Wilhelm I. von Preußen (Gemälde von Antoine Pesne, um 1733) Friedrich Wilhelm I., König in Preußen und Markgraf von Brandenburg, Erzkämmerer und Kurfürst des Heiligen Römischen Reiches (* 14. August 1688 in Berlin; † …   Deutsch Wikipedia

  • Joachim Ludwig Schultheiß von Unfriedt — (* 1678; † 10. Juni 1753 in Königsberg (Preußen)) war ein Architekt und Baumeister im Herzogtum Preußen (dem späteren Ostpreußen) und Königsberg. Am 9. Januar 1702 erfolgte die Bestallung zum Königlich Preußischen Ingenieur und Baumeister in… …   Deutsch Wikipedia

  • Замок Кёнигсберг — У этого термина существуют и другие значения, см. Кёнигсберг (значения). Замок Замок Кёнигсберг нем. Königsberger Schloss …   Википедия

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”