Baskervilla

Baskervilla
Baskervilla
Baskervilla colombiana

Baskervilla colombiana

Systematik
Ordnung: Spargelartige (Asparagales)
Familie: Orchideen (Orchidaceae)
Unterfamilie: Orchidoideae
Tribus: Cranichideae
Untertribus: Cranichidinae
Gattung: Baskervilla
Wissenschaftlicher Name
Baskervilla
Lindl.

Baskervilla ist eine Gattung aus der Familie der Orchideen (Orchidaceae). Sie besteht aus etwa zehn Arten krautiger Pflanzen, die in Süd- und Mittelamerika beheimatet sind.

Inhaltsverzeichnis

Beschreibung

Die Arten der Gattung Baskervilla sind terrestrische, krautige Pflanzen. Das Rhizom ist eher kurz und aufsteigend. Die fleischigen, behaarten Wurzeln wachsen horizontal. Mehrere Blätter sind zu einer Rosette angeordnet. Sie sind gestielt und oval bis lanzettlich geformt. Der endständige, traubige Blütenstand steht aufrecht, er ist in Abständen mit Hochblättern besetzt. Die zahlreichen kleinen Blüten stehen dicht beieinander oder locker, sie sind nicht resupiniert. Der zylindrische Fruchtknoten ist nicht gestielt. Die Sepalen sind frei und ausgebreitet, die seitlichen sind an der Basis asymmetrisch. Die Petalen sind an ihrer Basis abrupt verschmälert (genagelt), der schmale Teil ist dorsal mit der Säule verwachsen, der breite, vordere Teil ist ausgebreitet bis zurückgeschlagen. Die Lippe ist am Grund mit der Säule verwachsen, dort ist sie mehr oder weniger schüssel- bis sackartig erweitert und mit einem Paar Lamellen am Punkt des Verwachsens versehen. Die Lamellen bilden so einen röhrigen Eingang zum Nektarium. Die Säule ist keulenförmig, ohne Fuß. Sie trägt am Ende die horizontal liegende Narbe, diese ist oval geformt und von einem wulstigen Rand umgeben. Das Trenngewebe zwischen Narbe und Staubblatt (Rostellum) ist deutlich ausgebildet. Das länglich-ovale Staubblatt sitzt dorsal am Ende der Säule, mit der es über ein kurzes, dickes Konnektiv verbunden ist. In zwei Kammern enthält es insgesamt vier Pollinien. Diese sind ungleich groß und etwa birnenförmig. Die langen Stiele aus umgebildeter Pollenmasse (Caudicel) hängen über ein kurzes, dreieckiges Verbindungsglied aus Säulengewebe (Hamulus) an der kleinen Klebscheibe (Viscidium).

Vorkommen

Baskervilla kommt in höheren Lagen von Nicaragua, Costa Rica und Panama vor, weiter südwärts entlang der Anden von Venezuela bis Peru. Baskervilla paranaensis hat ein Verbreitungsgebiet im Süden Brasiliens. Die Arten kommen in Höhenlagen von 1000 bis 3300 Meter vor. Sie besiedeln Nebelwälder.

Systematik und botanische Geschichte

Die Gattung Baskervilla wurde 1840 von Lindley mit der Typusart Baskervilla assurgens aufgestellt. Sie ist nach Thomas Baskerville benannt, einem englischen Arzt und Botaniker.

Baskervilla wird innerhalb der Tribus Cranichideae in die Subtribus Cranichidinae eingeordnet. Es sind zehn Arten bekannt:[1]

  • Baskervilla assurgens Lindl.
  • Baskervilla auriculata Garay
    • Baskervilla auriculata var. auriculata
    • Baskervilla auriculata var. yungasensis T.Hashim.
  • Baskervilla boliviana T.Hashim.
  • Baskervilla colombiana Garay
  • Baskervilla leptantha Dressler
  • Baskervilla machupicchuensis Nauray & Christenson
  • Baskervilla paranaensis (Kraenzl.) Schltr.
  • Baskervilla pastasae Garay
  • Baskervilla stenopetala Dressler
  • Baskervilla venezuelana Garay & Dunst.

Einzelnachweise

  1. World Checklist of Baskervilla. In: The Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew.

Siehe auch

Literatur

  • Leslie A. Garay: 225 (1). Orchidaceae (Cypripedioideae, Orchidoideae and Neottioideae). In: Gunnar Harling, Benkt Sparre (Hrsg.): Flora of Ecuador. Bd 9, Stockholm 1978, S. 208. ISSN 0347-8742
  • Alec M. Pridgeon, Phillip Cribb, Mark W. Chase, Finn Rasmussen (Hrsg.): Genera Orchidacearum. Orchidoideae (Part 2). Vanilloideae. Bd 3/2, Oxford University Press, New York/Oxford 2003, S. 29–31. ISBN 0-19-850711-9

Weblinks

 Commons: Baskervilla – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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