Unterspannbahn

Unterspannbahn

Eine Unterspannbahn ist ein flächiges Bauteil, das bei Steildächern unterhalb einer wasserableitenden Dachdeckung angeordnet wird. Sie dient dazu, Flugschnee oder Regen, der vom Wind unter die Eindeckung geblasen wird, nach unten abzuleiten. Im Gegensatz zur Unterdeckbahn, welche auf einer dimensionsstabilen Unterlage aufliegt, wird sie frei zwischen den Sparren gespannt. Eine Unterspannung muss beidseitig hinterlüftet werden (primäre Lüftungsebene).

Diffusionsoffenheit spielt bei Unterspannungen zunächst keine Rolle (typischer Sd-Wert: 3m).

Eine Dämmung zwischen den Sparren muss durchgehend wenigstens 2cm Abstand zur Unterspannbahn halten, um einen Abtransport der von Innen nach Außen wandernden Luftfeuchtigkeit durch einen Luftstrom unterhalb der Bahn von der Traufe bis zum First zu gewährleisten.

Wird allerdings eine Dämmschicht bis dicht an die Bahn eingebaut (z.B. eine nachträglich eingeblasene Zellulosedämmung), spricht man von einer Unterdeckung, wobei die Bahn in diesem Fall diffusionsoffen sein muss (typischer Sd-Wert: 0,02m).

Heute werden klassische Unterspannbahnen meist nur noch bei unausgebauten Dachgeschossen eingesetzt.

Die Bahn sollte leicht durchhängen, um das anfallende Wasser von der Konterlattung weg- und nach unten abzuführen. Die Bahnen sollten jeweils die darunterliegende Bahn um 10 bis 20 cm überlappen. Die Stöße und Nähte können verklebt werden, dadurch wird die Unterspannung zur geschlossenen Deckunterlage hinsichtlich der Sicherung gegen Windkräfte. Bei der Ausführung sollten die jeweiligen Produktbeschreibungen und Herstellerangaben berücksichtigt werden.

Nach dem Produktdatenblatt für Unterspannbahnen (USB) des Zentralverbandes des Deutschen Dachdeckerhandwerks (ZVDH) sollten bei zu Wohnzwecken ausgebauten und wärmegedämmten Dachräumen Behelfsdeckungen vorgesehen werden. Eine Unterspannbahn gilt als Behelfsdeckung, wenn alle Anschlüsse gegen Hinterlaufen gesichert und Nageldichtungsbänder unter der Konterlattung verwendet werden.


Spannbahnen aller Art, die im klassischen Schrägdach eingesetzt werden, werden auch Steildachbahnen genannt.

Eine Sonderform sind Schalungsbahnen. Hierbei handelt es sich im allgemeinen um Unterdeckbahnen, welche zur Verlegung auf einer Schalungsebene (meist eine durchgehende Bretterschicht) gedacht sind.

Fassadenbahnen werden an senkrechten Flächen eingesetzt.

Siehe auch

  • Unterdach - wasserdichte oder regensichere Dachkonstruktion mittels Dachbahnen.
  • Unterdeckung - Dachkonstruktion mittels Unterdeckplatten oder Unterdeckbahnen.

Literatur

  • Zentralverband des Deutschen Dachdeckerhandwerks e.V.; Fachverband Dach-, Wand- und Abdichtungstechnik - e.V.: Merkblatt für Unterdächer, Unterdeckungen und Unterspannungen
  • Zentralverband des Deutschen Dachdeckerhandwerks e.V. (Hrsg.): Deutsches Dachdeckerhandwerk - Regeln für Dachdeckungen Verlagsgesellschaft Rudolf Müller GmbH & Co. KG, Köln 2005; ISBN 3-481-02033-3

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