- Untersteinbach (Pfedelbach)
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Untersteinbach Gemeinde PfedelbachKoordinaten: 49° 8′ N, 9° 34′ O49.1413888888899.5702777777778268Koordinaten: 49° 8′ 29″ N, 9° 34′ 13″ O Höhe: 268 m ü. NN Fläche: 11 km² Einwohner: 1.420 (31. Dez. 2010) Postleitzahl: 74629 Vorwahl: 07949 Die Lage von Untersteinbach in Pfedelbach
Untersteinbach ist seit dem 1. Januar 1972 ein Ortsteil der Gemeinde Pfedelbach.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Geografische Lage
Untersteinbach liegt 6 km südöstlich von Pfedelbach und ist staatlich anerkannter Erholungsort. Untersteinbach selbst, Bühl, Ohnholz, Floßholz, Schuppach, Heimaten, Kohlhof, Simonsberg und Mittelsteinbach bilden die im hinteren Ohrntal gelegene Ortschaft.
Geschichte
Es ist anzunehmen, dass Untersteinbach während der Rodungszeit des 11. oder 12. Jahrhunderts entstand. Erstmals findet es urkundliche Erwähnung im Jahre 1266 als Steinbach apud Oren. 1680 wurde das erste Schulhaus eingeweiht. Die höchstbesteuerten Gemeindemitglieder nahmen im Krisenjahr 1853 die Kinder aus sehr armen Familien in Kost, um den Kinderbettel abzustellen. Es wird berichtet, dass die Armut bei einigen Familien so groß war, dass die Kinder keine Schuhe im Winter besaßen und es ihnen an der allernotwendigsten Kleidung fehlte. 1889 wurde die erste Kleinkinderschule eingerichtet. Im Jahr 1935 konnte das Freibad eingeweiht werden. Seit 1967 besteht nur noch eine Grundschule. Die Hauptschüler besuchen seitdem die Creutzfelderschule in Pfedelbach. 1973 konnte der Kindergarten eingeweiht werden. Oberhalb der Sportanlagen und des Freibades befindet sich das Freizeitgelände des Sportkreises Ludwigsburg. Untersteinbach beheimatet ein AOK-Bildungszentrum und ist ein staatlich anerkannter Erholungsort.
Kinderfest
Im Jahr 1830 fand das erste Kinderfest statt. Im Jahr 1912 wurde beschlossen, keine alkoholische Getränke mehr für Kinder auszuschenken. Seit 1981 wird das Kinderfest im zweijährigen Rhythmus in den ungeraden Jahren mit einem Festumzug gefeiert. Vom Ursprung her ist das Kinderfest ein kirchliches Fest. Die ganze Kirchengemeinde mit Harsberg, Gleichen, Obersteinbach und Büchelberg beteiligte sich an dem Fest. Als in diesen Ortschaften die Schulen aufgelöst wurden, wurde es immer schwerer, dort die Bürger zur Mithilfe zu gewinnen. Nur Harsberg und Gleichen feiern bis zum heutigen Tag mit.
Wappen
Das ehemalige Gemeindewappen von Untersteinbach zeigt in Schwarz einen auffliegenden silbernen Schwan. Die Wappendeutung lautet so: "Der auffliegende Schwan ist das Wappen der Herren von Krautheim, denen der Ort im 13. Jahrhundert gehörte. Die Farben Weiß und Schwarz sind die umgekehrten Farben des Hauses Hohenlohe, das später Besitzer des Ortes war". Das Schwan-Wappen wurde am 2. April 1957 durch das Innenministerium (Nr. IV, 31/27, Untersteinbach 1) verliehen. Bevor der Schwan zum Wappenvogel von Untersteinbach wurde, gab es für ihn nicht nur Zustimmung. "Hat nichts mit irgendwelcher Tradition zu tun," hieß es von kompetenter Seite. Schon 1936 hatte sich Untersteinbach bemüht, ein Wappen zu bekommen. Es wurden sogenannte Faustskizzen vorgelegt. Eine davon zeigt ein schräges Wellenband und einen Leoparden. Ein anderer Wappenvorschlag sah so aus: Über einem gewellten blauen Schildfuß eine aus Steinen zusammengesetzte, mit drei Zinnen versehene weiße Mauer in rotem Feld. Aber: "Eine Entscheidung auf Vorschlag der Archivdirektion wurde damals wohl nicht getroffen", ist in Stuttgart vermerkt.[1]
Ortschaftsrat
Die Ortschaft Untersteinbach verfügt über einen Ortschaftsrat mit insgesamt neun Mitgliedern. Ortsvorsteher ist Manfred Metzger.[2]
Bauwerke
Die Ortsmitte ist bestimmt durch kleine Anwesen mit zum Teil gestelzten Seldnerhäuschen. Kleine bäuerliche Höfe und Seldnerhäuschen schließen sich an. Im Mittelalter war die Kirche Untersteinbach Filial der Stiftskirche Öhringen. Evangelische Kirche Zu unseren Lieben Frau, 1368 erstmals erwähnt, die aber nur den Rechtsstatus einer Kapelle besaß. Der heutige Kirchenbau wurde 1623 bis 1625 errichtet. Einschiffiger, flachgedeckter Bau mit quadratischem Turmchor, romanische Baureste. Der Herrenkeller (unter der Turn- und Festhalle) ist von 1623. 1887/1888 wurde ein neues Schulhaus gebaut, in dem heute noch die Grundschule untergebracht ist. In den Jahren 1954 und 1955 wurde das ehemalige Bandhaus zu einer Turn- und Festhalle umgebaut. 2010 wurde die neugebaute Sporthalle Steinbacher Tal eingeweiht.
Museen
- Heimatmuseum in Untersteinbach im ehemaligen Rathaus.
Sport und Freizeit
- Öffentliches Freibad seit 1935
- Campingplatz
- Sportanlage mit Sportplatz, Laufbahn und Kleinspielfeld
- Tennisplätze
- Minigolfplatz
- Beachvolleyball-Spielfeld
- Kneipp Anlage
- Turn- und Festhalle
- TSV Untersteinbach
- Zeltlager Untersteinbach
Wirtschaft und Infrastruktur
In Untersteinbach sind die Einrichtungen zur Deckung des täglichen Bedarfs noch vorhanden. Ein Lebensmittelmarkt, Metzgerei, Gaststätten sowie Handwerksbetriebe, Kindergarten und Grundschule sowie eine Außenstelle der Pfedelbacher Verwaltung sind anzutreffen. Obst- und Weinbau bilden den landwirtschaftlichen Schwerpunkt.
Pflege und Bildung
Aufgrund der räumlichen Lage und der Anerkennung als Erholungsort sind in Untersteinbach mehrere Einrichtungen der Bildung und Pflege angesiedelt. Neben den Alten- und Pflegeheimen besteht seit 1976 das Haus Schönblick, eine gemeinnützige Einrichtung für Menschen, die chronisch psychisch krank sind. Die Anlage wurde 2006 um eine gerontopsychiatrische Abteilung erweitert.
Im Jahre 1972 wurde das Schulungszentrum des AOK-Landesverbandes Baden-Württemberg seiner Bestimmung übergeben. Jährlich werden über 750 Aus- und Fortzubildende in mehreren Lehrgangsabschnitten von vier haupt- und über 100 nebenamtlichen Lehrkräften für die Praxis anforderungsgerecht qualifiziert. Mit dem Schulungszentrum werden darüber hinaus über 800 Beschäftigte der Ortskrankenkassen weitergebildet. Delegationen aus den anderen Bundesländern, aber auch aus Afrika und Asien sowie von Übersee waren schon zu Gast, um sich über die Gesundheitspolitik, die soziale Sicherung in der Bundesrepublik und die Bildungseinrichtung zu informieren. Der gesamte Bedarf der Einrichtung führt zu über 30.000 jährlichen Übernachtungen, von denen etwa ein Drittel von Gasthöfen und privaten Zimmervermietern übernommen werden.[3]
Verkehr
Untersteinbach liegt an der Landesstraße 1049 von Öhringen nach Mainhardt und ist über den Nahverkehr Hohenlohe an die Stadtbahn angeschlossen.
Literatur und Einzelnachweise
- Pfedelbach 1037–1987. Aus Geschichte und Gegenwart. Hrsg. von der Gemeinde Pfedelbach. Thorbecke, Sigmaringen 1987, ISBN 3-921429-30-7, ISBN 3-7995-7630-4 (Forschungen aus Württembergisch-Franken, 30)
- ↑ Hartmut Müller: Ein Schwan fliegt auf. In: Hohenloher Zeitung. 17. August 2011 (bei stimme.de, abgerufen am 17. August 2011).
- ↑ Bürgerinfo der Gemeinde Pfedelbach 6. Auflage/2007
- ↑ Website (abgerufen am 3. Mai 2008)
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