Urnerboden

Urnerboden
Urnerboden
Wappen von Urnerboden
Basisdaten
Staat: Schweiz
Kanton: Uri
Bezirk: (Der Kanton Uri kennt keine Bezirke.)w
Gemeinde: Spiringeni2
Postleitzahl: 8751
Koordinaten: (711382 / 193504)46.8833298.9000021372Koordinaten: 46° 53′ 0″ N, 8° 54′ 0″ O; CH1903: (711382 / 193504)
Höhe: 1'372 m ü. M.
Einwohner: 40 (2003)
Website: www.urnerboden.ch
Karte
Karte von Urnerboden
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Der Urnerboden (auch «Boden» oder «Ennetmärcht» genannt) ist die grösste Alp der Schweiz und gleichzeitig eine ganzjährig bewohnte kleine Siedlung.

Inhaltsverzeichnis

Lage und Zugehörigkeit

Der Urnerboden ist ein 8 Kilometer langes, von knapp 3000 Meter hohen Bergen eingekeiltes Hochtal östlich des Klausenpasses. Er gehört zum Kanton Uri, obwohl er geografisch jenseits der Wasserscheide auf der Glarner Seite liegt. Politisch ist er eine Exklave der Gemeinde Spiringen.

Verkehrsanbindung

Der Urnerboden im Juni
Urnerboden von der Klausenpassstrasse aus

Über die Hauptstrasse 17 ist der Urnerboden nur in den kurzen Sommermonaten von Uri her erreichbar, und zwar über die 1900 eröffnete Klausenpassstrasse. Während des Winters ist der Klausenpass (1'948 m ü. M.) nicht befahrbar. Dann ist der Urnerboden nur von Glarus her zu erreichen, falls nicht Lawinen auch diesen Weg unpassierbar gemacht haben.

Geschichte

1315 wurde die Grenze zwischen Glarus und Uri genau abgesteckt. Damit nahmen jahrelange Streitigkeiten ein Ende, und die Ennetmärch (ennet = schweiz. für jenseits, March = schweiz. für Flurgrenze) gehörte fortan unbestritten den Urnern. Der Aufenthalt während des Winters war auf dem Urnerboden bis 1877 gesetzlich verboten. Heute bleiben rund 30 Familien während des Winters auf der Alp. 1899 erhielt das kleine Dorf eine eigene Schule, 1902 wurde sie eine ständige Kaplanei, die ab 1913 ihre Toten auf dem eigenen Friedhof begraben durfte. 1915 schliesslich erhielt der Urnerboden eine eigene Kirche. 1935 lebten 250 Personen auf dem Urnerboden, 2003 waren es noch rund 40. Schule und Post wurden geschlossen.

Der Dichter Otto Ernst erzählt in seinem Gedicht "Der Grenzlauf" eine (hypothetische) Geschichte vom Streit zwischen Uri und Glarus um den Urnerboden.[1][2]

Wirtschaft

Die Bewohner des Urnerbodens leben überwiegend von der Alp- und Landwirtschaft. Bis zu 1200 Kühe und 700 Rinder werden im Hochtal gesömmert. Aber auch der Tourismus ist eine wichtige Einnahmequelle, denn im Sommer wird die Alp sehr rege besucht. Seit der Passstrassen-Eröffnung ist die Hochalp auch für den Tourismus erschlossen.

Ausflüge, Sport und Kultur

Der Urnerboden ist der ideale Ausgangspunkt für Bergbesteigungen, Kletterei und Skitouren. Im Winter wird er zum Langlaufen genutzt. Ausserdem ist der Urnerboden im Winter ein beliebtes Eiskletterziel. Jeden zweiten Sommer lockt der «Urnerbodenschwinget» und jeden Herbst die «Verenenchilbi» zahlreiche Urner und Touristen auf den "Urnerboden". Zudem bietet der Urnerboden auch für Gleitschirmfans ein ideales Fluggebiet.

Seit 2002 führt eine neue kleine Seilbahn für sechs Personen vom Urnerboden auf den 2'036 m ü. M. hohen Fisetenpass. Dieser ist Ausgangspunkt für zahlreiche Wanderungen und Bergtouren, z. B. auf den Gemsfairenstock, den Clariden, zum Klausenpass oder zur Claridenhütte.

Weblinks

 Commons: Urnerboden – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. de.wikisource.org: Der Grenzlauf – Wikisource, Zugriff am 21. Mai 2010
  2. ub.uni-bielefeld.de: UB Bielefeld: Otto Ernst: Siebizig Gedichte (Digitale Rekonstruktion), Zugriff am 21. Mai 2010

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