- Usedom (Adelsgeschlecht)
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Usedom ist der Name eines alten pommerschen Adelsgeschlechts mit gleichnamigem Stammsitz auf der Insel Usedom.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Im Jahr 1249 wurde Milusko de Vznam und von 1249 bis 1261 ein Ritter Venzycus de Vznam erstmals urkundlich erwähnt. Venzycus von Uznam (Usedom) ist nach Gustav Kratz wahrscheinlich der Stammvater der Familie, die vom 14. bis zum 20. Jahrhundert auf Gut Zirmoisel auf der Insel Rügen ansässig war. Zum Gut der Familie gehörten die Orte Bubkevitz, Helle, Udars und Kartzitz. In Kartzitz, das längere Zeit als Stammsitz diente, ließ Ernst Joachim Moritz von Usedom zwischen 1760 und 1780 mit Schloss Kartzitz ein barockes Herrenhaus mit Park errichten.[1] Mitte des 18. Jahrhunderts wurde das Gut Karnitz erworben.[2]
Der Diplomat Guido von Usedom wurde am 19. Dezember 1862 in den Grafenstand erhoben. Seine einzige Tochter und Erbin, Hildegard von Usedom, blieb unverheiratet und hielt sich zumeist am Hofe König Ludwigs II von Bayern auf. Sie führte einen so aufwendigen Lebensstil, dass sie 1890 das Gut Kartzitz verkaufen musste, Karnitz einige Jahre später. Sie starb wohl im Jahre 1924 in einem katholischen Stift im Wien.[3]
Wappen
Das Stammwappen zeigt in Silber drei (2:1) aufrecht gestellte, rote Haken (oder Widderhörner). Auf dem bekrönten Helm sind drei silber-rot-silberne Straußenfedern zwischen zwei, mit der Krümmung nach außen gekehrten, roten Haken (Widderhörnern). Die Helmdecken sind rot-silbern.
Personen
- Detlev von Usedom (1726–1792), preußischer Generalleutnant
- Eckard von Usedom (1580–1646), deutscher Jurist, Hofgerichtspräsident, Landvoigt von Rügen (1632-1642)
- Ewald von Usedom (1881–1973), deutscher Generalmajor
- Friedrich von Usedom (1770–1824), preußischer Generalmajor
- Guido von Usedom (Diplomat) (1805–1884), preußischer Jurist und Diplomat
- Guido von Usedom (Admiral) (1854–1925), Admiral der Kaiserlichen Marine
- Hildegard von Usedom (1852–1924)
- Horst von Usedom (1906–1970), deutscher Oberst (Ritterkreuz), Sohn von Ewald von Usedom
- Johannes von Usedom (* 1521), Professor der Rechte
Literatur
- Otto Hupp: Münchener Kalender 1921. Buch u. Kunstdruckerei AG, München / Regensburg 1921.
- Ernst Heinrich Kneschke: Neues allgemeines deutsches Adels-Lexicon. Bd. 9, Degener, 1870.
- Gustav Kratz: Die Städte der Provinz Pommern. Abriß ihrer Geschichte, zumeist nach Urkunden. A. Bath, Berlin 1865, S. 535.
- Hubertus Neuschäffer: Vorpommerns Schlösser und Herrenhäuser. Husum Druck- und Verlagsgesellschaft, 1993, ISBN 3-88042-636-8.
- Helmut Sieber: Schlösser und Herrensitze in Pommern. 3. Auflage. Verlag Weidlich, Frankfurt am Main 1978, ISBN 3-8035-8012-9, S. 35-37.
- Genealogisches Handbuch des Adels, Adelslexikon Band XV, Band 134 der Gesamtreihe, C. A. Starke Verlag, Limburg (Lahn) 2004, ISSN 0435-2408
Siehe auch
- Liste deutscher Adelsgeschlechter N - Z
Einzelnachweise
- ↑ Neuschäffer: Vorpommerns Schlösser und Herrenhäuser. Husum Druck- und Verlagsgesellschaft, 1993, S. 94–95
- ↑ Neuschäffer: Vorpommerns Schlösser und Herrenhäuser. Husum Druck- und Verlagsgesellschaft, 1993, S. 90–91
- ↑ Sieber: Schlösser und Herrensitze in Pommern. 3. Auflage. Verlag Weidlich, Frankfurt am Main 1978, S. 36
Kategorie:- Pommersches Adelsgeschlecht
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