Utaibi

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Dschuhaiman al-Utaibi (arabischجهيمان العتيبي‎, DMG Ǧuhaymān al-ʿUtaibī) (* zwischen 1935 und 1940 in Qasim; † 8. Januar 1980); bekannt als Drahtzieher des Überfalls auf die große Moschee in Mekka im November 1979.

Leben

In der zentralarabischen Provinz Qasim als Sohn einer Beduinenfamilie geboren, diente er ab 1955 in der Saudi-Arabischen Nationalgarde. 1973 beendet er seinen Dienst und besucht die Scharia-Fakultät der Islamischen Universität Medina, wo er auch Vorlesungen des Scheich Ibn Baz hört. In dieser Zeit verfasst er Schriften wie etwa das Gesetz von Loyalität und Unterwerfung: Korrupte Regierung oder Saba Resail (Sieben Briefe), die später in Kuwait gedruckt und als Flugblätter in Saudi-Arabien verteilt werden. Seine Studien der Theologie drehen sich insbesondere um das Ende der Welt und er kann viele Anhänger für seine revolutionären Ideen gewinnen.

1974 zerstreitet er sich mit Ibn Baz und kehrt mit einigen seiner Anhänger nach Qasim bzw. Nadschd zurück. Dort verbringt er 2 Jahre mit dem Aufbau der Ichwan, einer militanten Gruppe.

1976 zieht es die Gruppe nach Riad, wo sie den Saudischen Sicherheitskräften bei einer Demonstration gegen die Monarchie auffallen und verhaftet werden. Nach einer Befragung durch Scheich Ibn Baz werden sie jedoch auf freien Fuß gesetzt.

Dschuhaiman al-Utaibi war sowohl mit der Tochter des Prinzen Sadschir al-Mohaya, als auch mit der Schwester von Muhammad ibn Abdullah al-Qahtani verheiratet.

Überfall auf die große Moschee

Am Morgen des 20. November 1979 stürmte eine bis zu 500 Köpfe zählende Gruppe schwer bewaffneter radikaler Muslime aus verschiedenen arabischen Ländern unter Führung von al-Utaibi die Große Moschee und nahm tausende versammelte Gläubige als Geiseln. Es handelte sich um den letzten Tag des Pilgermonats und den Vortag des Neujahrstags des Jahres 1400 nach muslimischer Zeitrechnung. Die von eschatologischen Vorstellungen angetriebenen Aufständischen erklärten, dass das Ende der Welt bevorstehe und riefen zur Übernahme islamischer Rechtsordnungen in allen muslimischen Ländern, zum Sturz des saudischen Königshauses und zum Bruch der diplomatischen Beziehungen mit westlichen Ländern auf.

Die meisten Geiseln wurden bald freigelassen, aber ein Teil blieb in den Händen der Aufständischen. Erst nachdem die saudische Regierung eine Fatwa der obersten Theologen erwirkt hatte, welche die Anwendung von Gewalt in der heiligen Stadt erlaubte, und nach langwierigen und verlustreichen Kämpfen in dem labyrinthischen Gebäude gelang es nach mehr als zweiwöchiger Besetzung, die überlebenden Aufständischen zur Aufgabe zu bringen. Eine unbekannte, aber hohe Zahl von Geiselnehmern, Geiseln und Sicherheitskräften kam in dieser Zeit ums Leben. 63 Aufständische, darunter al-Utaibi, wurden am 8. Januar 1980 in einer Massenexekution in verschiedenen Städten Saudi-Arabiens hingerichtet.

Literatur

  • Florian Peil, Es begann in Mekka. Artikel in der Die Zeit, Ausgabe 7 vom 9. Februar 2006. Seite 90.

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