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Das Victoria and Albert Museum (oftmals abgekürzt V&A), im Jahr 1852 unter der Bezeichnung "South-Kensington-Museum" gegründet, liegt an der Cromwell Road in Kensington, West London und beherbergt die größte Sammlung von Kunstgewerbe und Design der Welt.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Das Victoria & Albert Museum nahm als eine Sammlung von Gipsabgüssen, Gravuren und ein paar Exponaten der Weltausstellung seinen Anfang. Zusammen mit dem Kunstmäzen Henry Cole schuf Prinz Albert, der Gemahl Queen Victorias, dann ein Konzept für ein Museum, das die „Anwendung der Kunst im Handwerk“ zeigen sollte – als Vorbild für die britische Bevölkerung. Cole, dem ersten Direktor, schwebte ein Museum zu Design und Kunsthandwerk in einem kommerziellen Kontext vor, nicht Kunsthandwerk um des Kunsthandwerks willen. Diese Philosophie wird bis heute vertreten. Das bescheidene Museum mit den hochfliegenden Ideen war zuerst in ein paar Holzhütten untergebracht, dann in den sogenannten Brompton Boilers. Es wurde schnell größer. Studienobjekte für die Studenten wurden zusammengetragen, Schenkungen trafen ein: britische Malerei von Sheepshanks, die Sammlung Bandinel mit Porzellan und Keramik, die Sammlung Gherardini mit Modellen und Skulpturen. Mehrere Räume wurden Stück für Stück angebaut, so dass der zentrale viereckige Hof samt Osthöfen entstand; die Galerien von Aston Webb wurden von 1899 bis 1909 an der Vorderfront ergänzt. Dennoch mussten später ganze Abteilungen ausziehen, um als Zweigstellen des Victoria & Albert Museum oder unabhängige Museen anderswo zu eröffnen: das Science Museum etwa, das Bethnal Green Museum of Childhood und das Theatre Museum. Im 20. Jahrhundert expandierte das Museum dann in den angrenzenden Henry Cole Wing. Geplant war zunächst ein aufsehenerregender neuer Flügel, "The Spiral", nach Entwürfen von Daniel Libeskind. Der Neubau wurde in der Öffentlichkeit kontrovers diskutiert, da vielfach die Ansicht vertreten wurde, er füge sich nur unzureichend in den historischen Baukomplex ein. Für Unverständnis sorgten auch die immensen Baukosten in Höhe von 70 Mio Pfund, die größtenteils aus Mitteln der Staatlichen Lotterie bestritten werden sollten. Dennoch wurde 2001 mit den Vorbereitungen zur Bauausführung begonnen. 2004 stellte sich heraus, dass der Heritage Lottery Fund die erwarteten Gelder anderweitig zu verwenden gedachte. Da die Museumsleitung keine Möglichkeit sah, die Baukosten aus eigener Kraft aufzubringen, beschloss man schließlich, das Projekt aufzugeben.
Sammlungen
Die Exponate reichen von frühchristlichen Devotionalien über Doc-Marten-Stiefel und Gemälden von John Constable bis hin zu mystischer Kunst aus Südostasien. Darüber hinaus birgt das V&A Museum sehenswerte Plastiken, Aquarelle, Schmuck und Musikinstrumente.
Einer der eindrucksvollsten Teile des Museums sind die Abgusshöfe, die aus zwei großen zweistöckigen Räumen bestehen. Sie beherbergen hunderte Gipsabdrücke von Skulpturen, Friesen und Grabmälern. Der eine Saal wird dominiert von einer originalgroßen Nachbildung der Trajanssäule, die in zwei Teilen gezeigt wird. Der andere zeigt Nachbildungen verschiedener Werke der italienischen Renaissance einschließlich des David von Michelangelo. Frühere Interpretationen des David von Donatello und Verrocchio, sind ebenfalls ausgestellt. Ein Kuriosum ist das Große Bett von Ware.
Das V&A beherbergt auch die nationale Skulpturensammlung mit Berninis Neptun. und Tritonbrunnen and Canova's Drei Grazien.
Das Gebäude ist im Victorian und Edwardian Stil gebaut und zeigt in 145 Räumen auf 45.000 m² eine Sammlung von 4 Millionen Objekten.
Der Eintritt zur ständigen Ausstellung ist frei, für größere Sonderausstellungen wird Eintritt verlangt.
Angeschlossene Sammlungen
Das Museum verwaltet auch das Museum of Childhood in Bethnal Green; und das Theatre Museum in Covent Garden. Früher wurde auch Apsley House vom V&A betreut.
Umgebung und Verkehrsanbindung
In der Nähe des Museums befinden sich das Natural History Museum und das Science Museum. Die nächstgelegene Station der London Underground ist South Kensington, die durch einen Fußgängertunnel direkt mit dem Kellergeschoss des Museums verbunden ist.
Weblinks
- Offizielle Homepage des Museum (englisch)
- Website mit Bildern der Spirale
- BBC story on axing of Spiral extension
51.496666666667-0.17194444444445Koordinaten: 51° 29′ 48″ N, 0° 10′ 19″ W
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