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Interton VC4000 Hersteller Interton Typ Stationäre Spielkonsole Generation 2. Generation (8-Bit) Veröffentlichung 1978 Hauptprozessor Signetics 2650A Grafikprozessor Signetics 2636 Programmable Video Interface (PVI) Speichermedien Module Controller 2 Ports Die Interton VC4000 war die erste und bisher einzige Spielkonsole, die komplett in der Bundesrepublik Deutschland gebaut wurde. Aufgrund eines guten Preis-Leistungs-Verhältnisses (avancierte Controller mit stufenlos arbeitenden analogen Joysticks, zwei Feuerknöpfen und zusätzlichen zwölf Funktionstasten, dabei günstiger als etwa der Hauptkonkurrent Atari 2600) konnte sich die Konsole vor allem auf dem deutschen Markt einige Jahre behaupten, bis Grafik und Sound von Produkten anderer Hersteller deutlich übertroffen wurden.
Inhaltsverzeichnis
Interton VC4000 (Video Computer)
Das Interton VC4000 benutzt den Prozessor 2650A von Signetics (später Philips). Die mit dem Grundig Superplay Computer 4000 baugleiche Konsole wurde von 1974 bis ca. 1982 gebaut, der Verkaufsstart war jedoch erst 1978 mit einem Preis von damals rund 500 DM. Anders als bei anderen Konsolen, die zu dieser Zeit auf dem Markt waren, gab es eine Vielzahl von Spielen, alle aus eigener Produktion. Insgesamt 37 verschiedene Titel konnten für je 40 bis 50 DM erworben werden. Die Nummerierung der Spiele geht zwar von Nr. 1 ('AUTORENNEN') bis Nr. 40 ('SUPER-SPACE'), die bereits angekündigten Titel 34, 35 und 39 sind aber nie erschienen. Die Steuerung erfolgte über zwei Gamepads. Diese Pads mit Kabel hatten neben einem analogen Joystick 14 weitere Tasten. Die Spiele enthielten hierfür teilweise Papp-Schablonen ('Lochmasken'), die aus der Papp-Schachtel herausgetrennt werden mussten. Diese wurden dann auf das Tastenfeld gelegt. Die Mehrzahl der Spiele nutzte jedoch nur wenige der vorhandenen Tasten. Obwohl die etwa zeitgleich produzierte Konsole Atari 2600 bessere Grafik- und Soundfähigkeiten aufwies, koexistierten beide Systeme einige Jahre auf dem deutschen Markt. Es gab zahlreiche Konsolen auf dem europäischen Markt, die auf derselben Technik beruhten, die aber oft schlechter verarbeitet waren und für welche die identischen Spiele auf von der Bauform her abweichenden und damit mechanisch inkompatiblen Modulen erschienen.
Das Unternehmen stellt heute wieder Hörgeräte her.
Technische Daten
- CPU: Signetics 2650A mit 0,887 MHz. Die 'krumme' Frequenz resultiert daraus, dass der Prozessor-Takt aus dem Video-Takt abgeleitet wurde.
- RAM: 37 Bytes, die im Videoprozessor enthalten waren. Einige Spiele enthielten noch zusätzliches RAM im Modul selbst, z.B. Schach und Dame, um die Spielzüge abspeichern und wieder aufrufen zu können.
- Video: Signetics 2636 Programmable Video Interface (PVI). Hiermit konnte ein einfarbiges Bild aus 128 × 200 Pixel dargestellt werden. Die Pixel konnten aber nicht individuell gesetzt oder gelöscht werden. Vielmehr konnte nur für Gruppen von Zeilen und Spalten unterschiedliche Breiten angegeben werden, was das Hintergrundbild immer etwas 'klotzig' erscheinen ließ. Zusätzlich konnten 4 verschiedene einfarbige Sprites in 4 verschiedenen Größen angezeigt werden. Diese Sprites konnten sich auch außerhalb des Hintergrundbilds bewegen und den (sichtbaren) Bildschirm sogar verlassen. Außerdem konnten zu jedem Sprite auch mehrfach Duplikate angezeigt werden. In Verbindung mit geschickter Interrupt-Programmierung konnten so sehr viele bewegte Objekte gleichzeitig dargestellt werden. Die Farben des Hintergrundbildes und der Sprites konnte individuell aus 8 Farben gewählt werden. Hinzu kam noch die 4-stellige Punkteanzeige.
- Audio: 1 einfacher Tonkanal (auch im Videoprozessor enthalten), der aber nicht modulierbar war und ein separates Modul für 3 Geräusche (Peng, Boom, Rausch).
- Eingabe: 2 mit der Konsole verkabelte Controller mit analogem Joystick und 14 Tasten.
- Ausgabe: neben der Grafik wurde eine große Punkteanzeige im BCD-Format angezeigt.
- Spiele: 37 (Nr. 1 bis Nr. 40. Titel 34, 35 u. 39 erschienen nie.)
Varianten
- Elektor 2650 TV Spiel-Computer (Elektor bietet heute noch Zeitschriften und Bauteile an). Dieser enthielt neben einem Monitor-Programm (das 'Betriebssystem') im ROM auch separates RAM (Arbeitsspeicher) und ein Kassetten-Interface und konnte so vom Anwender selbst programmiert werden. Es konnten auch fertige Programme auf Schallplatte (!) oder Kassette von Elektor bezogen werden. Eine zusätzliche, später erschienene Erweiterungsplatine enthielt neben zusätzlichem Speicher und zwei speziellen Soundgeneratoren auch zwei Steckplätze für die Interton- und Radofin-Module. So konnten auch mit diesem Gerät die (meisten) Module der Spiel-Konsolen verwendet werden.
- Grundig Super Play 4000, Körting TVC 4000, Palson CX 3000
- Zahlreiche Varianten des Radofin 1292 Programmierbares Video System (1976), von den britischen Firmen: Acetronic, Fountain, Prinztronic, Rowtron, Hanimex, Voltmace und Waddington, die jedoch größtenteils nur softwarekompatibel sind. Teilweise waren Adapter verfügbar. Eine Kompatibilitätstabelle ist auf der CCC-Website abgebildet.
Emulation
Der Emulator M.E.S.S. (auf MAME-Basis) emuliert den VC4000. Alternativ existieren AmiArcadia für AmigaOS bzw. WinArcadia für Windows.
Weblinks
- www.VC4000.de
- CCC - Classic Consoles Center
- Old-computers.com
- EA2001 Central mit Emulatoren für Win/Amiga [1]
- VC4000 und andere Interton-Konsolen
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