- Valenzschwingung
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Prinzipskizze von drei Atomen mit veränderlichen AbständenSymmetrische StreckschwingungAsymmetrische Streckschwingung
Die Valenzschwingung ist ein Begriff aus dem Bereich der Molekülspektroskopie. Es handelt sich dabei um eine spezielle Molekülschwingung, bei der eine Änderung der Abstände (Bindungslänge) der einzelnen Atome im Molekül auftritt, weshalb sie auch als Streckschwingung bezeichnet wird.[1] Die Schwingung erfolgt dabei entlang der Kernverbindungslinie. Die Energie welche dafür nötig ist, wird meistens durch Strahlung zwischen 500–4000 cm−1 übertragen. Die Valenzschwingung ist von der Deformationsschwingung zu unterscheiden.
Beispiele verschiedener funktioneller Valenzschwingungen Wellenzahl in cm−1 Molekülgruppe Beispielmaterialien Intensität für die Beispielmaterialien 3000…3600 −O−H Alkohole, Wasser stark, breit 3000…3500 −N−H Amine, Amide breit 3300 ≡C−H Alkine stark 3000…3100 =C−H aromatische Ringe, Alkene mittel 2800…3000 −C−H Aliphatische Kohlenwasserstoffe, −CH3, −CH2 stark 2500…3000 −O−H Carbonsäuren stark 2000…2300 −C≡C Alkine mittel 2210…2260 −C≡N Nitrile mittel 1670…1800 −C=O Carbonyl-Verbindungen (Ketone, …) stark 1650…1670 −C=C Alkene mittel 1560, 1350 −NO2 Nitrogruppen stark 1030…1230 −C−N Amine mittel 1100 −C−O−C− Ether 1000…1150 −C−O Alkohole stark 600…800 −C−Cl Alkylhalogene stark 500…600 −C−Br Alkylhalogene stark 500 −C−I Alkylhalogene stark Die angegebenen Wellenzahlen entsprechen der ungefähren Lage der entsprechenden Peaks. Durch weitere Einflussgrößen können diese auch geringfügig abweichen.
Einzelnachweise
- ↑ Paula Yurkanis Bruice: Organische Chemie, Pearson Education Inc., 2007, 5. Auflage, S. 611, ISBN 978-3-8273-7190-4.
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