Venilale

Venilale
Subdistrikt Venilale
Venilale (Osttimor)
Red pog.svg
Hauptstadt Venilale
Fläche 151,37 km²[1]
Einwohnerzahl 15.542 (2010))[1]
Sucos Einwohner (2010)[2]
Bado-Ho'o 1.549
Baha Mori 2.174
Fatulia 2.505
Uailaha 2.098
Uai Oli 1.076
Uatu Haco 2.502
Uma Ana Ico 1.029
Uma Ana Ulo 2.609
Übersichtskarte
Verwaltungsgliederung von Baucau
Lage des Distrikts Baucau

Venilale (ehemals Vila Viçosa) ist der Hauptort des Subdistrikts Venilale im osttimoresischen Distrikt Baucau.

Inhaltsverzeichnis

Der Ort

Der Ort liegt im Suco Uatu Haco, 20 km südwestlich der Distriktshauptstadt Baucau und 88 km östlich von der Landeshauptstadt Dili, auf einer Höhe von 863 m über dem Meer. Teile des Ortes reichen auch in die Sucos Fatulia und Uailaha.

Venilale war bei den portugiesischen Kolonialherren wegen seinen kühlen Temperaturen im Sommer und seinen natürlichen heißen Quellen (nahe Uai Oli) und Wasserfällen sehr beliebt. Sehenswert sind die rekonstruierte Schule Reino de Venilale und der alte Markt von Venilale. Im Markt mit seiner einmaligen portugiesischen Architektur können 30 bis 50 Händler ihre Ware anbieten. Außerdem gibt es hier eine prä-sekundäre Schule, einen Hubschrauberplatz und ein kommunales Gesundheitszentrum.[3] Um das Dorf herum liegen Terrassenfelder auf denen Reis angebaut wird.

Der Subdistrikt

Venilale im Distrikt Baucau

Der Subdistrikt Venilale liegt im Süden des Distrikts Baucau. Im Westen grenzt er an den Subdistrikt Vemasse, im Norden an Baucau und im Osten und Süden an den Distrikt Viqueque. Venilale gehört zur Important Bird Area Monte Mundo Perdido, mit einer Reihe seltener Vogelarten, aber auch anderer Tiere und seltener Orchideen.

Venilale teilt sich in acht Sucos: Bado-Ho'o, Baha Mori (Bahamori), Fatulia, Uailaha, Uai Oli (Uai-Oli, Uaiolo), Uatu Haco (Uatu-Haco, Uataco), Uma Ana Ico (Uma-Anaico) und Uma Ana Ulo (Uma Analu).

Im Subdistrikt leben 15.542 Menschen (2010,[1] 2004: 14.337[4]). Die größte Sprachgruppe bilden die Sprecher des Midiki, das zu den Kawaimina-Sprachen gehört. Der Altersdurchschnitt beträgt 18,2 Jahre (2010,[1] 2004: 18,8 Jahre[5]).

80 % der Haushalte bauen Kokosnüsse an, 82 % Reis, 80 % Maniok, 80 % Mais, 30 % Kaffee und 76 % Gemüse.[2]

Geschichte

Venilale war früher eines der traditionellen Reiche Timors, die von einem Liurai regiert wurden. 1807 brach in Venilale eine Revolte aus, als der Liurai Cristóvão Guterres ungerechterweise verhaftet wurde. Erst in Goa wurde er von einem Gericht freigesprochen.[6]

Flüchtlinge in Osttimor nach der Parlamentswahl 2007

An der Straße nach Baucau erinnern Tunnel der Japaner, die sogenannten sieben Höhlen (Gua Tuju), an die Besetzung Timors während des Zweiten Weltkrieg.

1975 begann Indonesien mit der Besetzung von Osttimor. Im Dezember durchquerte das Bataillon 330 der indonesischen Armee Venilale auf dem Weg nach Viqueque. Danach nahmen lokale Führer der Widerstandsbewegung FRETILIN Anhänger der União Democrática Timorense UDT und der APODETI eigenmächtig fest, schlugen und töteten sie, weil diese Parteien mit den Indonesiern zusammenarbeiteten. Zwischen dem 1. und 12. Februar 1976 wurden insgesamt neun Hinrichtungen durch FRETILIN-Führer angeordnet. Sechs der Opfer gehörten zu einer Familie. Zwei der Kommandanten, denen man die Verantwortung für die Morde zuschrieb, Januario Ximenes und Julio da Silva, wurden später von FRETILIN-Kämpfern, die Angehörige der Opfer waren, ermordet.[7]

Im Westen der Stadt Venilale gab es Ende 1979 ein indonesisches Umsiedlungslager für Osttimoresen, die zur besseren Kontrolle von den Besatzern umgesiedelt werden sollten.[8]

Nach der Bekanntgabe der Ergebnisse der Parlamentswahlen in Osttimor 2007 kam es in den Sucos Bado-Ho'o, Fatulia, Uailaha und Uatu Haco zu Unruhen. Etwa 1000 Personen mussten aus ihren Häusern in die Berge fliehen. 50 Häuser wurden niedergebrannt.[9]

Einzelnachweise

  1. a b c d Direcção Nacional de Estatística: 2010 Census Wall Chart (English)
  2. a b Direcção Nacional de Estatística: Suco Report Volume 4 (englisch)
  3. UNMIT: Timor-Leste District Atlas version02, August 2008
  4. Statistisches Amt Timor-Leste Census 2004
  5. Direcção Nacional de Estatística: Census of Population and Housing Atlas 2004
  6. Chronologie de l’histoire du Timor (1512-1945) suivie des événements récents (1975-1999) (französisch)
  7. „Chapter 7.2 Unlawful Killings and Enforced Disappearances“ aus dem „Chega!“-Report der CAVR (englisch)
  8. „Chapter 7.3 Forced Displacement and Famine“ aus dem „Chega!“-Report der CAVR (englisch)
  9. Internal Displacement Monitoring Centre

Weblinks


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