Ventzki

Ventzki

Werner Ventzki (* 19. Juli 1906 in Stolp; † 10. August 2004 in Detmold) war ein deutscher Politiker und Regierungsbeamter.

Ventzki, gelernter Jurist, wurde 1931 Mitglied der NSDAP.[1] 1934 wurde er Magistratsrat in Stettin und war bis 1939 Gauamtsleiter der Nationalsozialistischen Volkswohlfahrt (NSV) im Gau Pommern.[1] Seit 1936 arbeitete er in der Provinzialverwaltung Pommern mit und war als Abteilungsleiter beim Oberpräsidenten zuständig für die Fürsorge.[1]

Im Zweiten Weltkrieg war er nach dem Überfall und der deutschen Besetzung Polens seit 1940 Landesrat der Gauselbstverwaltung Posen und NSV-Gauamtsleiter im Warthegau. Bereits seit Kriegsbeginn leitete er das Referat „Umsiedler“ bei Gneiser in Posen,[1] womit er für die Vertreibung der ansässigen Bevölkerung und Deportationen verantwortlich war.

Am 8. April 1941 wurde er im Range eines SS-Unterscharführers zum Oberbürgermeister von Litzmannstadt (Łódź) ernannt, wo im jüdischen Ghetto Litzmannstadt Hunger und Elend herrschten. Höchstens 7000 der rund 200.000 Bewohner überlebten. Als er Mitte 1943 zum Wehrdienst bei der Waffen-SS einberufen wurde, wurde Otto Bradfisch sein kommissarischer Nachfolger.

Nach dem Krieg wurde er 1952 zunächst Referent für Vertriebene, Flüchtlinge und Kriegsgeschädigte beim Schleswig-Holsteinischen Arbeits- und Vertriebenenministerium.[1] 1953 wurde er in Berlin Repräsentant des Bundesministeriums für Vertriebene, Flüchtlinge und Kriegsgeschädigte. Anschließend war er Oberregierungsrat in Bonn. Staatsanwaltliche Ermittlungen gegen ihn wurden 1960 eingestellt.

Literatur

  • Sascha Feuchert u. a., Die Chronik des Gettos Lodz/Litzmannstadt, 2007 (ISBN 9783892448341), Band 5 S. 154, 160, 415 u. a.

Einzelnachweise

  1. a b c d e Ernst Klee: Das Personenlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945. Fischer Taschenbuch Verlag, Zweite aktualisierte Auflage, Frankfurt am Main 2005, ISBN 978-3-596-16048-8, S. 639.

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