- Verband der Funkamateure der Deutschen Bundespost
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Der Verband der Funkamateure in Telekommunikation und Post (VFDB e. V.) ist der Zusammenschluss von Funkamateuren in Telekommunikation und Post in Deutschland. Eine Zulassung zur Teilnahme am Amateurfunkdienst ist aber keine Voraussetzung für eine Mitgliedschaft. Der VFDB hat etwa 3.500 Mitglieder.
CQ VFDB nennt sich die vierteljährliche Mitgliederzeitschrift des Verbands der Funkamateure in Telekommunikation und Post.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Früher hieß der Verein "Verband der Funkamateure der Deutschen Bundespost", daher stammt auch das Kürzel VFDB.
Seit Juli 1948 waren die Oberpostdirektionen für die Abnahme der Amateurfunkprüfungen zuständig. Bei der Deutschen Bundespost erkannte man schnell, dass das technische Interesse und Wissen der Funkamateure aus den eigenen Reihen auch für dienstliche Belange von Vorteil war. So wurden den Beamten der DBP Förderungen in Aussicht gestellt, unter der Voraussetzung, dass sie sich in einem postgebundenen Verband zusammenschließen.
Der VFDB wurde am 11. Januar 1950 mit 11 Gründungsmitgliedern in Darmstadt gegründet.
Die ersten Vorstandsmitglieder waren:
- Werner Slawyk, DL1XF (1. Vorsitzender)
- Willi Menzel, DL1UR (2. Vorsitzender)
- Karl Sonntag (Kassenverwalter)
- Annelise Wickensack (Schriftführerin)
Im Anschluss wurden die ersten Bezirksverbände gegründet und die Arbeit konnte beginnen. Der monatliche Mitgliedsbeitrag wurde zunächst auf 0,50 DM festgesetzt.
Ziele
Der Verein setzt sich folgende Ziele:
- Zusammenschluss von Personen, die sich im Funkwesen, insbesondere im Amateurfunk, betätigen wollen oder daran interessiert sind
- Ausbildung der Mitglieder und Interessenten zu Funkamateuren und deren Weiterbildung im Funkwesen
- Technische Beratung und Unterstützung der Mitglieder, Austausch von Erfahrungen und Anregungen für fernmeldetechnische Entwicklungen
- Sammlung und Weitergabe der Beobachtungen und Erfahrungen der Mitglieder zur Förderung des internationalen Amateurfunks
- Darstellung des Amateurfunks in der Öffentlichkeit
- Förderung der Mitarbeit der Funkamateure an Aufgaben der Wissenschaft
- Freundschaftliche Zusammenarbeit mit anderen Amateurfunkverbänden
- Der Verein ist selbstlos tätig, er verfolgt nicht in erster Linie eigenwirtschaftliche Zwecke
Der Verband der Funkamateure in Telekommunikation und Post - VFDB e.V. ist dem Deutschen Amateur Radio Club - DARC e.V. kooperativ angeschlossen.
Besonderheiten
Unmittelbar nach der Gründung des VFDB erließ das Bundespostministerium (BPM) eine Förderverfügung, somit standen viele Funkgeräte der ehemaligen Wehrmacht nach ihrer Aussonderung aus den Funkzeugämtern den Funkamateuren im VFDB zur Verfügung. Die Mitglieder des VFDB durften ihre Clubstationen in den Obergeschossen der Fernmeldeämter einrichten und Antennen auf den Dächern der Ämter montieren. Außerdem wurden ausgemusterte Geräte für die Clubstationen zur Verfügung gestellt. Dienstliche Messgeräte durften von VFDB Mitgliedern mitgenutzt werden.
Nachdem einzelne Funkamateure die Ultrakurzwellen (UKW) für den Amateurfunk entdeckten, wurde schnell klar, dass die geringen Reichweiten mit Relaisstationen kompensiert werden können. Die VFDB Mitglieder hatten durch ihren Arbeitgeber die Deutsche Bundespost (DBP) die Möglichkeit Relaisfunkstellen auf den Fernmeldetürmen unterzubringen.
Diese Förderverfügung gibt es seit der Privatisierung der Deutschen Bundespost (1994) nicht mehr, dennoch konnte der VFDB 1998 mit der Telekom Tochter Deutsche Telekom Immobilien (DeTeImmo) und später mit der Deutschen Funkturm GmbH (DFMG) einen Rahmenvertrag abschließen, der es VFDB Mitgliedern ermöglicht automatische Amateurfunkstellen (wie Relais, Transponder und Digipeater) weiterhin auf Fernmeldetürmen zu betreiben und neue zu errichten (wenn auch nicht mehr kostenlos). Somit stehen der Amateurfunkgemeinschaft in Deutschland derzeit etwa 159 dieser exzellenten Standorte nach wie vor zur Verfügung.
Durch diesen Rahmenvertrag stehen zwar die Standorte auf den Fernmeldetürmen für Amateure zu erschwinglichen Kosten zur Verfügung, die Sicherheitsauflagen sind aber dieselben wie für professionelle/kommerzielle Nutzer.
Ab dem 1. Mai 2007 gelten folgende Rahmenbedingungen für automatische Amateurfunkstellen des VFDB auf DFMG-Standorten.
Maximale Leistungsaufnahme 100 W, maximal ein halber Quadratmeter Stellfläche für Technik im Betriebsgeschoss und maximal vier Antennen (Rundstrahler), oder Richtantennen (Spiegel) mit einem maximalen Gesamtfläche in einem Quadratmeter.
Von dieser Regelung sind insbesondere Packet-Radio-Knoten und Digitalrelais mit vielen Linkstrecken betroffen. Viele Stationen mussten zurückgebaut werden. Dadurch sind Lücken im Packet-Radio-Netz entstanden und das Netz steht nicht mehr in der gewohnten Qualität für den Amateur(Not)funkdienst in Deutschland zur Verfügung. In wenigen Fällen konnten neue Standorte gefunden werden, um die Linkstrecken zukünftig weiter zu betreiben.
Bei der Schneekatastrophe in Norddeutschland 1978 brach das Telefon- und Stromnetz zusammen, Masten der Überlandleitungen barsten unter rund 30 cm dicken Eispanzern an den Leitungen, die Batterien in den Vermittlungsstellen waren schnell erschöpft. Eine Koordination der Hilfskräfte war nicht möglich. Die Bundespost bat ihre Mitarbeiter im VFDB um Hilfe. Funkamateure aus der gesamten Region nahmen damals den Notfunkbetrieb auf und ermöglichten so eine Kommunikation der Hilfskräfte untereinander.
Beim befürchteten Jahr-2000-Ausfall, bat u.a. T-Mobile die Funkamateure des VFDB um Hilfe, um bei einem befürchtetem Ausfall mehrere Kommunikationswege zu sichern und sofort Notfunkbetrieb aufnehmen zu können. So besetzten Funkamateure mit ihren portablen Geräten wichtige Netzknoten.
Neben den "alten" Postbeamten der ehemaligen Deutschen Bundespost sind auch viele Funkamateure/Beamte anderer Behörden, wie z.B. der BOS (Polizei, Feuerwehr, etc.) Mitglied im VFDB. (Daher hat der VFDB auch den Spitznamen 'Verband der funkenden Beamten').
Struktur und Zahlen
Der VFDB gliedert sich in Bezirksverbände und Ortsverbände. Ortsvereine sind je einem Bezirksverband zugeordnet und durchnummeriert:
Baden - Freiburg (Z06),
- Karlsruhe (Z09),
- Offenburg (Z26),
- Konstanz (Z29),
- Rottweil (Z48)
Bayern
- München (Z13),
- Nürnberg (Z15),
- Regensburg (Z16),
- Augsburg (Z30),
- Bayreuth (Z42),
- Passau (Z44),
- Bamberg (Z51),
- Würzburg (Z52),
- Traunstein (Z57),
- Ansbach (Z61),
- Weiden (Z64),
- München-West (Z67),
- Landshut (Z76)
Berlin- Brandenburg
- Berlin (Z20),
- Frankfurt/Oder (Z86),
- Havelland (Z94)
Hamburg
- Hamburg (Z07),
- Harburg (Z27),
- Lohbrügge (Z28),
- Hamburg-West (Z50),
- Hamburg-Ost (Z70),
- Elmshorn (Z72),
- Cuxhaven (Z73),
- Schwerin (Z87),
- Rostock (Z89)
Hessen - Frankfurt/Main (Z05),
- Darmstadt (Z21),
- Kassel (Z25),
- Gießen (Z33),
- Wiesbaden (Z54),
- Fulda (Z62)
Niedersachsen
- Braunschweig (Z01),
- Bremen (Z02),
- Hannover (Z08),
- Leer (Z31),
- Hildesheim (Z35),
- Osnabrück (Z36),
- Bremerhaven (Z43),
- Göttingen (Z47),
- Oldenburg (Z53),
- Norddeich (Z65),
- Holzminden (Z78),
- Celle (Z84)
Nordrhein
- Düsseldorf (Z04),
- Köln (Z12),
- Aachen (Z32),
- Bonn (Z37),
- Wuppertal (Z39),
- Duisburg (Z40),
- Essen (Z45),
- Schaephuysen (Z59),
- Moers, Kreis Wesel (Z63),
- Niederrhein (Z81)
Sachsen
- Collmberg (Z91)
Sachsen-Anhalt
- Magdeburg (Z85)
Schleswig- Holstein - Kiel (Z10),
- Itzehoe (Z71),
- Flensburg (Z79)
Südwest
- Koblenz (Z11),
- Saarbrücken (Z19),
- Neustadt/W. (Z22),
- Bad Kreuznach (Z74),
- Mainz (Z77),
- Kaiserslautern (Z82)
Thüringen
- Erfurt (Z83),
- Gera (Z88),
- Suhl (Z90)
Westfalen
- Dortmund (Z03),
- Münster (Z14),
- Recklinghausen (Z34),
- Hagen (Z38),
- Bielefeld (Z41),
- Coesfeld (Z60),
- Detmold (Z80),
- Hochsauerland (Z92),
- Siegerland (Z93)
Württemberg
- Stuttgart (Z17),
- Friedrichshafen (Z18),
- Göppingen (Z46),
- Ravensburg (Z49),
- Reutlingen (Z55),
- Schwäbisch-Hall (Z58),
- Freudenstadt (Z66),
- Ulm (Z68)
Ausland
In Frankreich gibt es einen ähnlichen Verband, die Association des Radioamateurs Postiers et Telecommunicants (Verband der Funkamateure in der France Telekom), mit dem der VFDB ein freundschaftliches Verhältnis pflegt.
Weblinks
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