Veritas Cluster Server

Veritas Cluster Server

Veritas Cluster Server (VCS) bezeichnet ein Softwareprodukt der Firma VERITAS Software Corporation (heute: Symantec) zur Zusammenschaltung mehrerer Rechner zu einem Rechnerverbund (Cluster).

Inhaltsverzeichnis

Funktionsweise

Diese Software verbindet zwei oder mehr Computer unabhängig vom Betriebssystem zu einem sogenannten Computercluster. Computer werden in einem Clustersystem auch allgemein als Knoten bezeichnet. Die zu einem Rechnerverbund zusammengeschalteten Computer erhöhen durch die Clusterbildung in der Regel die Ausfallsicherheit des Gesamtsystems für allgemeine Aufgaben als Server.

Eine der Besonderheiten des Veritas Cluster ist dass Abhängigkeiten zwischen Service Gruppen recht einfach (via GUI) modelliert werden können. Über Phantom-Ressourcen lassen sich weiterhin Abhängigkeiten zwischen Ressourcen verschiedener Servicegruppen formulieren.

Eine weitere Besonderheit ist die Unabhängigkeit von einem bestimmten Betriebssystem. Die Veritas Cluster Software kann auf

mit dem "Veritas Storage Foundation HA" eingesetzt werden. Voraussetzung ist aber, dass auf allen beteiligten Clusterknoten das gleiche Betriebssystem (eines aus der genannten Auswahl) installiert wurde. Mittlerweile ist Veritas auch für VMware ESX 3.0, 3.0.1, 3.0.2, 3.5, Virtual Center freigegeben.

Die Datenbank-Versionen 9i und 10g von Oracle sind für die Cluster Softwareversion für Datenbanken "Storage Foundation for RAC" zugelassen, seitens Oracle ist der Support für die Linux-Betriebssysteme aber nicht vorgesehen und wird von Veritas nicht empfohlen. Außerdem wird das Vorhandensein von zwei Heartbeatverbindungen zwischen den beteiligten Knoten gefordert. Die Verwendung anderer Datenbanksysteme (wie DB2/MySQL o.ä.) ist prinzipiell ebenfalls möglich.

Das Softwareprodukt läuft unabhängig vom Betriebssystemkernel (auch User-Level Cluster Software genannt) in normalen Systemprozessen. Es kann in unterschiedlichen Konfigurationen (LAN/MAN) eingesetzt und i.d.R. um applikationsspezifische Agenten ergänzt werden. Es existiert auch eine spezielle Version, die die Implementation von Oracle Datenbanken in ein Veritas Cluster ermöglicht ("Veritas Storage Foundation for Oracle RAC").

Vergleichbare Funktionalität eines "High Availability (HA)" - Clustersystems findet sich bei IBM Tivoli System Automation for Multiplatforms (IBM SA MP), IBM HACMP, Sun Cluster, Linux-HA oder Microsoft Cluster Server (MSCS).

Beispiel eines Sun Solaris Systems mit Veritas Cluster

Das Betriebssystem (z. B. Sun Solaris, Windows Server 2003) wird auf zwei Hostsystemen (d.h. Computern bzw. Knoten) installiert, die in ihrer Hardware weitgehend übereinstimmen sollten. Für Computer mit Windows-Betriebssystem wird anschließend die Version "Veritas Storage Foundation HA" als Kombinationsprodukt von Veritas Cluster Server und Veritas Storage Foundation installiert und konfiguriert.

Der Grund für die beiden unabhängigen Netzwerkkarten ist die Funktionalität jedes Clustersystems, der heartbeat. Unter "heartbeat" versteht man die interne Kommunikation der Systeme, die als Clusterknoten agieren sollen. Die beiden Computer informieren sich auf diesem Wege untereinander, ob der jeweilige andere Partner (Host oder Teilclustersystem) noch funktionsfähig ist. Sollte dies nicht mehr zutreffen, übernimmt der andere Host oder Teilclustersystem die Arbeit.

Die Hardware sollte weitgehend übereinstimmen, um den Benutzern bei Ausfall eines Systemes (dem so genannten Failover) immer noch eine ausreichende Systemleistung zur Verfügung stellen zu können. Hierbei muss zur Erhöhung der Ausfallsicherheit beachtet werden, dass bei der Auswahl der Hardware mindestens zwei unabhängige Netzwerkkarten pro Clusterknoten zum Einsatz kommen. Auch die doppelte (oder mehrfache) unterbrechungsfreie Verfügbarkeit weiterer kritischer Systembestandteile wie Speichermedien (z. B. durch NAS, SAN), Netzwerkkomponenten (Switches), Verkabelung) oder Stromversorgung (mehrere Hot-Swap-Netzteile, USV) erhöht die Verfügbarkeit des Systems (siehe Single Point of Failure).

Die Funktion der Software wird auf sogenannte "Service-Gruppen" aufgeteilt, die in den meisten Fällen Datenbanken, Netzwerkdateisysteme (NFS) oder kritische Applikationen für die Anwender bereitstellen.

Siehe auch

Cluster Manager

Weblinks

Literatur

  • Volker Herminghaus, Albrecht Scriba: Veritas Storage Foundation, Springer (2006), ISBN 3540346104
  • Heiko Bauke, Stephan Mertens: Cluster Computing. Springer 2006, ISBN 3-540-42299-4
  • Greg Pfister: In Search of Clusters, Prentice Hall, ISBN 0-13-899709-8 (engl.)
  • Evan Marcus, Hal Stern: Blueprints for High Availability: Designing Resilient Distributed Systems, John Wiley & Sons, ISBN 0-471-35601-8 (engl.)

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