Versuchter Anschlag auf den Internationalen Flughafen Glasgow 2007

Versuchter Anschlag auf den Internationalen Flughafen Glasgow 2007

Beim Versuchten Anschlag auf den Internationalen Flughafen Glasgow am 30. Juni 2007, knapp zwei Jahre nach den Selbstmordanschlägen vom 7. Juli 2005 in London, versuchten zwei Attentäter mit ihrem Jeep Cherokee in den Hauptterminal des Flughafens der schottischen Stadt Glasgow zu fahren. Nur einen Tag nach den vereitelten Autobombenanschlägen in der britischen Hauptstadt London versuchten islamistische Attentäter, mit Verbindungen zum Terrornetzwerk al-Qaida, erneut einen schweren Anschlag zu verüben.

Inhaltsverzeichnis

Ablauf

Um 15:15 Uhr britischer Ortszeit (MESZ -1) rast ein brennender Geländewagen in den Hauptterminal des Flughafens. Da er aber von Pollern aufgehalten wird, die sich am Eingangsbereich der zentralen Abfertigungshalle, nur wenige Meter von den wartenden Urlaubern entfernt, befinden, ist Schlimmeres verhindert worden. Durch die nachfolgende Explosion des Fahrzeugs wurden die Glastüren zerstört, und am Eingangsbereich des Terminals brach ein Feuer aus, das erst nach etwa drei Stunden gelöscht werden konnte. Kurz darauf kam es zwischen den Tätern und der Polizei zu einer Rangelei. Einer der Terroristen fing Feuer und erlag einen Monat später seinen Verletzungen. Der Anschlag löste unter den Reisenden eine Panik aus, als hunderte von Menschen fluchtartig den Flughafen verließen. Der Flughafen wurde vollständig evakuiert, und alle Flüge wurden gestrichen. Von dieser Maßnahme waren etwa 2.500 Passagiere betroffen.

Zusammenhänge

Am 29. Juni 2007, also einen Tag vor dem Anschlag in Glasgow, konnte die britische Polizei einen Doppelanschlag mit Autobomben in London vereiteln.

Um 1:00 Uhr morgens wird die Polizei alarmiert, als aus einem Wagen, der in der nähe von Piccadilly Circus abgestellt wurde, verdächtiger Rauch austritt. In dem Wagen, der vor dem Nachtclub "Tiger Tiger" in der Straße Haymarket steht, entdecken die Beamten mehrere Gasflaschen, Benzin und Nägel. Daneben ein Handy, dass als Zünder fungieren sollte.

Um 15:00 Uhr sperrt die Polizei die Park Lane, nahe dem Hyde Park wegen eines zweiten verdächtigen Wagens ab. Kurz zuvor wurde das Fahrzeug wegen Parkens im Halteverbot nahe von Haymarket abgeschleppt. Da aus dem Auto Gas entwich, untersuchte die Polizei mit Hilfe eines Roboters auch dieses Fahrzeug und gegen 22:00 Uhr bestätigte dann Scotland Yard, dass es sich auch hierbei um eine Bombe handele.

In beiden Fällen handelte es sich um Mercedes-Limousinen, die mit Gasflaschen, Benzin und auf dem Boden verteilten Nägeln bestückt waren. Als Zünder fanden die Polizisten Handys, die jeweils zweimal angerufen wurden, nachdem diese aber bereits von der Bombe getrennt waren.

Laut Polizei gibt es einen klaren Zusammenhang zwischen den vereitelten Terroranschlägen in London und dem Anschlag in Glasgow. In allen drei Fahrzeugen befanden sich entzündliche Materialien sowie Gasflaschen. Der britische Premierminister Gordon Brown geht davon aus, dass hinter den Taten die al-Qaida oder eine verwandte Organisation steckt.

Opferzahlen

Fünf Passanten wurden bei dem versuchten Anschlag in Glasgow verletzt und einer der beiden Attentäter von Glasgow wurde mit schweren Verbrennungen in einem Krankenhaus behandelt. Die Polizei teilte am 2. August 2007 mit, dass er diesen Verletzungen erlegen sei[1].

Reaktionen

Nach den vereitelten Anschlägen in London und dem Anschlag in Glasgow wurden im Verlauf des Wochenendes immer wieder Straßen wegen verdächtiger Pakete und Fahrzeuge abgesperrt. Nahe dem Royal Alexandra Hospital in der nahe Glasgow gelegenen Stadt Paisley wurden zudem am Montag, 2. Juli 2007 zwei Fahrzeuge von der Polizei kontrolliert zur Explosion gebracht. Auch der Flughafen von Liverpool war kurzzeitig evakuiert worden. In allen Fällen handelte es sich aber um Falschalarme (umgangssprachlich: Fehlalarme).

Am Abend des 30. Juni 2007 hat die britische Regierung die höchste Terrorwarnstufe "kritisch" ausgerufen. Die Sicherheitsmaßnahmen an allen britischen Flughäfen und Bahnhöfen wurden daraufhin verstärkt. Auch die USA haben, aufgrund der Vorkommnisse in England und Schottland, ihre Sicherheitsvorkehrungen an einigen Flughäfen verschärft.

Hintergründe und Ermittlungen

Zwei Wochen vor den vereitelten Anschlägen in der britischen Hauptstadt, wurden Londoner Nachtclubs, von Seiten der Behörden, vor möglichen Autobombenanschlägen gewarnt.

Nach unbestätigten Medienberichten tauchte vor den Anschlagsversuchen in dem Internet-Diskussionsforum "El Hesbah" folgende Meldung auf: "Heute sage ich: Freut Euch, bei Allah, London soll bombardiert werden." Ein Mann namens Abu Osama al-Hazeen gilt laut The Times und dem US-Sender CBS als Urheber der Mitteilung. In der Meldung wird auch auf die Empörung unter Muslimen wegen des Ritterschlags des Autors Salman Rushdie eingegangen.

Kurz nach dem Anschlag in Glasgow wurden, neben den beiden Attentätern, fünf weitere Terror-Verdächtige, darunter eine Frau, festgenommen, die vorwiegend ausländischer Herkunft sind. Die Ermittler gehen davon aus, dass sie einer mit dem al-Qaida-Netzwerk verbundenen Terrorzelle angehörten. In Australien wurde, im Zusammenhang mit den Ereignissen in Großbritannien, ein achter Verdächtiger festgenommen. Bei drei der Verdächtigen handelt es sich um Ärzte.

Quellen

  1. nachrichten.at [1]
  2. stern.de [2]
  3. Memminger Zeitung vom Montag, dem 2. Juli 2007
  1. Glasgow Airport attack man dies “, BBC News, 2. August 2007. 

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