- Veste Niederhaus
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Veste Niederhaus Das Niederhaus von Südost
Alternativname(n): Oberhaus, Niederhaus Entstehungszeit: um 1250 Burgentyp: Höhenburg Erhaltungszustand: Erhalten Ort: Passau-Altstadt Geographische Lage 48° 34′ 32″ N, 13° 28′ 28″ O48.57555555555613.474444444444Koordinaten: 48° 34′ 32″ N, 13° 28′ 28″ O Das Niederhaus ist eine Burg, die in Passau auf der Spitze der felsigen Landzunge am Zusammenfluss von Ilz und Donau unterhalb der Veste Oberhaus steht. Die Landzunge gehört ebenso wie das rechte Ilzufer nördlich davon zum Ortsteil Bschütt des Stadtteils Altstadt.
Geschichte
Die erste Bebauung auf der Landzunge wird auf das Jahr 737 geschätzt. Dabei handelte es sich um eine vorübergehende Wohnstätte, die Herzog Odilo von Bayern dem Bischof Vivilo mit den geflüchteten Klosterfrauen zugewiesen hatte.
Die Existenz der heutigen Höhenburg wird um das Jahr 1250 geschätzt, da nach Baurechnungen des Fürstbischofs Otto von Lonsdorf schon zwischen „alter“ und „neuer“ Burg unterschieden wurde. Seit Mitte des 14. Jahrhunderts sind die Benennungen „Oberhaus“ und „Niederhaus“ gebräuchlich.
1358 wird im großen Kellergewölbe, dem heutigen „Pilgrimskeller“, ein Beherbergunsgraum für 13 Pilger errichtet. Eine Verbindung zwischen Niederhaus und Oberhaus wurde im Jahre 1367 durch einen doppelten Wehrgang errichtet. Dies wurde durch die Passauer Bürger, die im Kampf gegen den Bischof das Niederhaus in Besitz nahmen, begünstigt.
1435 wurde die Burg durch eine Pulverexplosion zerstört. Der Wiederaufbau fand unter Fürstbischof Leonhard von Laiming statt und wurde, spätestens im Jahre 1444 vollendet. In diesem Jahr berichtete der spätere Papst Pius II. von prunkvollen Sälen und Zimmern des Niederhauses. Zu dieser Zeit dienten ein Rittersaal sowie zwei Burgkapellen als Nebenresidenz der Bischöfe.
Im 17. Jahrhundert wurde das Niederhaus in ein Gefängnis für widerspenstige Geistliche umgewandelt. Unter Fürstbischof Joseph von Thun wurde Niederhaus 1762 zu einem Arbeits- und Zuchthaus bestimmt.
Militärische Bedeutung erlangte die Burg im Jahre 1805, da sie durch den Kurfürst von Bayern als Kriegsmagazin und Sperrfort der Donau verwendet wurde. Um den Geschützen auf der Veste Oberhaus freies Schussfeld zu verschaffen, mussten an der Veste Niederhaus Umbauarbeiten durchgeführt werden. Dabei wurde der neunstöckige Turm auf vier Stockwerke abgebrochen und der östliche Bergfried zur Hälfte abgetragen.
1815 wurden die Burgmauern zur Ilz-, Donau-, und Holzgartenseite ausgebaut und eine Haubitzen-Batterie errichtet. Bis 1867 behielt Niederhaus seine Festungseigenschaft.
Im Jahre 1890 erwarb der Historienmaler Ferdinand Wagner das Niederhaus. Zehn Jahre später wurde der Bau der Luitpoldbrücke, einer Hängebrücke über die Donau, beschlossen. Da der Besitzer der Burg gegen den Brückenbau war, beschloss er 1907 das Niederhaus an den Kunstmaler Eduard Strobelberger zu verkaufen.
Da das Niederhaus heute immer noch in Privatbesitz ist, ist es nicht für die Öffentlichkeit zur Besichtigung freigegeben.
Literatur
- Gottfried Schäffer; Gregor Peda: Burgen und Schlösser im Passauer Land, 2. Auflage, Freilassing 1981 , ISBN 3-7897-0060-6.
Weblinks
Commons: Veste Niederhaus – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Burgschloss Passau, Niederhaus auf der Homepage des Hauses der Bayerischen Geschichte (Pläne, Geschichte, Baugeschichte, Baubestand)
- Rekonstruktionszeichnung im mittelalterlichen Zustand
Kategorien:- Burg in Bayern
- Bauwerk in Passau
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