Video-on-Demand

Video-on-Demand

Video-on-Demand (VoD, dt. Video auf Anforderung; Abrufvideo) [ˈvɪdioʊ ɒn dɪˈmænd] beschreibt die Möglichkeit, digitales Videomaterial auf Anfrage von einem Internetanbieter oder -dienst herunterzuladen (Download) oder über einen Video-Stream direkt mit einer geeigneten Software anzusehen. Für den Video-Stream, den Empfang in Echtzeit, ist ein schneller Breitbandinternetzugang per Kabel oder DSL (mindestens 6.000 Kilobit pro Sekunde für optimale Bildqualität) erforderlich. Ein Internettarif mit unbegrenzten Datenvolumen (Datenflatrate) ist von Vorteil, da ein hoher Traffic entsteht.

Inhaltsverzeichnis

Technischer Hintergrund

Der Videofilm wird entweder über eine Internetverbindung, wie bei IPTV, oder über ein Breitbandnetz gesendet. Der Rückkanal, über den die Senderwahl des Kunden an das Sendezentrum übermittelt wird, ist bei einer Internetverbindung vorhanden, nicht aber beim Breitbandkabelnetz. Deswegen wird bei VoD über das Breitbandnetz ein Rückkanal bei Bedarf über das Telefonnetz geschaltet.

Weiterhin lassen sich die folgenden Varianten unterscheiden:

  • Download/Progressiver Download: Hier muss das Video vor dem Betrachten heruntergeladen werden. Beim progressiven Download ist es möglich, schon während des Downloads mit dem Betrachten zu beginnen, wenn bereits genug Daten heruntergeladen wurden und ein entsprechender Puffer gebildet wurde.
  • Streaming: Hier werden die Daten gleichzeitig heruntergeladen und wiedergegeben. Der Anbieter benötigt dazu einen Streaming Server, und der Anwender einen entsprechenden Client.[1]

Varianten

Near-Video-on-Demand (auch Video-near-Demand) ist eine verwandte Technik: Hierbei kann der Zeitpunkt nicht beliebig gewählt werden, sondern nur in festen Intervallen; man kann sich z.B. zu jeder vollen Viertelstunde in den Stream eines populären Films einwählen, der dann jeweils neu beginnt. Kann der Zeitpunkt beliebig gewählt werden, spricht man von True Video-on-Demand. Wird statt eines Livestreams ein Datei-basierter Ansatz zur Verteilung der Videos verwendet, spricht man von Push-Video-on-Demand.

Für die Abrechnung stehen die folgenden Varianten zur Verfügung:

  • Pay-Per-View (PPV): Bezahlen pro Nutzung einer Einheit.
  • Download-to-Own (DTO): Hier erwirbt der Nutzer das Nutzungsrecht am Inhalt und kann ihn archivieren und beliebig oft wiedergeben. Das Eigentum an den Inhalten bleibt trotz der irreführenden Bezeichnung beim Rechteinhaber.
  • Download-to-Rent (DTR): Hier erwirbt der Nutzer das Nutzungsrecht am Inhalt für einen bestimmten Zeitraum (z.B. 24 Stunden) und kann ihn in dieser Zeitspanne beliebig oft wiedergeben.
  • Abonnement (SVoD, auch Subscription-Video-on-Demand): Hier bucht der Kunde eine Auswahl an Videos für einen bestimmten Zeitraum (in der Regel pro Monat). Die Abrechnung geschieht hier pauschal.[2]

Angebote für deutschsprachige Länder

Frei verfügbare Angebote für Spielfilme und Serien sind in Deutschland insbesondere Apple (iTunes), Videoload, Maxdome, sowie Videobuster.

Die ProSiebenSat.1 Media AG (dazu gehören: Prosieben, Sat 1, kabel eins und sixx) plante 2010 zusammen mit der RTL Group Deutschland (dazu gehören: RTL, RTL 2, SuperRTL, n-tv und VOX), „die deutsche Antwort auf das amerikanische Hulu.com“ in Betrieb zu nehmen. Obwohl Video-on-Demand-Angebote bereits bei beiden Sendergruppen vorhanden sind, war geplant, alle zur Verfügung stehenden Programme auf einer Seite zu vereinen. Die Vermarktung des neuen Onlineportals sollten die Sender selbst übernehmen.[3] Nach einer Abmahnung durch das Bundeskartellamt müssen die Sendernetzwerke ihr Konzept der geplanten Videoplattform umstellen und es dem Bundeskartellamt erneut vorlegen.[4]. Am 18. März 2011 heißt es laut DWDL.de, das Bundeskartellamt habe erneut keine Zustimmung einer gemeinsamen Videoplattform gegeben. Laut Statement der RTL Group wolle man nun rechtlich gegen das „nicht nachvollziehbare“ Urteil vorgehen. Bei der ProSiebenSat.1 Media AG hält sich die Enttäuschung jedoch in Grenzen. Man sieht sich mit dem Onlineportal Maxdome recht gut auf dem Markt positioniert.[5]

Eine Liste der Angebote (Auswahl):

Die deutschsprachigen Angebote können nach den folgenden Vergleichskriterien bewertet werden:

  • Verfügbarkeit (unabhängig vom Netzbetreiber oder nur in speziellen Netzen nutzbar)
  • Katalog (Angebot an Material)
  • Verfügbare Videoqualität (insbes. DVD- vs. HD-Qualität)
  • Verfügbare Audioqualität (Stereo vs. Mehrkanalton)
  • Sprachen / Untertitel (nur Deutsch vs. Originalton).

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Download-Arten des Video-on-Demand
  2. Ralf Kaumanns & Veit Siegenheim: Video-on-Demand als Element im Fernsehkonsum? In: MediaPerspektiven 12/2006, S. 622-629 (PDF)
  3. Quotenmeter.de: Deutsches Hulu: ProSiebenSat.1 und RTL planen TV-Portal, aufgerufen am 6. August 2010
  4. Pressemeldung des Bundeskartellamtes vom 22. Februar 2011, Wettbewerbliche Bedenken gegenüber Online-Video-Plattform von RTL und Pro7Sat1
  5. DWDL.de: „Kartellamt untersagt gemeinsame Video-Plattform“, aufgerufen am 18. März 2011

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  • Video-on-Demand — Vi|deo on De|mand 〈[vi:deo ɔ̣n dima:nd] n.; od. s; unz.; meist ohne Artikel〉 gebührenpflichtiges Angebot von Fernsehsendern, Spielfilme od. andere Sendungen per Video an Privatpersonen zu liefern [engl., „Video auf Abruf“] * * * Vi|deo on De|mand …   Universal-Lexikon

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