- Villa Gustav Lohmann
-
Die Villa Gustav Lohmann ist eine der repräsentativen Unternehmervillen der Familie Lohmann an der Ruhrstraße in Witten.
Inhaltsverzeichnis
Baugeschichte und Architektur
Das Wohnhaus wurde ab 1873 im Auftrag Gustav Lohmanns (* 1847; †1934) an der Ruhrstraße 78 erbaut.[1] Der Entwurf ist geprägt von Historismus und „italienischem“ Stil. Die Fassade besteht aus repräsentativem Pariser Sandstein und ist durch 5 Fensterachsen sowie 2 voll ausgebaute und ein Mezzaningeschoss gegliedert. Einen deutlichen Akzent setzt auch der mächtige Mittelrisalit mit Freitreppe und zweigeschossigem Portikus.
Das Haupthaus wurde in direkter Nachbarschaft zur Kornbrennerei der Familie Lohmann angelegt. Gleichzeitig mit dem Hauptgebäude wurden hinter dem Haus ein Gewächshaus sowie ein Gärtner- und Kutscherhäuschen errichtet.
Das Erdgeschoss der Villa diente ursprünglich rein repräsentativen Zwecken. Durch das Portal gelangte man zunächst in ein Empfangszimmer, rechts davon lag das Herrenzimmer, das auch vom Nebeneingang an der rechten Gebäudeseite zu erreichen war. Links bildeten Empfangszimmer, Salon und Speiseraum ein verbundene Raumflucht (Enfilade). In der ersten Etage befanden sich die Privaträume der Familie, alle Arbeitsräume und die Personalunterkünfte befanden sich im Keller, im Mezzaningeschoss oder ganz außerhalb des Gebäudes.
Nach 1882 und nach 1903 wurde das Gebäude im Frontbereich zweimal umgestaltet, vor allem durch Schließung des Podests zur Freitreppe und weitere kleinere Korrekturen der Front.
Etwa 1900 erwarb Wilhelm Dittmann, Begründer des Unternehmens „Dittmann & Neuhaus“, das Gebäude.
Im Zweiten Weltkrieg wurde das Gebäude stark beschädigt, wobei Dachstuhl und Mezzaningeschoss ausbrannten.
Quellen und Anmerkungen
- ↑ Der von der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen herausgegebene Führer „baukunst-nrw“ gibt das Baudatum fälschlich mit 1865 an und nennt als vermutlichen Urheber den Architekten Wilhelm Bovensiepen aus Kupferdreh, gibt allerdings Lebensdaten des Bauherren Gustav Lohmann an, die deutlich vor der Bauzeit liegen Baukunst NRW. Die Urkunde für die Bauanfrage ist auf den 3. Mai 1873 datiert, die Erlaubnis der Baupolizei auf den 4. Juli 1873 (vgl. Kristina Schramm, Daniele Guagliardo, Villa Gustav Lohmann, Baugeschichte, nicht paginiert) Die falschen Angaben finden sich auch auf den Tafeln der Route Industriekultur an der Ruhrstraße
Literatur
- Christina Schramm, Daniele Guagliardo: Villa Gustav Lohmann, Baugeschichte, Seminararbeit SS 2005, Bibliothek des Märkischen Museums
Weblinks
Commons: Villa Gustav Lohmann – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienBesucherzentrum und Ankerpunkte (von West nach Ost): Museum der Deutschen Binnenschifffahrt | Innenhafen Duisburg | LVR-Industriemuseum Oberhausen | Landschaftspark Duisburg-Nord | Gasometer Oberhausen | Aquarius-Wassermuseum | Villa Hügel | Nordsternpark | Welterbe Zeche Zollverein und Kokerei Zollverein | Zeche Ewald | Chemiepark Marl | Eisenbahnmuseum Bochum-Dahlhausen | Henrichshütte | Jahrhunderthalle Bochum | Umspannwerk Recklinghausen | Deutsches Bergbau-Museum | Zeche Nachtigall | Schiffshebewerk Henrichenburg | DASA | Kokerei Hansa | Zeche Zollern II/IV | Hohenhof | Freilichtmuseum Hagen | Lindenbrauerei Unna | Maximilianpark Hamm
Themenrouten (aufsteigend nach Nummern): 1. Duisburg: Stadt und Hafen | 2. Industrielle Kulturlandschaft Zollverein | 3. Duisburg: Industriekultur am Rhein | 4. Oberhausen: Industrie macht Stadt | 5. Krupp und die Stadt Essen | 6. Dortmund: Dreiklang Kohle, Stahl und Bier | 7. Industriekultur an der Lippe | 8. Erzbahn-Emscherbruch | 9. Industriekultur an Volme und Ennepe | 10. Sole, Dampf und Kohle | 11. Frühe Industrialisierung | 12. Geschichte und Gegenwart der Ruhr | 13. Auf dem Weg zur blauen Emscher | 14. Kanäle und Schifffahrt | 15. Bahnen im Revier | 16. Westfälische Bergbauroute | 17. Rheinische Bergbauroute | 18. Chemie, Glas und Energie | 19. Arbeitersiedlungen | 20. Unternehmervillen | 21. Brot, Korn und Bier | 22. Mythos Ruhrgebiet | 23. Historische Parks und Gärten | 24. Industrienatur | 25. Panoramen und Landmarken | per Rad
Wikimedia Foundation.
Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:
Villa-Thyssen — Rückansicht Frontansicht Die Villa Josef Thyssen ist ein Wohngebäude mit repräsentativem Charakter am rechten Ufer der Ruhr in unmittelbarer Nähe zur Stadtmitte von Mülheim an der Ruhr. Das … Deutsch Wikipedia
Villa Thyssen — Rückansicht Frontansicht Die Villa Josef Thyssen ist ein Wohngebäude mit repräsentativem Charakter am rechten Ufer der Ruhr in unmittelbarer Nähe zur Stadtmitte von Mülheim an der Ruhr. Das … Deutsch Wikipedia
Route der Industriekultur - Unternehmervillen — Villa Hügel, Haupthaus Schloss Landsberg im Ruhrtal … Deutsch Wikipedia
Route der Industriekultur – Unternehmervillen — Villa Hügel, Haupthaus Schloss Landsberg im Ruhrtal … Deutsch Wikipedia
Haus Schede — Das Harkort sche Herrenhaus auf Gut Schede Bauernhaus auf Gut Schede Das Gut Schede im westfälischen Herdecke ist ein Adelssitz und heutiger Bauernhof, der … Deutsch Wikipedia
Liste der Kulturdenkmäler in Schwachhausen — … Deutsch Wikipedia
Zwiebelkirmes — Wappen Deutschlandkarte … Deutsch Wikipedia
Bahn-Radsportweltmeisterschaft — Die UCI Bahn Weltmeisterschaften finden seit 1893 jährlich statt und werden heutzutage vom Radsport Weltverband UCI in verschiedenen Disziplinen des Bahnradsports ausgetragen. Die erste Bahn WM in Chicago 1893 wurde für Amateure in zwei… … Deutsch Wikipedia
Bahn-Radweltmeisterschaft — Die UCI Bahn Weltmeisterschaften finden seit 1893 jährlich statt und werden heutzutage vom Radsport Weltverband UCI in verschiedenen Disziplinen des Bahnradsports ausgetragen. Die erste Bahn WM in Chicago 1893 wurde für Amateure in zwei… … Deutsch Wikipedia
Bahn-Radweltmeisterschaften — Die UCI Bahn Weltmeisterschaften finden seit 1893 jährlich statt und werden heutzutage vom Radsport Weltverband UCI in verschiedenen Disziplinen des Bahnradsports ausgetragen. Die erste Bahn WM in Chicago 1893 wurde für Amateure in zwei… … Deutsch Wikipedia