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Baybach Der Bach fließt durch ein einsames Tal
Daten Gewässerkennzahl DE: 2698 Lage Rheinland-Pfalz, Deutschland Flusssystem Rhein Abfluss über Mosel → Rhein → Nordsee Quelle Im Hunsrück bei Hausbay Quellhöhe ca. 480 m ü. NN Mündung In Burgen in die Mosel 50.2124517.38698375Koordinaten: 50° 12′ 45″ N, 7° 23′ 13″ O
50° 12′ 45″ N, 7° 23′ 13″ O50.2124517.38698375Mündungshöhe ca. 75 m ü. NN Höhenunterschied ca. 405 m Länge 30 km Einzugsgebiet 106,843 km² Gemeinden Hausbay, Thörlingen, Bickenbach, Beltheim, Gondershausen, Dommershausen, Burgen Der Baybach ist ein knapp 30 km langer rechter Nebenbach der Mosel in Rheinland-Pfalz.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Er entspringt in etwa 500 m Höhe im Hunsrück bei Hausbay, fließt durch dieses Dorf, bei Mühlpfad vorbei und quert bei Reifenthal die Hunsrückhöhenstraße. Danach fließt der Bach komplett durch ein einsames Tal. Nur im Unterlauf verläuft eine Straße parallel zum Bach. In Burgen mündet er in die Mosel.
Flora und Fauna
Ober- und Unterlauf fließen durch extensiv genutzte Talwiesen. Am Ufer stehen vor allem Weiden und Erlen, die heute kaum noch wirtschaftlich genutzt werden. Im mittleren Bereich nahe der Burg Waldeck verengt sich das Tal zu einer Klamm, mit Eichen und Hainbuchen bewaldete Hänge grenzen direkt an den Bach. Zur reichhaltigen Pflanzenvielfalt gehören hier Mittlerer Lerchensporn, Hohler Lerchensporn, Hirschzunge, die Stinkende Nieswurz und der Dornige Schildfarn. Graureiher und Stockenten sind die häufigsten Wasservögel im Bachtal. Wer früh auf den Beinen ist, kann Rehe, die am Bach trinken, beobachten. Habichte und Bussarde sind ebenfalls am Himmel kreisend zu sehen. Im Sommer fallen auch die vielen Schmetterlinge und Libellen auf.
Wasserkraft
Die Wasserkraft der Baybaches wurde genutzt um einige Wassermühlen anzutreiben. Viele Mühlen befinden sich im Tal, einige sind bereits verfallen, manche noch bewohnt bzw. bewirtschaftet, andere werden nur als Wochenendhäuschen genutzt.
- Ostermühle bei Mühlpfad
- Kehlenmühle bei Mühlpfad
- Niedertermühle bei Reifenthal
- Layenmühle
- Peterchensmühle
- Sonntagsmühle
- Schultheiser Mühle
- Strieder's Mühle, früher auch Thörlinger Mühle
- Weinsmühle
- Schmausemühle
- Neumühle
- Gastelmühle
- Franzenmühle
- Mohrenmühle
Bergbau und Nachkriegsgeschichte
In einigen Stollen wurde Bleierz und Schiefer gewonnen. In den Höhlen und alten Stollen suchten die Bewohner während der Bombenangriffe des Zweiten Kriegs Schutz. Auch versteckte sich hier zeitweise der aus der Gestapohaft ausgebrochene Peter Zeutzheim, dem es gelang, sich in den umliegenden Wäldern mit Unterstützung der Bevölkerung bis Kriegsende verborgen zu halten.[1]
Tourismus
Ein nicht für Fahrräder geeigneter Wanderweg führt über die Bachhänge durch das Tal und die Klamm; die Schmausemühle bietet Einkehrmöglichkeit. Die Jugendburg Waldeck und die daneben liegende Jugendbildungsstätte der Arbeitsgemeinschaft Burg Waldeck bei Dorweiler sind z.B. ein Einfallstor zum Baybachtal oder auch der Parkplatz in Schloss Reifenthal bei Thörlingen an der B327 (Hunsrückhöhenstraße). Seit 1920 bis heute ist das Baybachgebiet für den Nerother Wandervogel und andere bündische Gruppen ein beliebtes Fahrtenziel. Der Schriftsteller Werner Helwig schildert in seinem biographischen Buch Auf der Knabenfährte seine hier verbrachten Jugendjahre und schrieb und vertonte auch das Baybach-Lied.[2]
Literatur
- Werner Helwig: Geheimnisse des Baybachtales. Voggenreiter. Bad Godesberg 1955
- Heinrich Merten, Werner Stoffel: Von Mühle zu Mühle. Eine Wanderung durch das Baybachtal. Emmelshausen 2001
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ Georg Giesing: Fluchtweg Baybachtal. Rhein-Mosel-Verlag. Briedel 1995
- ↑ Werner Helwig: Auf der Knabenfährte. Ein Erinnerungsbuch. Konstanz/Stuttgart 1951 und Carmina Nerothana. Heidenheim 1983. ISBN 3-88258-048-8
Weblinks
Commons: Baybach – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienKategorien:- Flusssystem Mosel
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