- Pauluskapelle
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Dieser Artikel beschäftigt sich mit der Burg Bischofstein an der Mosel; für andere Bedeutungen siehe Bischofstein (Begriffsklärung). - keine Gegner des Erzbischofs auf der Burg zu dulden
- die Übergänge über die Mosel zu schützen
- keine Vasallen oder Burgmänner ohne Genehmigung des Erzbischofs aufzunehmen.
- Das Betreten des Burggeländes zu touristischen Zwecken ist wegen seiner Nutzung verboten. Allerdings öffnet die Burg Bischofstein jährlich zum Tag des offenen Denkmals ihre Pforten. Kritiker verweisen darauf, dass andere Burgen mit ähnlicher Nutzung durchaus der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.
- Auf halber Höhe zur Burg Bischofstein liegt die um 1200 entstandene Pauluskapelle.
- Die Burg wird seit dem Jahr 1988 durch den Ehemaligen-Verein des Fichte-Gymnasiums Krefeld e. V. (EFG) durch handwerkliche Mitarbeit und Spenden unterstützt.
- Der britische Maler William Turner besuchte auf seinen Reisen durch Deutschland 1824 und 1839 die Mosel. Dabei fertigte er zahlreiche Bleistiftskizzen an, die er später als freie Grundlage für Gemälde verwendete. Zwei Gemälde setzen sich dabei mit Burg Bischofstein auseinander.
- Burg Bischofsstein ist jedes Jahr im Spätsommer Endpunkt der TorTour, einer 190 Kilometer langen Radtour mit Startpunkt in Krefeld.
- Christa Becker, Winfried Schorre: Burg Bischofstein an der Mosel. Görres-Druckerei GmbH und Verlag, Koblenz 2002, ISBN 3-935690-02-9
- Alexander Thon/Stefan Ulrich: Von den Schauern der Vorwelt umweht.... Burgen und Schlösser an der Mosel, Regensburg: Schnell & Steiner 2007, S. 34-37. ISBN 978-3-7954-1926-4
- Alexander Thon: Zwischen Reich, rheinischer Pfalzgrafschaft und Erzbistum Trier - Neue Erkenntnisse zur hochmittelalterlichen Geschichte der Burgen Bischofstein, Cochem und Klotten, in: Olaf Wagener (Hrsg.): Die Burgen an der Mosel. Akten der 2. internationalen wissenschaftlichen Tagung in Oberfell an der Mosel, Koblenz 2007, Seite 62–82
- ↑ Paul-Georg Custodis, Die Mainzer Kartause und das Schicksal ihres Chorgestühls, in: Rheinische Heimatpflege 44 (2007), Heft 1, S. 7-20
- Webseite der Burg Bischofstein und des Schullandheimvereins
- Burg Bischofstein auf der Homepage des Fichte-Gymnasiums
- Eintrag zur Burg in der wissenschaftlichen Burgendatenbank des Europäischen Burgeninstituts (EBIDAT)
- Ehemaligenverein des Fichte-Gymnasiums Krefeld e.V.
- WeinWetterWeg der Gemeinde Hatzenport
Burg Bischofstein | ||
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Burg Bischofstein (im Hintergrund Burgen) |
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Entstehungszeit: | vor 1273 | |
Burgentyp: | Höhenburg, Spornburg | |
Erhaltungszustand: | 1930 unter Verwendung der erhaltenen Ruine neu erbaut. | |
Ständische Stellung: | Diakon (Archidiakon), Erzbischof von Trier | |
Bauweise: | Bruchstein | |
Ort: | Münstermaifeld-Lasserg | |
Geographische Lage | 50° 12′ 49″ N, 7° 23′ 2″ O50.2136111111117.3838888888889100Koordinaten: 50° 12′ 49″ N, 7° 23′ 2″ O | |
Höhe: | 100 m ü. NN | |
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Die Spornburg Burg Bischofstein liegt am westlichen Ufer der Mosel zwischen Moselkern und Hatzenport. Direkt gegenüber auf der anderen Seite der Mosel befindet sich die Gemeinde Burgen. Das charakteristischste Erkennungsmerkmal der Burg ist ein weißer Putzstreifen etwa auf halber Höhe des Bergfrieds.
Inhaltsverzeichnis |
Geographie
Bischofstein thront in halber Berghöhe auf einem Felsensporn. Unterhalb der Burg verläuft die B 416, die auf diesem Abschnitt Moselschiefer-Straße heißt. Die nächsten größeren Städte sind Cochem, etwa 25 km moselaufwärts, und Koblenz, das 35 km moselabwärts liegt.
Nach Norden grenzt auf der Hochfläche der Eifel das Maifeld an. Gegenüber der Burg mündet der Baybach in die Mosel, der sich mit Schluchten und Talweiten in den Hunsrück eingegraben hat. Die Nachbarorte Moselkern und Hatzenport, beide etwa 2 km entfernt, sind typische Weinanbaudörfer der Mosel. Moselkern ist Mündungsort des Elzbaches, in dessen Tal die Burg Eltz liegt. Die Hatzenporter Winzer keltern einen Weißwein der Lage Burg Bischofstein.
Geschichte
13. Jahrhundert bis 1880
Die Errichtung der Burg Bischofstein wurde durch Erzbischof Arnold II. von Trier zwischen 1242 und 1259 begonnen. Eine weitere Erwähnung der Burg stammt aus dem Jahr 1262, als der Trierer Archidiakon Heinrich von Bolanden auf Bischofstein residierte. Dies geht aus einer Urkunde vom 10. Juni 1262 hervor, in der er auf Bischofstein verspricht, den Klöstern Laach und Rumerdorf Schulden abzulösen.
Der genaue Baubeginn ist unbekannt. Gesichert ist, dass Heinrich von Bolanden die halb vollendete Burg zu einem unbekannten Zeitpunkt gekauft und auf eigene Kosten vollendet hat. Dies geht aus der für Bischofstein wohl wichtigsten Urkunde vom 11. September 1273 hervor. Zu diesem Zeitpunkt schenkte Heinrich von Bolanden die von ihm fertig gestellte Burg Bischofstein, dem Trierer Domkapitel. Die Bedingungen für die Schenkung waren: Ein lebenslanges Wohnrecht, sowie die Auflage, dass er und alle ihm nachfolgenden Amtsträger mit der Burg belehnt werden sollten.
Sein Nachfolger Hermann von Weilnau gestand 1303 dem Erzbischof Peter von Nassau das Öffnungsrecht für Bischofstein zu. Nun stand dem Erzbischof im Kriegsfall Bischofstein zur Verfügung. Heinrich von Pfaffendorf, der Dritte mit Bischofstein belehnte Archidiakon, verpflichtete sich 1329:
Heinrichs Nachfolger Gottfried von Brandenburg musste sich schließlich zur Schadensunterlassung verpflichten, damit konnte er Bischofstein nur noch mit Abstimmung des Erzbischofs nutzen. Nach Friedrich Pfalzgraf bei Rhein, der 1501 mit Bischofstein belehnt wurde, ist keine weitere Belehnung bekannt.
1552 soll Markgraf Albrecht von Brandenburg Bischofstein vergeblich belagert haben. Dies ist jedoch nicht zu belegen.
Der Dreißigjährige Krieg richtete an der Mosel großen Schaden an, so z.B. auch am 26. Oktober 1631 als Ludwig XIV. das nahe Münstermaifeld zerstören ließ. Ein detailliertes Visitationsprotokoll der Ausstattung der Burgkapelle von 1680 lässt aber den Schluss zu, dass die Burg den Krieg unbeschadet überstanden hat. Im Pfälzischen Erbfolgekrieg 1689 wurde schließlich die Burg durch die französischen Truppen Ludwig XIV. zerstört.
In den von den Franzosen 1794 annektierten linksrheinischen Territorien des Deutschen Reiches wurden durch den Aufhebungsbeschluss von 1802 die meisten kirchlichen Besitztümer aufgelöst und der französischen Verwaltung als Nationalgut unterstellt. So auch die Ruine Bischofstein, die dem St.-Castor-Stift in Karden gehörte. Sie wurde am 29. September 1803 in einer Versteigerung von der Departementverwaltung für 330 Franc an den Burgener Winzer Nicolaus Artz verkauft.
1824 wird von einem Wohnhaus mit sieben Einwohnern auf Burg Bischofstein berichtet. Danach liegen die Besitzverhältnisse im Dunkeln.
1880 bis heute
1880 kaufte Johann Franz Bienen aus Rheinberg die Burg. Am 11. April 1930 verkauften deren Erben sie für 8000 Reichsmark an den Darmstädter Kaufmann Erich Deku, der sie schon bald als Feriendomizil wieder aufbaute. Sie wurde dabei nicht rekonstruiert, sondern unter Verwendung der erhaltenen Mauern neu erbaut. Dafür musste auch eine Zufahrt für Baufahrzeuge geschaffen werden, die zum Teil durch Felssprengungen realisiert wurde. Deku legte zur Ausstattung der Burg eine umfangreiche Kunstsammlung an. Darunter befand sich auch ein Flügelaltar von 1530.
Der Wiederaufbau in der heutigen Form wurde von der Familie Neuerburg aus Trier 1937/38 vollendet. Die Witwe Aenny Neuerburg hatte die Burg von der Familie Decku ersteigert, nachdem 1936 ein Konkursverfahren gegen Erich Deku eröffnet worden war, dem auch die gesamte Kunstsammlung zum Opfer fiel.
1941-46 diente die Burg Bischofstein als Genesungsheim für Soldaten, als Kriegslazarett und Flüchtlingsheim unter Leitung von Aenny Neuerburg. Danach übernahm der Sohn Raymund Neuerburg mit seiner Familie die Leitung auf der Burg und machte sie zu einer Fremdenpension. Nach dem Tod von Aenny 1953, bot Familie Neuerburg 1954 die Burg zum Verkauf an.
Am 29. Juni 1954 erwarb der Schullandheimverein des Fichte-Gymnasiums Krefeld die Burg für 80.000 DM und begann mit ihrem Ausbau zu einem Schullandheim.
Burg Bischofstein steht heute unter Denkmalschutz, jedoch nicht als 800 Jahre alte Burg, sondern als Beispiel für den Baustil der 1930er Jahre, in dem sie wiederaufgebaut wurde.
Schullandheim Burg Bischofstein
Jedes Jahr fahren die Klassen 5 bis 9 und die Stufe 11 des Fichte-Gymnasiums auf die Burg Bischofstein. Auch besuchen andere Schulen aus dem ganzen Bundesgebiet und in den Ferien Freizeitgruppen die Burg. Ehemaligen- und Klassentreffen werden auf der Burg ebenfalls veranstaltet. Auch Austauschschüler kommen immer wieder in den Genuss eines Burgaufenthalts.
Vorgeschichte
Seit Anfang der 1950er Jahre bemühte sich das Fichte-Gymnasium Krefeld um den Erwerb eines eigenen Schullandheims. Von allen Objekten, die dem neu gegründeten „Schullandheim Fichte-Gymnasium e. V.“ zum Kauf angeboten wurden, erwies sich die Burg Bischofstein an der Mosel hinsichtlich des baulichen Zustandes und der räumlichen Verhältnisse als das geeigneteste.
Am 29. Juni 1954 konnte mit dem Testamentsvollstrecker der verstorbenen Frau Neuerburg ein Kaufvertrag über den Erwerb der Burg abgeschlossen werden. Die Besitzübergabe erfolgte am 1. Juli 1954.
Noch im gleichen Jahr wurden unter größten Anstrengungen die wesentlichsten Einrichtungsgegenstände erworben und Schlafräume, Tagesräume und Küche instand gesetzt. Den ersten Aufenthalt auf der Burg unternahm die damalige Unterprima, weil sich verschiedene ihrer Schüler durch gute handwerkliche Fähigkeiten ausgezeichnet hatten. Sie richteten die Burg ein, führten Anstreicherarbeiten und kleinere Reparaturen aus und sorgten für eine geordnete Unterbringungsmöglichkeit der nach ihnen kommenden Gruppen. Seit dem Schuljahr 1955/56 haben schließlich alle Schüler des Fichte-Gymnasiums das Erlebnis gemacht, auf Bischofstein gewesen zu sein. Dies hat sich bis heute nicht geändert.
Seit Beginn der 1980er Jahre wurde die Burg, auch aus Finanzierungsgründen, zunächst für andere Krefelder Schulen und danach mehr und mehr für alle Schulen und Gruppen geöffnet. Inzwischen kommen Schüler aus nahezu allen Bundesländern auf die Burg.
Anlässlich des Jubiläums: 50 Jahre Schullandheim Burg Bischofstein wurde im Sommer 2004 ein großes Fest gefeiert.
Nutzung
Heute weist die Burg einen 12-Betten-Schlafsaal und weitere Schlafsäle auf, des weiteren zwei Lehrerzimmer, einen Aufenthaltsraum, einen Speise- und Unterrichtsraum, einen Tischtennis- und Kickerraum im ehemaligen Rittersaal, eine Küche, sowie Vorratsräume.
Die Wohnung der Burgverwalterfamilie befindet sich unter dem Rittersaal.
Bergfried
Der 20 Meter hohe Bergfried fällt schon von weitem aufgrund seines weißen Ringes etwa auf mittlerer Höhe auf. Hierbei handelt es sich um ein verbliebenes Stück Putz. Im Spätmittelalter war es im mitteleuropäischen Raum üblich, dass die Bergfriede komplett verputzt waren. Durch Witterungseinflüsse ist dieser Putz im Lauf der Jahrhunderte größtenteils verschwunden.
Sanierung
Im Jahr 1997 wurde der Bergfried saniert. Die Zinnen wurden neu aufgemauert und die Turmplattform komplett neu gegossen. Im Burgturm wurde nach mittelalterlichem Vorbild eine neue Holztreppe eingebaut. Damit ist der Turm wieder problemlos besteigbar, und jeder Besucher kann den Ausblick auf die Mosel genießen. Seitdem weht auch die Krefelder Stadtfahne hoch auf dem Turm.
Sagen rund um den Turm
Im Laufe der Zeit haben sich manche Sagen und Vermutungen um den Bergfried und seinen weißen Ring gesponnen.
Eine erzählt, Räuberbanden hätten auf dem Handelsweg, den die Burg beschützen sollte, regelmäßig Händler überfallen. Um dem ein Ende zu setzen, habe der Bischof von Trier einen Ring auf den Burgturm aufputzen lassen, und jeder gefangene Räuber sei dort zur Warnung für Seinesgleichen aufgehängt worden.
Eine andere Sage erzählt, dass es ein gigantisches Hochwasser gegeben haben soll, dessen Hochwassermarke der Ring darstellt.
Eine weitere Version behauptet, der Bischof von Trier habe den Burgherrn aus einer misslichen Lage befreit. Zum Dank habe dieser, in der Höhe des Trierer Moselpegels, einen Ring, als Symbol für den Bischofsring, an den Turm anbringen lassen.
Burgkapelle St. Stefan
Burg Bischofstein besitzt wie jede mittelalterliche Burg eine Burgkapelle. Sie ist dem heiligen Stefan geweiht. Die Kapelle wurde ebenfalls in den 1930er Jahren wiederaufgebaut. 1995 wurde die Kapelle komplett im mittelalterlichen Stil renoviert.
Das Prunkstück der Kapelle ist eine Tür, die aus dem herausragenden barocken Chorgestühl der Mainzer Kartause stammt. Dieses war 1723-1726 unter Leitung des Hamburger Kunstschreiners Johann Justus Schacht gefertigt worden. Es ist mit reichen Intersien geschmückt. Nach der Aufhebung der Kartause wurde es 1787 für den Trierer Dom erworben. Dort ist es größtenteils noch heute im Ostchor und Westchor zu bewundern. Allerdings hatte das Domkapitel 1890 18 Teile der Rückwände (Dorsalien) über den Kunsthandel an den Berliner Bankier Adolf von Rath verkaufen lassen. Nach der Versteigerung der Rath'schen Kunstsammlungen 1933 landeten 17 schließlich im Metropolitan Museum of Art in New York. Drei sind dort dargestellt, 14 wurden 1952 der Trierer Domkirche zurückgegeben. Der erwähnte Sammler Deku erwarb 1933 ein Teil des Chorgestühls aus der Rath'schen Sammlung für die Burg Bischofstein. Allerdings erwarb er nur den Architekturrahmen, die innere Türverkleidung, eine Intarsienarbeit, ist anderer Herkunft. Als 1937 das gesamte Burginventar bei Hahn in Frankfurt versteigert wurde, blieb nur die Kapellentür erhalten. 1994 plante der Eigentümer der Burg einen Verkauf dieses wichtigen Zeugnisses der mittelrheinischen Kunstgeschichte über Sotheby's oder Christie's, was vermutlich dazu geführt hätte, dass es unzugänglich in einer Privatsammlung verschwunden wäre. Allerdings konnte das Landesamt für Denkmalpflege, das namhafte Zuschüsse für die Burgerhaltung geleistet hatte, die Versteigerung abwenden [1].
Ausflugsmöglichkeiten
Durch das Grundstück der Burg Bischofstein verlaufen der Schoppenstecher-Wanderweg und der örtliche Wanderweg 7 zur Burg Eltz und zurück über Moselkern. Der Wanderweg WeinWetterWeg der Gemeinde Hatzenport endet hier, ein Teilstück des Jakobsweges im 2 km entfernten Moselkern.
Zu Fuß lassen sich Burg Eltz, Burg Thurant und die umliegenden Moselörtchen, vor allem Hatzenport, Moselkern, Löf und Alken gut erreichen. Die feste Fährverbindung, die früher auf Höhe der Burg das linke Moselufer nahe dem damaligen Bahnhaltepunkt mit dem Ort Burgen auf der rechten Seite verband, besteht nicht mehr. Allerdings betreibt in den Sommermonaten ein Burgener Gastronom ein kleines Fährtaxi.
Sonstiges
Literatur
Einzelnachweise
Siehe auch
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